Zertifizierung ISO9000:2000 bei Einzelteilhersteller

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#3680 by NAchricht
: Hallo,
: : ich habe die Aufgabe, einen Hersteller von Prototypen, Luftfahrt- und Motorsporteinzelteilen nach der 2000_er zu zertifizerien. Problem dabei ist die genaue Abbildung der Prozesse, da detaillierte Arbeitsabläufe meist nicht geplant werden können (vernünftige Abb. im PPS-System sehr schwierig).
: Ich denke mal wenn man die Produktsicht weglässt und statt dessen Einzelprozesse / Prozessgruppen betrachtet dürfte es nicht so schwierig sein. Als einzelprozesse denke ich an mechanische Bearbeitungsverfahren für die Urmodelle (Fräsen, Drehen, Schleifen, etc.) mit den jeweils zugehörigen Prüfmethoden sowie die Formenherstellung mit Prüfmethoden und die eigentliche Teilherstellung. Diese Prozesse werden immer gleich bzw. sehr ähnlich ablaufen. Nach der Erfassung der Prozesse würde ich jeden der Prozesse validieren.
: Beispiel CfK-Bauteile handlaminiert:
: Beschreibung der einzelnen Abläufe (Vorbereitung, Formpräparation, Harzmischung mit Qualitätsüberwachung, Laminieren mit Überprüfung von Lage, Anzahl, etc., Stützstoffe, Hilfsschichten, Vakuumanlage/Autoklav, etc... und den notwendegen Rand-und Rahmenbedingungen (Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Arbeitsschutz, etc.).
: Anhand dieser Beschreibung kann man mögliche Fehlerquellen herausarbeiten (FMEA, QFD, Fischgrät-Diagramm, etc.). Aufgrund dieser möglichen Fehlereinflüsse kann man sich dann wiederum Gedanken über deren Vermeidung machen - und daraus die Qualitätssichernden Maßnahmen ableiten.
: Nach erfolgter Beschreibung der Einzelprozesse ist zu Prüfen in wie weit die Interaktion der Prozesse und deren Schnittstellen definiert werden müssen. Gibt z.B. der Werker von der Drehmaschine das fertige (geprüfte) Teil an den Formenbau besteht die Interaktion aus "Karl, ich bin ferdich!" - und muß nicht unbedingt beschrieben werden. Bei komplexeren oder auch Zeitkritischen Abläufen (laminierte Form muß in den Autoklaven - und der ist noch nicht auf Temperatur) kann es aber in der Tat wichtig sein den Prozess zu definieren und zu validieren.
: : Ich habe die Prozesse soweit wie es ging identifiziert und ausgearbeitet. Problem ist, das wir sogut wie keine Wiederholteile haben (Mengen 1 - ca. 200/a), (so daß statistische Auswertungen nicht möglich sind.
: Auch hier: Weg vom Produkt, hin zum Prozess. Statistische Auswertung z.B. über "Produkte aus der Dreherei": Von x Maßen sind y\% nicht maßhaltig. Egal um welches Produkt es sich dabei handelt.
: : Frage:
: : - Wer hat Erfahrung mit der Zertifizierung solcher Unternehmenstypen
: Hhhmm.., naja, wir machen Software (das Faserverbundwissen habe ich noch aus einer Lehre als Segelflugzeugbauer). Da ist das Problem vergleichbar: Wir haben mehr oder weniger feste Entwicklungsumgebungen, z.B. Java, C/C++, Cobol, etc.), die erstellten SW-Produkte sind aber zum Teil extrem unterschiedlich. Trotzdem kann man Statistiken auf der Grundlage der Einzelschritte durchführen.
: : - Wer kann mir Tips bzgl, sinnvoller Kennzahlen geben
: Sinnvolle Kennzahlen: Wenn in Ihrem Laden die QS-Maßnahmen laufen wird sich irgendwann die Frage stellen: Wie gut sind die Maßnahmen eigentlich? Machen wir zu viel/ zu wenig/das Falsche? Die Antwort lässt sich aus der Erfassung der betrachteten Eigenschaften ableiten - und damit hat man die Kennzahlen. Jetzt müssen nur noch Soll-Werte vorgegeben werden anhand derer die erfassten Ist-Werte bewertet werden - und man hat eine statistische Prozesskontrolle samt Kennzahlen. Für einen solch speziellen Bereich wird es auch kaum brauchbare Vorgaben geben.
: Ich würde die Kennzahlen in die Bereiche innere und äußere Kennzahlen Teilen: Innere umd die Qualität der Fertigungsprozesse zu bestimmen und äußere um die Qualität der fertigen Produkte zu überwachen und nachzuweisen.
: Ich hoffe ich konnte einige Anregungen geben.
: Bis dann,
: Ralf Schmidt





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