5 Why?
- Emmert
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#7083
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: 5 Why?
Hallo zurück,
: Bei mir in der Firma fällt immer häufiger die Schlagwörter "5-Why-Methode". Doch bisher konnte mir niemand beantworten, was diese Methode beinhaltet.
: Kann mir jemand helfen?
Ja. Schauen Sie sich nach einem Unternehmen um, das bessere Aussichten auf Zukunft hat, weil man den Mitarbeitern die Worte erklärt, bevor man sie mit ihnen mehrfach schlägt.
Schlimmes Zeichen, wenn selbst erfahrene Mitarbeiter (die Sie wohl gefragt haben) Worte benutzen, ohne diese verstehen zu wollen.
Führungskräfte, die das tun, die sind bestenfalls Schein-Führungskräfte.
Was Ihre spezielle Variante der großen Fünf Fragen ist, weiß ich nicht. Auch nicht, warum es fünf sind statt sechs:
_I keep six faithful serving men.
They taught me all I knew.
Their names were What
And Where and When,
And How and Why and Who.“ (Rudyard Kipling,“The Elephant’s Walk”)
Sie im Hinterkopf zu behalten ist ein tolles Mittel, zielgerichtet, präzise und effizient zu denken und zu sprechen.
Und das brauchen wir Führungskräfte allein, um eine Aufgabe delegieren zu können. Denn verantwortlich können wir eine Aufgabe nur dann delegieren, wenn wir sie dem Mitarbeiter auch so klar beschreiben, daß er sie in unserem Sinne ausführen kann.
Wir Mitarbeiter brauchen es, um von unserer Führungskraft Aufgaben nur so zu übernehmen, wie die sie gemeint hat: "Ja, ich habe verstanden,
a) was ich tun soll (blahblah).
b) wann (blabla)
c) wie...
d) wo...
e) wann...
f) und warum das notwendig ist".
Praktiker verstehen sich auch recht gut mit ihrem "Hallenbodenblick". Mit dem sie vor ihrem inneren Auge sehen, was am Hallenboden geschehen soll, damit die Kennzahlen besser werden.
"Begriffe, Argumente und Theorien sind nur Schall und Rauch. Es zählt nur das Gefühl, das entsteht bei der Vorstellung der konkreten Auswirkung des Arguments auf die Praxis." (J. Tikart, der Mettler-Toledo (Albstadt) sanierte)
Und nun bitte ich Sie um Rückmeldung, ob meine ins Dunkel abgeschossene Vermutung die Verhältnisse in Ihrem Unternehmen wenigstens einigermaßen getroffen hat.
Ciao
Wolfgang Horn
: Bei mir in der Firma fällt immer häufiger die Schlagwörter "5-Why-Methode". Doch bisher konnte mir niemand beantworten, was diese Methode beinhaltet.
: Kann mir jemand helfen?
Ja. Schauen Sie sich nach einem Unternehmen um, das bessere Aussichten auf Zukunft hat, weil man den Mitarbeitern die Worte erklärt, bevor man sie mit ihnen mehrfach schlägt.
Schlimmes Zeichen, wenn selbst erfahrene Mitarbeiter (die Sie wohl gefragt haben) Worte benutzen, ohne diese verstehen zu wollen.
Führungskräfte, die das tun, die sind bestenfalls Schein-Führungskräfte.
Was Ihre spezielle Variante der großen Fünf Fragen ist, weiß ich nicht. Auch nicht, warum es fünf sind statt sechs:
_I keep six faithful serving men.
They taught me all I knew.
Their names were What
And Where and When,
And How and Why and Who.“ (Rudyard Kipling,“The Elephant’s Walk”)
Sie im Hinterkopf zu behalten ist ein tolles Mittel, zielgerichtet, präzise und effizient zu denken und zu sprechen.
Und das brauchen wir Führungskräfte allein, um eine Aufgabe delegieren zu können. Denn verantwortlich können wir eine Aufgabe nur dann delegieren, wenn wir sie dem Mitarbeiter auch so klar beschreiben, daß er sie in unserem Sinne ausführen kann.
Wir Mitarbeiter brauchen es, um von unserer Führungskraft Aufgaben nur so zu übernehmen, wie die sie gemeint hat: "Ja, ich habe verstanden,
a) was ich tun soll (blahblah).
b) wann (blabla)
c) wie...
d) wo...
e) wann...
f) und warum das notwendig ist".
Praktiker verstehen sich auch recht gut mit ihrem "Hallenbodenblick". Mit dem sie vor ihrem inneren Auge sehen, was am Hallenboden geschehen soll, damit die Kennzahlen besser werden.
"Begriffe, Argumente und Theorien sind nur Schall und Rauch. Es zählt nur das Gefühl, das entsteht bei der Vorstellung der konkreten Auswirkung des Arguments auf die Praxis." (J. Tikart, der Mettler-Toledo (Albstadt) sanierte)
Und nun bitte ich Sie um Rückmeldung, ob meine ins Dunkel abgeschossene Vermutung die Verhältnisse in Ihrem Unternehmen wenigstens einigermaßen getroffen hat.
Ciao
Wolfgang Horn
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- Karl_B
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#7088
by Karl_B
Replied by Karl_B on topic Re: 5 Why?
Ich habe zur 5 mal Warum Methode auch eine deutsche Quelle, mein "1MFR" funktioniert aber noch nicht so durchgreifend, daher hier das oberste Google Ergebniss zu "5 Why method":
"Try the "5-Why Method." Ask a "why" question, like "why aren't you hitting your numbers this quarter?" When you get the answer, like "well, the economy is weak and people aren't buying as much." Ask another follow-up why question. "Even with a weak economy, why isn't there strong demand for our products and services from our customers who are still growing rapidly?" Every time you get an answer, ask another follow-up why question. After about 5 whys, you'll most likely get to the real cause of the problem; something you can take action on that will truly have a positive impact on performance."
www.crmmastery.com/weblog/2003/12/23.html
leider nicht so schön lyrisch wie der 6 W Vers von Herrn Horn, aber ein wenig mehr an der Frage wie ich hoffe )
Viel Erfolg
(eine Diskussion über die Praxis fände ich sehr interessant, das 5. Warum hat leider die Tendenz zu Anworten der Qualität wie bei der klassischen Sinnfrage //Warum ging das Huhn über die Strasse?//
* 1MFR =one minute file retrieval
"Try the "5-Why Method." Ask a "why" question, like "why aren't you hitting your numbers this quarter?" When you get the answer, like "well, the economy is weak and people aren't buying as much." Ask another follow-up why question. "Even with a weak economy, why isn't there strong demand for our products and services from our customers who are still growing rapidly?" Every time you get an answer, ask another follow-up why question. After about 5 whys, you'll most likely get to the real cause of the problem; something you can take action on that will truly have a positive impact on performance."
www.crmmastery.com/weblog/2003/12/23.html
leider nicht so schön lyrisch wie der 6 W Vers von Herrn Horn, aber ein wenig mehr an der Frage wie ich hoffe )
Viel Erfolg
(eine Diskussion über die Praxis fände ich sehr interessant, das 5. Warum hat leider die Tendenz zu Anworten der Qualität wie bei der klassischen Sinnfrage //Warum ging das Huhn über die Strasse?//
* 1MFR =one minute file retrieval
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- Wolfgang Horn
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#7091
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: 5 Why?
Hi, Karl,
: (eine Diskussion über die Praxis fände ich sehr interessant, das 5. Warum hat leider die Tendenz zu Anworten der Qualität wie bei der klassischen Sinnfrage //Warum ging das Huhn über die Strasse?//
Oh, mit der richtigen Sichtweise, die leider nicht die üblich ist, ist diese Frage leicht beantwortet.
Nehmen wir als Beispiel einen simplen Auffahrunfall an der Ampel.
Wer jetzt fragt: "Warum kam es zum Unfall?", der hört je nach Unfallbeteiligtem völlig verschiedene Antworten.
Wer weiter fragt, hört so viele Antworten, wie die Phantasie der Befragten reich ist.
Erst, wenn denen die Phantasie eher ausgeht als dem Frager die Geduld, kommen die Antworten, vor denen sich die Verursacher bisher gedrückt haben.
Daß dies schon nach der 5. Frage sein soll, gern, ein Zeichen für die Armut an Phantasie...
Deshalb frage ich andersrum: "Wozu haben sie sich entschieden, einen so kurzen Sicherheitsabstand einzuhalten?", oder "Wozu haben sie sich entschieden, ganz entgegen ihrer bekannten Gewohnheit schon bei Grün-Gelb zu bremsen?"
Die Fragestellung "Wozu?" hat den Charme, daß der Befragte weiß, seine Taten werden an seinen geäußerten Zielen gemessen. Das engt die Freiheit zum Lügen und Täuschen drastisch ein.
Ciao
Wolfgang Horn
: (eine Diskussion über die Praxis fände ich sehr interessant, das 5. Warum hat leider die Tendenz zu Anworten der Qualität wie bei der klassischen Sinnfrage //Warum ging das Huhn über die Strasse?//
Oh, mit der richtigen Sichtweise, die leider nicht die üblich ist, ist diese Frage leicht beantwortet.
Nehmen wir als Beispiel einen simplen Auffahrunfall an der Ampel.
Wer jetzt fragt: "Warum kam es zum Unfall?", der hört je nach Unfallbeteiligtem völlig verschiedene Antworten.
Wer weiter fragt, hört so viele Antworten, wie die Phantasie der Befragten reich ist.
Erst, wenn denen die Phantasie eher ausgeht als dem Frager die Geduld, kommen die Antworten, vor denen sich die Verursacher bisher gedrückt haben.
Daß dies schon nach der 5. Frage sein soll, gern, ein Zeichen für die Armut an Phantasie...
Deshalb frage ich andersrum: "Wozu haben sie sich entschieden, einen so kurzen Sicherheitsabstand einzuhalten?", oder "Wozu haben sie sich entschieden, ganz entgegen ihrer bekannten Gewohnheit schon bei Grün-Gelb zu bremsen?"
Die Fragestellung "Wozu?" hat den Charme, daß der Befragte weiß, seine Taten werden an seinen geäußerten Zielen gemessen. Das engt die Freiheit zum Lügen und Täuschen drastisch ein.
Ciao
Wolfgang Horn
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- Vivian
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#7099
by Vivian
Replied by Vivian on topic Re: 5 Why?
Oh oh Wolfgang,
als QMB habe ich mit dieser Technik (natürlich wieder ich) ganz schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich habe gewagt, die Behauptung aufzustellen, wenn wir das "warum" oder auch "wozu" unserer Handlungen im Unternehmen schlüssig und sinnvoll begründen können, können wir auch ein vernünftiges QMS aufbauen. In der Regel kommt man bereits nach dem 3 - 4 "Warum/Wozu" zu einem meist interessanten Ergebnis - eine ideale Methode für neugierige Menschen.
Gerade, wenn ein Unternehmen autokratisch und autoritär geleitet wird, können diese simplen W-Fragen allerdings höchste Aggression und persönliche Betretenheit hervorrufen siehe unten.
Allzu häufig bekommt man auf die Frage, warum die Banane krumm sei, die Anwort: "Weil niemand in den Urwald zog und sie grade bog."
Womit wir wieder beim Thema Führungskultur gelandet sind.
: Die Fragestellung "Wozu?" hat den Charme, daß der Befragte weiß, seine Taten werden an seinen geäußerten Zielen gemessen. Das engt die Freiheit zum Lügen und Täuschen drastisch ein.
Sonnige Grüße
Vivian
als QMB habe ich mit dieser Technik (natürlich wieder ich) ganz schlechte Erfahrungen gemacht.
Ich habe gewagt, die Behauptung aufzustellen, wenn wir das "warum" oder auch "wozu" unserer Handlungen im Unternehmen schlüssig und sinnvoll begründen können, können wir auch ein vernünftiges QMS aufbauen. In der Regel kommt man bereits nach dem 3 - 4 "Warum/Wozu" zu einem meist interessanten Ergebnis - eine ideale Methode für neugierige Menschen.
Gerade, wenn ein Unternehmen autokratisch und autoritär geleitet wird, können diese simplen W-Fragen allerdings höchste Aggression und persönliche Betretenheit hervorrufen siehe unten.
Allzu häufig bekommt man auf die Frage, warum die Banane krumm sei, die Anwort: "Weil niemand in den Urwald zog und sie grade bog."
Womit wir wieder beim Thema Führungskultur gelandet sind.
: Die Fragestellung "Wozu?" hat den Charme, daß der Befragte weiß, seine Taten werden an seinen geäußerten Zielen gemessen. Das engt die Freiheit zum Lügen und Täuschen drastisch ein.
Sonnige Grüße
Vivian
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- Wolfgang Horn
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- Visitor
#7101
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: 5 Why?
Ohohoho zurück, allerliebste Vivian, Sie mutige Amazone...
Fragen gehören zu den skalpell-scharfen Waffen im Mit- und Gegeneinander. Und dazu sind sie auch noch Langwaffen, und wer sie vor Publikum äußert, erzielt auch noch Breitenwirkung.
Besonders die Frage "Wozu?" in der Anwendung auf menschliche Entscheidungen.
Ich rätsele, warum sie trotz ihrer Schärfe so selten gestellt wird, ja geradezu als Tabu gilt - und Ihre Erfahrungen sind ein weiterer Hinweis auf die Antwort: Gerade wegen ihrer Schärfe und der Gefahr, Gegenschläge auszulösen.
Die Fragestellung "Warum?" ist so viel harmloser, wie sie Dutzende von Eselsbrücken offen läßt.
Für die Neulinge unter uns: Vor dem Schwingen einer Waffe schauen, welche ungewollten Reaktionen sie auslösen könnte. Ebenso bei Fragen.
Ciao
Wolfgang
Fragen gehören zu den skalpell-scharfen Waffen im Mit- und Gegeneinander. Und dazu sind sie auch noch Langwaffen, und wer sie vor Publikum äußert, erzielt auch noch Breitenwirkung.
Besonders die Frage "Wozu?" in der Anwendung auf menschliche Entscheidungen.
Ich rätsele, warum sie trotz ihrer Schärfe so selten gestellt wird, ja geradezu als Tabu gilt - und Ihre Erfahrungen sind ein weiterer Hinweis auf die Antwort: Gerade wegen ihrer Schärfe und der Gefahr, Gegenschläge auszulösen.
Die Fragestellung "Warum?" ist so viel harmloser, wie sie Dutzende von Eselsbrücken offen läßt.
Für die Neulinge unter uns: Vor dem Schwingen einer Waffe schauen, welche ungewollten Reaktionen sie auslösen könnte. Ebenso bei Fragen.
Ciao
Wolfgang
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