Vorlagen für Projektmanagement
- Vivian
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#7681
by Vivian
Replied by Vivian on topic Re: Vorlagen für Projektmanagement
Hallo Wolfgang,
: Ja, und nicht mal Produktspezifikationen, deren Einhaltung man nachher einklagen könnte.
: Ich behaupte: Wer solche Vorlagen braucht, der ist untauglich zum Projektmanager.
: Für Könner gilt: _Wer guten Rat von schlechtem zu unterscheiden weiß, braucht keinen“ (Unbekannt)
: Sie sollten die in ihrem Projekt notwendigen Unterlagen aus dem Handgelenk schütteln können.
: Und wenn sie das nicht können, das haben sie Projektmanagement nicht begriffen - und wer so einem ein Projekt anvertraut, der ist selber schuld an seinen roten Zahlen.
**** Meinen Sie mich, ich hoffe nicht
Wenn sie mich doch meinen sollten, habe ich meinen Kommentar wieder einmal zu knapp gehalten. Ich habe mich nie groß für Musterformulare interessiert. Ich wusste nur nicht, das man damit doch so ne Menge Geld verdienen kann.
Ich bin ein gnadenlos neugieriger Mensch. Ich hätt gern mal einen Mustervertrag dieses Anbieters gelesen, um zu erfahren wie juristisch korrekt die Verträge tatsächlich formuliert sind.
Ansonsten würde ich Formularvorlagen nicht unbedingt verteufeln. Es macht richtig viel Arbeit, interne Formulare in Word/Excel einigermaßen ergonomisch zu gestalten. Spaß macht das schon gar nicht. Ich bin dankbar, wenn ich ein bereits fertiges Formular verwenden kann und nur noch ein paar Felder oder Inhalte an meine Bedürfnisse anpassen muss.
Ich habe auf der Seite auch eine ganze Menge Formulare für das Privatleben gefunden. Für Menschen, die weder grundlegende rechtliche Kenntnisse besitzen oder sprachlich nicht so gewandt sind, können diese Formulare eine gute Hilfe sein - Voraussetzung die inhaltliche Qualität stimmt.
Der Anbieter wirbt öffentlich damit, dass seine Verträge rechtssicher sind. Dafür muss er einstehen, wenn seinem Kunden aufgrund eines verwendeten Vertrages Schaden entsteht.
Ein Projektmanager sollte sich ausschließlich mit seinem Projekt beschäftigen und dieses erfolgreich abschließen. Es liegt in meinem Interesse, ihm alle erforderlichen Unterlagen in übersichtlicher, ergonomischer und in möglichst standardisierter Form zur Verfügung zu stellen und ihn dabei zu unterstützen, in Streßsituationen nichts Wichtiges zu vergessen.
Ihr Beitrag beinhaltet diesmal etwas zuviel pauschale Kritik - an wen auch immer - und vage Interpretationen von zu wenig Information.
Gruß
Vivian
: Ja, und nicht mal Produktspezifikationen, deren Einhaltung man nachher einklagen könnte.
: Ich behaupte: Wer solche Vorlagen braucht, der ist untauglich zum Projektmanager.
: Für Könner gilt: _Wer guten Rat von schlechtem zu unterscheiden weiß, braucht keinen“ (Unbekannt)
: Sie sollten die in ihrem Projekt notwendigen Unterlagen aus dem Handgelenk schütteln können.
: Und wenn sie das nicht können, das haben sie Projektmanagement nicht begriffen - und wer so einem ein Projekt anvertraut, der ist selber schuld an seinen roten Zahlen.
**** Meinen Sie mich, ich hoffe nicht
Wenn sie mich doch meinen sollten, habe ich meinen Kommentar wieder einmal zu knapp gehalten. Ich habe mich nie groß für Musterformulare interessiert. Ich wusste nur nicht, das man damit doch so ne Menge Geld verdienen kann.
Ich bin ein gnadenlos neugieriger Mensch. Ich hätt gern mal einen Mustervertrag dieses Anbieters gelesen, um zu erfahren wie juristisch korrekt die Verträge tatsächlich formuliert sind.
Ansonsten würde ich Formularvorlagen nicht unbedingt verteufeln. Es macht richtig viel Arbeit, interne Formulare in Word/Excel einigermaßen ergonomisch zu gestalten. Spaß macht das schon gar nicht. Ich bin dankbar, wenn ich ein bereits fertiges Formular verwenden kann und nur noch ein paar Felder oder Inhalte an meine Bedürfnisse anpassen muss.
Ich habe auf der Seite auch eine ganze Menge Formulare für das Privatleben gefunden. Für Menschen, die weder grundlegende rechtliche Kenntnisse besitzen oder sprachlich nicht so gewandt sind, können diese Formulare eine gute Hilfe sein - Voraussetzung die inhaltliche Qualität stimmt.
Der Anbieter wirbt öffentlich damit, dass seine Verträge rechtssicher sind. Dafür muss er einstehen, wenn seinem Kunden aufgrund eines verwendeten Vertrages Schaden entsteht.
Ein Projektmanager sollte sich ausschließlich mit seinem Projekt beschäftigen und dieses erfolgreich abschließen. Es liegt in meinem Interesse, ihm alle erforderlichen Unterlagen in übersichtlicher, ergonomischer und in möglichst standardisierter Form zur Verfügung zu stellen und ihn dabei zu unterstützen, in Streßsituationen nichts Wichtiges zu vergessen.
Ihr Beitrag beinhaltet diesmal etwas zuviel pauschale Kritik - an wen auch immer - und vage Interpretationen von zu wenig Information.
Gruß
Vivian
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- Wolfgang Horn
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#7700
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: Vorlagen für Projektmanagement
: Hallo Wolfgang,
: Ihr Beitrag beinhaltet diesmal etwas zuviel pauschale Kritik
Mag sein, war etwas sauer.
: Ansonsten würde ich Formularvorlagen nicht unbedingt verteufeln. Es macht richtig viel Arbeit, interne Formulare ...zu gestalten.
Sehr viel Sinn machen beispielsweise vorformulierte Mietverträge oder Kaufverträge auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
All die Dinge, die man nur selten macht, in denen ein gewiefter Rechtsanwalt jeden Haken findet, der nicht ausdrücklich erwähnt ist.
Projekte kann man aber keinem überlassen, der sie zum ersten Mal macht. Das wäre ähnlich unverantwortlich, wie einen Ungelernten an das Steuer eines Airbus zu setzen.
Er sollte mindestens ein Könner seines Faches sein und bei einem erfahrenen Projektmanager mindestens ein Projekt als Assistent miterlebt haben.
Die Vorlagen, die er für sein Projekt dann bräuchte, die hätte dieser PM-Lehrling dann schon von seinem PM-Meister.
Deshalb ist der Ruf nach PM-Vorformularen das Indiz für ein bald gescheitertes Projekt.
Ciao
Wolfgang
: Ihr Beitrag beinhaltet diesmal etwas zuviel pauschale Kritik
Mag sein, war etwas sauer.
: Ansonsten würde ich Formularvorlagen nicht unbedingt verteufeln. Es macht richtig viel Arbeit, interne Formulare ...zu gestalten.
Sehr viel Sinn machen beispielsweise vorformulierte Mietverträge oder Kaufverträge auf dem Gebrauchtwagenmarkt.
All die Dinge, die man nur selten macht, in denen ein gewiefter Rechtsanwalt jeden Haken findet, der nicht ausdrücklich erwähnt ist.
Projekte kann man aber keinem überlassen, der sie zum ersten Mal macht. Das wäre ähnlich unverantwortlich, wie einen Ungelernten an das Steuer eines Airbus zu setzen.
Er sollte mindestens ein Könner seines Faches sein und bei einem erfahrenen Projektmanager mindestens ein Projekt als Assistent miterlebt haben.
Die Vorlagen, die er für sein Projekt dann bräuchte, die hätte dieser PM-Lehrling dann schon von seinem PM-Meister.
Deshalb ist der Ruf nach PM-Vorformularen das Indiz für ein bald gescheitertes Projekt.
Ciao
Wolfgang
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- Vivian
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#7702
by Vivian
Replied by Vivian on topic Re: Vorlagen für Projektmanagement
Hallo Wolfgang,
: : Ihr Beitrag beinhaltet diesmal etwas zuviel pauschale Kritik
: Mag sein, war etwas sauer.
: Projekte kann man aber keinem überlassen, der sie zum ersten Mal macht. Das wäre ähnlich unverantwortlich, wie einen Ungelernten an das Steuer eines Airbus zu setzen.
: Er sollte mindestens ein Könner seines Faches sein und bei einem erfahrenen Projektmanager mindestens ein Projekt als Assistent miterlebt haben.
: Die Vorlagen, die er für sein Projekt dann bräuchte, die hätte dieser PM-Lehrling dann schon von seinem PM-Meister.
****Ist ja alles richtig. Es ist schon erstaunlich, was sie alles aus einem einfachen Tipp herausinterpretieren.
Außerdem sind sie ein "unverbesserlicher Idealist". Wie viele Mitarbeiter werden ins kalte Wasser geworfen und müssen sehen dass sie nicht untergehen?
Das nachfolgende ist sicher wieder Wasser auf Ihre Mühlen:
Meine Chefs haben ein neues Hobby für sich entdeckt. Seit dem die Firma intern immer weniger funktioniert - die Gründe kennen sie inzwischen - werden immer mehr neue Mitarbeiter eingestellt. Diese Mitarbeiter erhalten keinerlei Einarbeitung, weil die internen Ressourcen durch chaotisch laufende Projekte völlig blockiert sind. Anschließend beschweren sich unsere Chefs, dass sie nicht die richtigen Mitarbeiter hätten, es nicht die richtigen Mitarbeiter gäbe bzw. die eingestellten Mitarbeiter unfähig und schuld an der derzeitigen Situation seien. Wieviele dieser Firmen gibt es eigentlich? Ich habe einen in seiner Gesamtheit so extremen Fall noch nie erlebt.
Auch sauere Grüße
Vivian
: : Ihr Beitrag beinhaltet diesmal etwas zuviel pauschale Kritik
: Mag sein, war etwas sauer.
: Projekte kann man aber keinem überlassen, der sie zum ersten Mal macht. Das wäre ähnlich unverantwortlich, wie einen Ungelernten an das Steuer eines Airbus zu setzen.
: Er sollte mindestens ein Könner seines Faches sein und bei einem erfahrenen Projektmanager mindestens ein Projekt als Assistent miterlebt haben.
: Die Vorlagen, die er für sein Projekt dann bräuchte, die hätte dieser PM-Lehrling dann schon von seinem PM-Meister.
****Ist ja alles richtig. Es ist schon erstaunlich, was sie alles aus einem einfachen Tipp herausinterpretieren.
Außerdem sind sie ein "unverbesserlicher Idealist". Wie viele Mitarbeiter werden ins kalte Wasser geworfen und müssen sehen dass sie nicht untergehen?
Das nachfolgende ist sicher wieder Wasser auf Ihre Mühlen:
Meine Chefs haben ein neues Hobby für sich entdeckt. Seit dem die Firma intern immer weniger funktioniert - die Gründe kennen sie inzwischen - werden immer mehr neue Mitarbeiter eingestellt. Diese Mitarbeiter erhalten keinerlei Einarbeitung, weil die internen Ressourcen durch chaotisch laufende Projekte völlig blockiert sind. Anschließend beschweren sich unsere Chefs, dass sie nicht die richtigen Mitarbeiter hätten, es nicht die richtigen Mitarbeiter gäbe bzw. die eingestellten Mitarbeiter unfähig und schuld an der derzeitigen Situation seien. Wieviele dieser Firmen gibt es eigentlich? Ich habe einen in seiner Gesamtheit so extremen Fall noch nie erlebt.
Auch sauere Grüße
Vivian
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- Wolfgang Horn
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#7717
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Vorlagen für Projektmanagement
Ach, Vivian, seufz,
was soll ich dazu noch sagen?
_Ständiges Jammern und Klagen über die Defizite von Menschen - seien es Mitarbeiter, Kollegen oder Chefs, Kunden oder Lieferanten oder gar man selbst - ist ein starkes Indiz dafür, daß man es entweder mit einem Anfänger in Sachen Management zu tun hat - oder mit einer inkompetenten Person.“ (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)
...oder mit einer ohmnächtigen.
"Großbetriebe sind deswegen weniger kreativ als Kleinbetriebe, weil in großen Unternehmen oft versucht wird, das nächste Problem nicht durch Denken zu lösen, sondern durch Einstellung eines neuen Mitarbeiters." (Harald Jürgensen)
"Übrigens glaube ich weder an Unstern noch Fluch, sondern nur an kluges und dummes Handeln." (Werner von Siemens)
Vivian, spring ab, solange das Fundament unter Deinem Job noch nicht zusammengebrochen ist.
Was Du schilderst, klingt nach der Phase, wo man hohe Verpflichtungen gegenüber Kunden erfüllen will, aber nicht kann - während die hohe Mitarbeiterzahl die Kosten treibt.
Die Geduld Deines Hauptinvestors scheint unerschöpflich zu sein.
Vermute ich richtig, daß er sein Geld nicht selbst verdienen mußte?
Ciao
Wolfgang
was soll ich dazu noch sagen?
_Ständiges Jammern und Klagen über die Defizite von Menschen - seien es Mitarbeiter, Kollegen oder Chefs, Kunden oder Lieferanten oder gar man selbst - ist ein starkes Indiz dafür, daß man es entweder mit einem Anfänger in Sachen Management zu tun hat - oder mit einer inkompetenten Person.“ (Prof. Fredmund Malik, St. Gallen)
...oder mit einer ohmnächtigen.
"Großbetriebe sind deswegen weniger kreativ als Kleinbetriebe, weil in großen Unternehmen oft versucht wird, das nächste Problem nicht durch Denken zu lösen, sondern durch Einstellung eines neuen Mitarbeiters." (Harald Jürgensen)
"Übrigens glaube ich weder an Unstern noch Fluch, sondern nur an kluges und dummes Handeln." (Werner von Siemens)
Vivian, spring ab, solange das Fundament unter Deinem Job noch nicht zusammengebrochen ist.
Was Du schilderst, klingt nach der Phase, wo man hohe Verpflichtungen gegenüber Kunden erfüllen will, aber nicht kann - während die hohe Mitarbeiterzahl die Kosten treibt.
Die Geduld Deines Hauptinvestors scheint unerschöpflich zu sein.
Vermute ich richtig, daß er sein Geld nicht selbst verdienen mußte?
Ciao
Wolfgang
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- Florian
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#7733
by Florian
Replied by Florian on topic Miterabeitereinführung
Hallo Vivian
das Thema Mitarbeitereinführung finde ich interessant. Die miesten Firmen, die ich kenne arbeiten, wie von Ihnen beschrieben. Ich dneke folgende Grundhaltungen sind gefährlich:
* Der Mitarbeiter soll sich selber einarbeiten. (Mit dieser Idee verliert der Eigentümer mehr als der neue Mitarbeiter. Der neue Mitarbeiter weiss so auch schon sehr früh, dass er keine Hilfe zu erwarten hat).
* Der Mitarbeiter kann ja später immer noch richtig ausgebildet werden. (Wer einmal falsch Golf spielt, bekommt es fast nicht mehr weg)
* Eine gute Einführung ist teuer. (Nur keine Einführung ist teuer).
*Es reicht, wenn der Mitarbeiter macht, was in den Spezifikationen steht! (Ein Mitarbeiter, der seine Kudnen und das Endprodukt nicht kennt, wird nie die gleiche Leistung bringen).
Normalerweise ist es so, dass mit jedem neuen, schlecht eingeführten Mitarbeiter die Prozessqualität nachlässt. Ich nenne dies die schleichende Prozessverschlechterung. Firmen, die auf diesem Pfad wandeln werden es nicht mehr lange machen. Leider leiden am Schluss wieder die Mitarbeiter, es muss ja saniert werden.
Freundliche Grüsse
Florian Padrutt
qm-online.ch
das Thema Mitarbeitereinführung finde ich interessant. Die miesten Firmen, die ich kenne arbeiten, wie von Ihnen beschrieben. Ich dneke folgende Grundhaltungen sind gefährlich:
* Der Mitarbeiter soll sich selber einarbeiten. (Mit dieser Idee verliert der Eigentümer mehr als der neue Mitarbeiter. Der neue Mitarbeiter weiss so auch schon sehr früh, dass er keine Hilfe zu erwarten hat).
* Der Mitarbeiter kann ja später immer noch richtig ausgebildet werden. (Wer einmal falsch Golf spielt, bekommt es fast nicht mehr weg)
* Eine gute Einführung ist teuer. (Nur keine Einführung ist teuer).
*Es reicht, wenn der Mitarbeiter macht, was in den Spezifikationen steht! (Ein Mitarbeiter, der seine Kudnen und das Endprodukt nicht kennt, wird nie die gleiche Leistung bringen).
Normalerweise ist es so, dass mit jedem neuen, schlecht eingeführten Mitarbeiter die Prozessqualität nachlässt. Ich nenne dies die schleichende Prozessverschlechterung. Firmen, die auf diesem Pfad wandeln werden es nicht mehr lange machen. Leider leiden am Schluss wieder die Mitarbeiter, es muss ja saniert werden.
Freundliche Grüsse
Florian Padrutt
qm-online.ch
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- Vivian
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#7768
by Vivian
Replied by Vivian on topic Miterabeitereinführung
Hallo Florian,
ich habe es zwar satt, aber ich bin bis jetzt leider immer wieder ein Garant für Negativbeispiele.
****Normalerweise ist es so, dass mit jedem neuen, schlecht eingeführten Mitarbeiter die Prozessqualität nachlässt. Ich nenne dies die schleichende Prozessverschlechterung. Firmen, die auf diesem Pfad wandeln werden es nicht mehr lange machen. Leider leiden am Schluss wieder die Mitarbeiter, es muss ja saniert werden.****
Diese Erkenntnis kann ich bestätigen. Mit jedem Mitarbeiter, der in ein Chaos integriert wird, potentziert sich das Chaos. Es kommt immer wieder ein neuer Mitarbeiter dazu, der versucht im Chaos zu überleben. Dazu interpretiert er nur unscharf formulierte Regeln - meist zu seinen Gunsten - und häufig verspekuliert er sich dabei und erreicht nicht das eigentlich erwartete Ziel. Das Problem ist meist, dass das erwartete Ziel auch häufig nur unscharf formuliert wird. Weil sich der Mitarbeiter, der das Ziel setzt, selbst nicht mehr so recht auskennt.
Ganz schlimm wird es für den Mitarbeiter, wenn er an der Zielerreichung gemessen werden soll. Dann bleibt die Fairness meist auf der Strecke.
Meine eigene bittere Erfahrung als QMB hat gezeigt, wenn man in einem Chaos-"System" versucht, Klarheit und zuverlässige interne Prozesse zu schaffen, meist bei allen Beteiligten auf taube Ohren oder sogar auf offenen Widerstand stößt.
Bei uns hat sich eine seltsame Art von "Politik der Unverbindlichkeit" herausgebildet. Das hat zwar für die Mitarbeiter den Nachteil, dass sie nicht so recht wissen, wo ihre Ziele sind. Aber es gibt auch nichts, woran man sie messen könnte. Jemanden zur Rechenschaft bitten, wird genau so schwer. Also bietet dieses Anti-System sogar noch so manche Bequemlichkeit. Auf Fehler wird mit Ausreden reagiert, die häufig nicht widerlegbar sind oder es wird sich vor der Verantwortung gedrückt. Nach einer Weile hält man diese "Organisations-anti-form" vielleicht für normal.
Ich habe ein paar interessante Beobachtungen gemacht:
Wenig erfahrene Mitarbeiter, z. B. Absolventen, oder Mitarbeiter, die länger aus dem Arbeitsleben ausgeschieden waren, passen sich der Situation enorm schnell an. Faule und bequeme Mitarbeiter fühlen sich auch recht wohl. Notorische Meckerer haben immer Stoff, das Klima noch mehr zu verderben und sich vor jeglicher Verantwortung zu drücken. Mitarbeiter, die schon einmal Kontakt zu modernen Organisationsformen hatten, wehren sich ca. zwei Jahre. Entweder verlassen sie dann das Unternehmen oder sie machen Dienst nach Vorschrift. Ihre Kreativität und ihr Fachwissen über das aktuelle Arbeitsgebiet hinaus, geht dem Unternehmen gnadenlos verloren.
Psychosomatische Erkrankungen oder Burn-out sind durchaus ein Thema.
Der Chef, der diese Entwicklung zulässt, beraubt sich jeglicher Chance, Kritik und leider auch Lob, an die richtige Adresse zu bringen. Häufig sind pauschale Ansch....runden die Folge.
Unser Chef erreicht seine Mitarbeiter überhaupt nicht mehr - er ist ein recht einsamer Mensch geworden.
Das Problem: in einem 10-Hansel-Unternehmen mag das vielleicht noch funktionieren. Man kennt seine "Experten". Aber mit zunehmendem Personal wird das immer schwieriger. Unternehmen und Mitarbeiter werden unlenkbar.
In der Dienstleistung erschließt sich diese Entwicklung leider nur aufmerksamen Beobachtern - leider aber nicht den Chefs in ihren schicken Einzelbüros mit geschlossener Tür.
Schöne Grüße in die Schweiz
Vivian
ich habe es zwar satt, aber ich bin bis jetzt leider immer wieder ein Garant für Negativbeispiele.
****Normalerweise ist es so, dass mit jedem neuen, schlecht eingeführten Mitarbeiter die Prozessqualität nachlässt. Ich nenne dies die schleichende Prozessverschlechterung. Firmen, die auf diesem Pfad wandeln werden es nicht mehr lange machen. Leider leiden am Schluss wieder die Mitarbeiter, es muss ja saniert werden.****
Diese Erkenntnis kann ich bestätigen. Mit jedem Mitarbeiter, der in ein Chaos integriert wird, potentziert sich das Chaos. Es kommt immer wieder ein neuer Mitarbeiter dazu, der versucht im Chaos zu überleben. Dazu interpretiert er nur unscharf formulierte Regeln - meist zu seinen Gunsten - und häufig verspekuliert er sich dabei und erreicht nicht das eigentlich erwartete Ziel. Das Problem ist meist, dass das erwartete Ziel auch häufig nur unscharf formuliert wird. Weil sich der Mitarbeiter, der das Ziel setzt, selbst nicht mehr so recht auskennt.
Ganz schlimm wird es für den Mitarbeiter, wenn er an der Zielerreichung gemessen werden soll. Dann bleibt die Fairness meist auf der Strecke.
Meine eigene bittere Erfahrung als QMB hat gezeigt, wenn man in einem Chaos-"System" versucht, Klarheit und zuverlässige interne Prozesse zu schaffen, meist bei allen Beteiligten auf taube Ohren oder sogar auf offenen Widerstand stößt.
Bei uns hat sich eine seltsame Art von "Politik der Unverbindlichkeit" herausgebildet. Das hat zwar für die Mitarbeiter den Nachteil, dass sie nicht so recht wissen, wo ihre Ziele sind. Aber es gibt auch nichts, woran man sie messen könnte. Jemanden zur Rechenschaft bitten, wird genau so schwer. Also bietet dieses Anti-System sogar noch so manche Bequemlichkeit. Auf Fehler wird mit Ausreden reagiert, die häufig nicht widerlegbar sind oder es wird sich vor der Verantwortung gedrückt. Nach einer Weile hält man diese "Organisations-anti-form" vielleicht für normal.
Ich habe ein paar interessante Beobachtungen gemacht:
Wenig erfahrene Mitarbeiter, z. B. Absolventen, oder Mitarbeiter, die länger aus dem Arbeitsleben ausgeschieden waren, passen sich der Situation enorm schnell an. Faule und bequeme Mitarbeiter fühlen sich auch recht wohl. Notorische Meckerer haben immer Stoff, das Klima noch mehr zu verderben und sich vor jeglicher Verantwortung zu drücken. Mitarbeiter, die schon einmal Kontakt zu modernen Organisationsformen hatten, wehren sich ca. zwei Jahre. Entweder verlassen sie dann das Unternehmen oder sie machen Dienst nach Vorschrift. Ihre Kreativität und ihr Fachwissen über das aktuelle Arbeitsgebiet hinaus, geht dem Unternehmen gnadenlos verloren.
Psychosomatische Erkrankungen oder Burn-out sind durchaus ein Thema.
Der Chef, der diese Entwicklung zulässt, beraubt sich jeglicher Chance, Kritik und leider auch Lob, an die richtige Adresse zu bringen. Häufig sind pauschale Ansch....runden die Folge.
Unser Chef erreicht seine Mitarbeiter überhaupt nicht mehr - er ist ein recht einsamer Mensch geworden.
Das Problem: in einem 10-Hansel-Unternehmen mag das vielleicht noch funktionieren. Man kennt seine "Experten". Aber mit zunehmendem Personal wird das immer schwieriger. Unternehmen und Mitarbeiter werden unlenkbar.
In der Dienstleistung erschließt sich diese Entwicklung leider nur aufmerksamen Beobachtern - leider aber nicht den Chefs in ihren schicken Einzelbüros mit geschlossener Tür.
Schöne Grüße in die Schweiz
Vivian
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