Eingangskontrolle
- Mike
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#7676
by Mike
Eingangskontrolle was created by Mike
hallo zusammen,
ich habe gelesen, dass bei einer eingangskontrolle nur stichproben geprüft werden müssen, falls im vertrag mit dem lieferanten steht, dass sich der lieferant verpflichtet keine fehlerhaften teile zu liefern... stimmt dies auch fuer die schweiz? weiss dies jemand? und ist bei einer solchen vertraglichen regelung auch nur eine optische kontrolle (stueckanzahl, transportschaeden) genugende?
danke fuer jede antwort
ich habe gelesen, dass bei einer eingangskontrolle nur stichproben geprüft werden müssen, falls im vertrag mit dem lieferanten steht, dass sich der lieferant verpflichtet keine fehlerhaften teile zu liefern... stimmt dies auch fuer die schweiz? weiss dies jemand? und ist bei einer solchen vertraglichen regelung auch nur eine optische kontrolle (stueckanzahl, transportschaeden) genugende?
danke fuer jede antwort
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- Ulrich Hesse
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#7679
by Ulrich Hesse
Replied by Ulrich Hesse on topic Re: Eingangskontrolle
Hallo Mike,
das kommt darauf an wie Gut ihr eure Lieferanten unter Kontrolle habt ! Und wie kritisch die Teile sind die ihr geliefert bekommt.
Zitat:
Laut Deming sollen alle Teile oder keine geprüft werden.
Läuft ein Prozess stabil und sind die Folgekosten eines Fehlers kleiner als die Prüfung, lass sie weg.
Läuft er stabil und die Folgekosten sind hoch, prüfe 100\%.
Alles andere ist laut Deming statistisch gesehen nicht sauber.
Gruß Ulrich Hesse
das kommt darauf an wie Gut ihr eure Lieferanten unter Kontrolle habt ! Und wie kritisch die Teile sind die ihr geliefert bekommt.
Zitat:
Laut Deming sollen alle Teile oder keine geprüft werden.
Läuft ein Prozess stabil und sind die Folgekosten eines Fehlers kleiner als die Prüfung, lass sie weg.
Läuft er stabil und die Folgekosten sind hoch, prüfe 100\%.
Alles andere ist laut Deming statistisch gesehen nicht sauber.
Gruß Ulrich Hesse
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- Barbara
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#7689
by Barbara
Replied by Barbara on topic Re: Eingangskontrolle
Hallo Mike, hallo Ulrich,
: das kommt darauf an wie Gut ihr eure Lieferanten unter Kontrolle habt ! Und wie kritisch die Teile sind die ihr geliefert bekommt.
jepp!
: Zitat:
: Laut Deming sollen alle Teile oder keine geprüft werden.
: Läuft ein Prozess stabil und sind die Folgekosten eines Fehlers kleiner als die Prüfung, lass sie weg.
: Läuft er stabil und die Folgekosten sind hoch, prüfe 100\%.
: Alles andere ist laut Deming statistisch gesehen nicht sauber.
Statistik ist die Annahme von Modellen für die Wirklichkeit, d. h. ich kann bei einer Stichprobenkontrolle angeben, mit welcher Wahrscheinlichkeit defekte Teile in der Lieferung sind. Eine 100\%-Prüfung ist auch eine Stichprobe, da durch Fehler in der Kontrolle defekte Teile unentdeckt bleiben können.
Wenn Euer Lieferant gut prüft und Ihr sicher sein könnt, dass er Euch Qualitätsprobleme mitteilt oder wenn die Teile unkritisch sind, wie Ulrich schon schrieb, reicht eine "ab-und-zu-Prüfung" (je nachdem, wie oft und in welchen Mengen geliefert wird). Je größer die Auswirkungen von defekten Teilen auf Eure Produktion sind, desto engmaschiger muss geprüft werden bis hin zur 100\%-Prüfung.
Die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten für ein falsches Prüfergebnise werden von Euch vorgegeben. Daraus lässt sich dann der benötigte Stichprobenumfang ableiten. Zusammen mit den möglichen Folgekosten und dem Prüfaufwand könnt Ihr einen Prüfplan erstellen.
Die erste Frage ist also immer: Wie sicher will ich mir sein und wie sicher muss ich mir sein?
Viele Grüße
Barbara
: das kommt darauf an wie Gut ihr eure Lieferanten unter Kontrolle habt ! Und wie kritisch die Teile sind die ihr geliefert bekommt.
jepp!
: Zitat:
: Laut Deming sollen alle Teile oder keine geprüft werden.
: Läuft ein Prozess stabil und sind die Folgekosten eines Fehlers kleiner als die Prüfung, lass sie weg.
: Läuft er stabil und die Folgekosten sind hoch, prüfe 100\%.
: Alles andere ist laut Deming statistisch gesehen nicht sauber.
Statistik ist die Annahme von Modellen für die Wirklichkeit, d. h. ich kann bei einer Stichprobenkontrolle angeben, mit welcher Wahrscheinlichkeit defekte Teile in der Lieferung sind. Eine 100\%-Prüfung ist auch eine Stichprobe, da durch Fehler in der Kontrolle defekte Teile unentdeckt bleiben können.
Wenn Euer Lieferant gut prüft und Ihr sicher sein könnt, dass er Euch Qualitätsprobleme mitteilt oder wenn die Teile unkritisch sind, wie Ulrich schon schrieb, reicht eine "ab-und-zu-Prüfung" (je nachdem, wie oft und in welchen Mengen geliefert wird). Je größer die Auswirkungen von defekten Teilen auf Eure Produktion sind, desto engmaschiger muss geprüft werden bis hin zur 100\%-Prüfung.
Die entsprechenden Wahrscheinlichkeiten für ein falsches Prüfergebnise werden von Euch vorgegeben. Daraus lässt sich dann der benötigte Stichprobenumfang ableiten. Zusammen mit den möglichen Folgekosten und dem Prüfaufwand könnt Ihr einen Prüfplan erstellen.
Die erste Frage ist also immer: Wie sicher will ich mir sein und wie sicher muss ich mir sein?
Viele Grüße
Barbara
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- Frank Hergt
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#7693
by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Eingangskontrolle
: Die erste Frage ist also immer: Wie sicher will ich mir sein und wie sicher muss ich mir sein?
Und die nächste, die dann hinterherkommt: Wie viele Prüfer kann ich mir leisten und wie viele Produktionsstillstände und Rückrufaktionen in Folge schlechter Teile kann ich mir leisten? In dem Spannungsfeld bewegt man sich dann.
Es lohnt sich, nicht allzuviel Rafinesse in die Stichprobenprüfung zu stecken und alle verfügbare Energie auf die Verbesserung des Lieferantenstammes bzw. dessen Qualitätsniveaus zu richten. Je mehr man hier erreicht, um so uninteressanter wird die Statistik. Wirklich gute Firmen erkennt man nicht an ausgefeilten Rechenmodellen, sondern am Wegfallen nicht wertschöpfender Tätigkeiten.
Schöne Grüße
Frank
PS an Barbara: Ich will nicht den Nutzen der Statistik an sich anzweifeln. Aber bei Kaufteilen hat sich bitte der Lieferant mit seinen Prozessen herumzuschlagen!
Und die nächste, die dann hinterherkommt: Wie viele Prüfer kann ich mir leisten und wie viele Produktionsstillstände und Rückrufaktionen in Folge schlechter Teile kann ich mir leisten? In dem Spannungsfeld bewegt man sich dann.
Es lohnt sich, nicht allzuviel Rafinesse in die Stichprobenprüfung zu stecken und alle verfügbare Energie auf die Verbesserung des Lieferantenstammes bzw. dessen Qualitätsniveaus zu richten. Je mehr man hier erreicht, um so uninteressanter wird die Statistik. Wirklich gute Firmen erkennt man nicht an ausgefeilten Rechenmodellen, sondern am Wegfallen nicht wertschöpfender Tätigkeiten.
Schöne Grüße
Frank
PS an Barbara: Ich will nicht den Nutzen der Statistik an sich anzweifeln. Aber bei Kaufteilen hat sich bitte der Lieferant mit seinen Prozessen herumzuschlagen!
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- Barbara
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#7698
by Barbara
Replied by Barbara on topic Re: Eingangskontrolle
Hallo Frank,
: PS an Barbara: Ich will nicht den Nutzen der Statistik an sich anzweifeln. Aber bei Kaufteilen hat sich bitte der Lieferant mit seinen Prozessen herumzuschlagen!
Ja, deshalb hab ich ja auch geschrieben, dass der Aufwand für eine Prüfung berücksichtigt werden muss und bei einer guten Prüfung durch den Lieferanten eine ab-und-zu-Prüfung reicht. Die halte ich allerdings für sinnvoll, weil es da wo Menschen arbeiten auch immer (unbeabsichtigte) Fehler geben kann. Selbst wenn der Lieferant dann letztendlich dafür verantwortlich ist, fehlen mir die Teile in der Produktion und das ist einfach ärgerlich.
Viele Grüße
Barbara
: PS an Barbara: Ich will nicht den Nutzen der Statistik an sich anzweifeln. Aber bei Kaufteilen hat sich bitte der Lieferant mit seinen Prozessen herumzuschlagen!
Ja, deshalb hab ich ja auch geschrieben, dass der Aufwand für eine Prüfung berücksichtigt werden muss und bei einer guten Prüfung durch den Lieferanten eine ab-und-zu-Prüfung reicht. Die halte ich allerdings für sinnvoll, weil es da wo Menschen arbeiten auch immer (unbeabsichtigte) Fehler geben kann. Selbst wenn der Lieferant dann letztendlich dafür verantwortlich ist, fehlen mir die Teile in der Produktion und das ist einfach ärgerlich.
Viele Grüße
Barbara
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- Frank Hergt
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#7699
by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Eingangskontrolle
: Selbst wenn der Lieferant dann letztendlich dafür verantwortlich ist, fehlen mir die Teile in der Produktion und das ist einfach ärgerlich.
Stimmt! Haben wir über lange Jahre statistisch abgesichert, die Aussage.... Aber: Ich war mal zu Besuch bei Mettler Toledo. Die beziehen 80\% ihrer Teile von 10 Lieferanten, die meisten in ein paar Kilometer Entfernung, der weiteste ist 200 km weg. Angeliefert wird per Kanban-System täglich oder fast täglich, Vorräte gibt's fast keine und wenn's mal in der Linie harzt, ist am nächsten Tag Ersatz da. Ok, Mettler kauft viele Baugruppen, das läßt sich nicht 1:1 auf uns (mit eigener Mechanik- und Elektronikfertigung) übertragen. Aber trotzdem, das sind die Verhältnisse in der Logistik, von denen ich träume!
Schöne Grüße
Frank
Stimmt! Haben wir über lange Jahre statistisch abgesichert, die Aussage.... Aber: Ich war mal zu Besuch bei Mettler Toledo. Die beziehen 80\% ihrer Teile von 10 Lieferanten, die meisten in ein paar Kilometer Entfernung, der weiteste ist 200 km weg. Angeliefert wird per Kanban-System täglich oder fast täglich, Vorräte gibt's fast keine und wenn's mal in der Linie harzt, ist am nächsten Tag Ersatz da. Ok, Mettler kauft viele Baugruppen, das läßt sich nicht 1:1 auf uns (mit eigener Mechanik- und Elektronikfertigung) übertragen. Aber trotzdem, das sind die Verhältnisse in der Logistik, von denen ich träume!
Schöne Grüße
Frank
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