Lieferperformance

  • Michael Theiß-Rau
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#7769 by Michael Theiß-Rau
Lieferperformance was created by Michael Theiß-Rau
Hallo Zusammen,
wer ist darüber informiert, welche Formeln oder Berechnungen für die Erstellung einer Lieferperformance häufig verwendet wird.
Wir möchten das Rad nicht ......
Es geht um die Erstellung der eigenen Performance, der eigenen Liefertreue an Kunden - bezogen auf Liefertermine und tatsächliche Auslieferungen.
Für Tipps, vielen Dank im Voraus
Grüße
Michael Theiß-Rau



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  • Florian
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#7771 by Florian
Replied by Florian on topic Re: Lieferperformance
Hallo Michael
cih würde eine Kontrollgrafik nach Shewhart erstellen. Damit kannst Du erkennen, wenn aussergewöhnlich gute oder schlechte Lieferphasen vorkommen. Mit diesem Wissen ist es ev. möglich, identifizierbare Gründe für Lieferabweichungen zu finden.
Solltest Du an einem Excelfile dazu interessiert sein, melde Dich bitte über meine Webseite bei mir!
Es Grüessli
Florian


qm-online.ch

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  • Barbara
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#7775 by Barbara
Replied by Barbara on topic Re: Lieferperformance
Hallo Michael,
grundsätzlich gibt es zwei Möglichkeiten, Eure Lieferperformance (Unterschied zwischen Liefertermin und Auslieferung) zu überwachen:
1. Ihr definiert, wann eine Lieferung gut oder schlecht ist und zählt die schlechten Lieferungen. Eine gute Darstellungsmöglichkeit sind Kontrollkarten für die Anzahl oder den Anteil.
2. Ihr erfasst die einzelnen Werte für Liefertermin und Auslieferung. Die Differenz aus beiden wird überwacht, z. B. mit einer Einzelwertkarte oder - wenn es sinnvolle Untergruppen gibt (z. B. pro Tag/Woche) - mit einer Mittelwert oder Mediankarte, ggf. mit den dazu gehörenden Streuungen (Standardabweichung/S-Karte oder Spannweite/Range/R-Karte).
Für die Kontrollkarten gibt es zahlreiche Formeln und Autoren, je nachdem, in welche Richtung die Kontrollkarte besonders sensibel sein soll.
Vorteil der Zählkarten ist die einfache Führung. Nachteil ist der Verlust von Informationen, da nicht festgehalten wird, wie schlecht die Lieferung war (1 Tag zu viel oder 1 Monate zu viel) oder ob es eine Tendenz bei den Differenzen gibt, z. B. könnte die Liefertreue sich schleichend verschlechtern. Die Zählkarte signalisiert das erst, wenn die Lieferungen als schlecht klassifiziert wurden. Eine Mittelwert- oder Mediankarte zeigt auch Trends, Zyklen, Sprünge usw. an, erfordert dafür aber einen höheren Informationsinput.
Viele Grüße
Barbara




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  • Florian
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#7776 by Florian
Replied by Florian on topic Re: Lieferperformance
Hallo Barbara
Ich habe Michael ein Excelsheet zur Erfassung des Soll und Isttermins geschickt. Es ist eine Einzelwertkarte mit Mittelwert.
Wie Du bereits erwähnt hast, sollten wenn immer möglich die "echten" Differenzen zwischen dem geplanten und dem realisierten Termin aufgenommen werden.
Neben Trends, usw. kann aus den Signalen eventuell auch Wissen zu vorhandenen Problemen gewonnen werden.
Welche Grafik würdest Du für die Problemstellung Terminüberwachung mit SPC wählen? Gehen wir davon aus, es sind Lieferzeiten von ca. 3 Wochen versprochen und wir müssten auf den Tag genau (plus minus 1 Tag) liefern. Es sind mechanische Teile herzustellen.
Würde mich interessieren, welchen Grafiktyp Du neben der Einzelwertkarte (XmR) oder der Karte für Untergruppen (XR) noch einsetzen würdest. Wobei aus meiner Sicht die Untergruppen nur dann Sinn machen, wenn die Anzahl Lieferlose pro Zeiteinheit etwa konstant sind. Danke für Dein Feedback!
Gruss Florian


qm-online.ch

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  • Barbara
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#7780 by Barbara
Replied by Barbara on topic Re: Lieferperformance
Hallo Florian,
eine pauschale Empfehlung für Kontrollkarten? Die gibt es nicht. Das hat zwei Gründe:
1. die statistischen Aspekte
Shewhart-QRKs basieren auf der Normalverteilung und sind deswegen nur bei Normalverteilung wirklich trennscharf. Bei anderen Verteilungen wird Information verschenkt bzw. erfolgen Eingriffe zu früh oder zu spät.
Unterschiedliche Losgrößen können sehr wohl berücksichtigt werden, die Grenzen für die QRK sind dann etwas komplexer in der Berechnung.
Deshalb würde ich als erstes die jetzige Verteilung der Werte untersuchen und charakterisieren (Mittelwert, Symmetrie, Streuung, sinnvolle Untergruppen, Trends etc.) Entsprechend dieser Charakterisierung ergeben sich mögliche Kontrollkarten.
2. die firmenspezifischen Aspekte
Die Auswahl der besten QRK ist stark von den Anforderungen abhängig. Z. B. will Michael eine Überprüfung der Liefertreue. Da stellt sich dann die Frage, ob für einen Kunden / die Firma eine zu späte Lieferung genauso gut oder schlecht wie eine zu frühe Lieferung ist. Nur dann würde eine symmetrische QRK wie die Mittelwertkarte wirklich Sinn machen.
Wenn hauptsächlich eine zu späte Lieferung signalisiert werden soll, wird durch eine zweiseitige Karte die Hälfte des Potentials verschenkt.
Daneben ist die Praktikabilität durch die Anwender ein absolutes Muss. Was nützt mir die beste QRK, wenn die Anwender die Werte falsch eintragen oder der Aufwand zu hoch ist? Gar nichts. Schlimmstenfalls schadet hier eine komplexe QRK mehr als sie nützt.
Und auch wenn eine gut/schlecht-Zählkarte Informationen verschenkt, kann sie doch sinnvoll sein. Wenn die Liefertreue sehr gut ist und lediglich nach einem kleinen Tool zur Visualisierung gesucht wird, dann reicht eine Zählkarte aus.
:Gehen wir davon aus, es sind Lieferzeiten von ca. 3 Wochen versprochen und wir müssten auf den Tag genau (plus minus 1 Tag) liefern. Es sind mechanische Teile herzustellen.
Dann würde ich Dich fragen, ob Du wirklich nach beiden Seiten gleich genau absichern willst (nach Kunden- und Firmenanforderung), wie die jetzige Liefertreue aussieht, ob es Probleme gibt (wenn ja, welche) oder ob Zyklen, Trends oder andere Auffälligkeiten bei der Liefertreue vorhanden sind. Reicht eine einfache Kontrollkarte oder sollte sie ein Gedächtnis haben? Wie viele Lieferungen gibt es pro Tag/Woche/Monat und wie viele Teile sind in den Lieferungen enthalten? Gibt es sinnvolle Untergruppen?
Je mehr Informationen für die Auswahl der Kontrollkarte vorliegen, desto besser kann sie an die Anforderungen angepasst werden. Natürlich kannst Du einfach eine XR-Karte einsetzen, allerdings werden dadurch ggf. wichtige Informationen verschenkt oder übersehen, die für die Prozessüberwachung und -verbesserung hilfreich sind.
Viele Grüße
Barbara



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  • Florian
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#7789 by Florian
Replied by Florian on topic Re: Lieferperformance
Hallo Barbara
vielen Dank für die Informationen. Eine Frage bleibt noch.
Warum behauptet Shewhart (wird auch von Weehler behauptet), dass für seine Kontrollgrafiken Normalverteilung nicht gegeben sein muss, da sie sowieso nie vorkommt in der realen Welt? Weehler behauptet sogar, dass es nicht notwendig sei, die Verteilung zu überprüfen.
Danke für Deine Informationen!
Gruss Florian


qm-online.ch

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