ASP- Was ist das ?

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#1354 by Rescheneder
ASP- Was ist das ? was created by Rescheneder
Wien, am 6.11.2000
ASP - Was ist das ?
ASP ist die Abkürzung der englischen Bezeichnung, Application Service Providing.
Was bedeutet es aber in der Praxis und was steckt dahinter ?
Es soll versucht werden dieses neue Schlagwort in diesem Beitrag zu erläutern. Was steckt dahinter ? Viele Vorträge und Diskussionsrunden kündigen dieses Schlagwort unter folgenden Werbesprüchen an, wie: APS - das neue Wunderkind ? / ASP - ein neuer Weg ? / Internet Provider - die Bank der Zukunft ? / Software as a Service ? / usw.
Worum geht es wirklich ?
Software nicht alleine durch den Verkauf sondern auch durch Mietvereinbarungen zu vertreiben, ist seit dem Beginn der Softwareproduktion nichts Außergewöhnliches. Software zum Mieten ist daher ein alter Hut.
Die Hoffnung der Lieferanten, daß das Internet in Verbindung mit eBusiness ständig sicherer und schneller wird, berechtigt die Annahme die Software über Internet vertreiben zu können. So haben sich in der letzten Zeit viele sogenannte APS_s Provider als neue Firmen am Markt entwickelt die diese Möglichkeit wahrnehmen und Software über das Internet dem Kunden vermieten.
Hinter dem Schlagwort Application Service Providing (ASP) verbirgt sich heute ein weites Feld von angeblich neuen IT-Dienstleistungen und -Produkten.
Software aus der Steckdose via Internet zu liefern ist das primäre Ziel.
Mit ASP sollen sich, so versprechen es die Anbieter, Projektlaufzeiten verkürzen lassen, Unternehmen endlich wieder auf ihr Kerngeschäft konzentrieren können und IT-Kosten transparenter werden. So werden in der Werbung dem Lieferanten von Software und dem Anwender Kunde (vorwiegend KMU_s) hohe Zuwachsraten prognostiziert.
Dataquest prognostiziert den Lieferanten von Software, daß der weltweite ASP-Markt bis zum Jahr 2003 auf etwa 22.7 Milliarden Dollar anwächst. Dies entspricht einer jährlichen durchschnittlichen Wachstumsrate von 91 Prozent von 1998 bis 2003.
Dem Anwender werden Ersparnisse bei einer Verwendung von 28 bis 47 \% versprochen (Source: ADL Analysis for a 10-PC company). Die Idee, Anwendersoftware aus der Steckdose zu nutzen ist vor allem für kleinere und mittlere Unternehmen (KMU) interessant. Sie brauchen die modernste Software, wenn sie mit der Konkurrenz mitspielen wollen. Oft fehlen die personellen und finanziellen Resourcen um die Informationsstrukturen ständig auf den aktuellen Stand zu halten. So können nun auch von den kleinen Unternehmen Programm genutzt werden, deren Anschaffung bisher aufgrund von zu hohen Kosten sich nicht lohnte genutzt werden, da Installations- und Wartungsaufwand entfallen.
Mit ASP, so wird in der Werbung versprochen, soll das Problem gelöst werden.
Ein kleiner Auszug aus den in der Werbung angebotenen Vorteilen:
Schnellere Einführung von neuen Anwendungen
Große Auswahl an Kernanwendungen
Zugang zu erstklassigen Applikationen
Keine wesentlichen initialen Kapitalkosten und reduzierte Fixkosten
Kalkulierbare Preismodelle ("pay as you go")
Laufender Zugriff auf qualifiziertes Personal und Resourcen
Verlagertes Risiko
Möglichkeiten sich auf das Kerngeschäft zu konzentrieren
Ist das wirklich so ? Die Anwort ist - "nein".
Alle angebotenen Vorteile sind noch keineswegs bewiesen. Es gilt abzuwarten wie sich die Dinge in der Praxis entwickeln werden. Vorschnelles Wecken von unbewiesenen Versprechungen müssen erst durch praktische Beispiele bewiesen werden. Selbstverständlich muß die Entwicklung weiter beobachtet werden aber vorschnelle Entscheidungen, aus der Überlegung etwa den Anschluß zu verpassen, sind nicht angebracht. In vielen Fällen ist angebracht die bisher im Unternehmen verwendeten Systeme einmal kritisch auf ihre Effizienz zu überprüfen und diese gegebenenfalls zu entsorgen.
Dazu schreibt Prof. Fredmund Malik- St. Gallen- in seinem neuen Buch - "Führen, Leisten, Leben" - Wirksames Management für eine neue Zeit - DVA-Verlag / Stuttgart - München / 2000 - im Kapitel
Systematische Müllabfuhr (Zitat):
"In jeder Institution muß ein Prozeß des Ausmerzens von Altem, Überkommenen und Überflüssigen installiert werden. Die Methode ist einfach wie die Idee selbst. Man muß sich regelmäßig die Frage stellen: Was von all dem, was wir heute tun, würden wir nicht mehr neu beginnen, wenn wir es nicht schon täten ?"
Das Problem besteht nie darin, neue, innovative Gedanken in den Kopf der Manager hineinzubekommen, sondern darin die alten wieder loszuwerden. Die Lösung diese Problems sollte an vorrangiger Stelle in der Strategie eines Unternehmens stehen. Man sollte ohne Hektik dieses Problem und ohne Vorurteile diskutieren und allfällig veraltete Systeme aus dem Unternehmen entsorgen.
Dazu ein Beispiel aus der Praxis über die Verwendung eines veralteten Qualitätsmanagementsystems, das heute noch mit großen Erwartungen angeboten wird aber die Erwartungen in keiner Weise erfüllen konnte wie die Praxis gezeigt hat. Die Rede ist von der ISO 9000:2000 + Zertifikat.
Die Forderungen der ISO 9000:2000 sind im Grunde Selbstverständlichkeiten, die zu erfüllen eigentlich nicht schwer sein sollten. Und doch gibt es erstaunlicherweise viele Industrie- und Dienstleistungsunternehmen in denen die Selbstverständlichkeiten eine hohe Hürde darstellen. Genau diese Unternehmen sind es aber die versuchen, über das Zertifikat als Vorwand, ihre internen Probleme mit den Mitarbeitern in den Griff zu bekommen.
Grundsätzlich gilt:
Viele Strategien auf dem Gebiet Managementsysteme, Qualitätskultur, Methoden und Werkzeuge werden heute in Seminar- und Beraterveranstaltungen angeboten. Die Ziele werden zum Teil sehr unterschiedlich definiert und dem Anwender fällt es immer schwerer sich in dieser Angebotsfülle zurechtzufinden.
Das Ziel ist aber überall das Gleiche und kann auf eine einzige Strategie zurückgeführt werden.
Diese Strategie lautet: _Kundenzufriedenheit !“
Es muß Ziel jedes Unternehmens sein, die Strategie auf dieses einzige Ziel konsequent auszurichten. Alle eingesetzten Mittel wie Weiterbildung, Ausbildung, Methoden, Erkenntnisse, wissenschaftliche Theorien, Erfahrungen, Werkzeuge, usw. sind diesem Ziel unterzuordnen.
Ein neues umfassendes _DENKEN“ muß im Unternehmen eingeleitet werden.
Das gilt auch für ASP. Erst die Zeit wird zeigen ob die kleinen und mittleren Unternehmen in der Zukunft diese Angebot auch annehmen und es zum Wohle des Kunden einsetzen.
***
DI Karl Rescheneder A-1020 Wien, Untere Augartenstraße 9/2
Tel. + FAX: +43 1 330 70 70 / Email: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein!
Web Seiten:
web.dschungel.com/reschenede/sld001.htm
web.dschungel.com/reschenede/QN1/sld001.htm
web.dschungel.com/reschenede/QN2/sld001.htm
web.dschungel.com/reschenede/WM1/sld001.htm
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