Stellenbeschreibungen
- Florian
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#7842
by Florian
Replied by Florian on topic Re: Kenntnisbasierung der Verantwortungen ruiniert die Firmen
Hallo Frank
Freut mich wieder von Dir zu hören. Hattest Du schöne Ferien?
Ich denke auch, dass Stellenbeschreibungen nur dann ein Unsinn sind, wenn der Inhalt unbrauchbar ist. Ich denke auch, dass alle Mitarbeiter Verantwortung tragen, wenn auch nicht für die gleichen Resultate.
Weiter bin ich dagegen, dass ein Bereichsverantwortlicher nur "seinen" Bereich fördert. Jeder muss die ganze Firma im Visier haben. Will ich in meiner Abteilung etwas zur Verbesserung umsetzen, darf dies in anderen Bereichen keine Probleme schaffen. Optimieren von Teilen eines Systems führt nicht zu einem optimalen System. Die 11 besten Fussballer geben nie das beste Fussballteam ab. Trainieren sie zusammen 1-2 Jahre und sind dann bei den Besten, sind die einzelnen Spieler weit vom Status, die Besten zu sein, entfernt.
Wolfgang, was mich noch interessieren würde, wie organisierst Du die Resultatverantwortung, ohne das Risiko der Teiloptimierung einzugehen, mit Schwächung des gesamten Systems als Folge?
Danke für Deine Antwort!
Gruss Florian
Gruss Florian
qm-online.ch
Freut mich wieder von Dir zu hören. Hattest Du schöne Ferien?
Ich denke auch, dass Stellenbeschreibungen nur dann ein Unsinn sind, wenn der Inhalt unbrauchbar ist. Ich denke auch, dass alle Mitarbeiter Verantwortung tragen, wenn auch nicht für die gleichen Resultate.
Weiter bin ich dagegen, dass ein Bereichsverantwortlicher nur "seinen" Bereich fördert. Jeder muss die ganze Firma im Visier haben. Will ich in meiner Abteilung etwas zur Verbesserung umsetzen, darf dies in anderen Bereichen keine Probleme schaffen. Optimieren von Teilen eines Systems führt nicht zu einem optimalen System. Die 11 besten Fussballer geben nie das beste Fussballteam ab. Trainieren sie zusammen 1-2 Jahre und sind dann bei den Besten, sind die einzelnen Spieler weit vom Status, die Besten zu sein, entfernt.
Wolfgang, was mich noch interessieren würde, wie organisierst Du die Resultatverantwortung, ohne das Risiko der Teiloptimierung einzugehen, mit Schwächung des gesamten Systems als Folge?
Danke für Deine Antwort!
Gruss Florian
Gruss Florian
qm-online.ch
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- Wolfgang Horn
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- Visitor
#7845
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Kenntnisbasierung der Verantwortungen ruiniert die Firmen
Hi, Florian,
"Ich denke auch, dass alle Mitarbeiter Verantwortung tragen, wenn auch nicht für die gleichen Resultate."
Du sprichs da zwar ein sehr häufig zu hörendes Wort, das aber ein Irrtum ist.
B e g r ü n d u n g :
Erstens: Verantwortung ist unteilbar. Wer sie teilt, wird später erleben, daß immer der andere Schuld gehabt habe, und schon vorher erlebt er das Gewürge der Absicherungsmaßnahmen für das anstehende Schwarzer-Peter-Spiel.
Zweitens: "Die heilige Dreieinigkeit Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung (AKV)" In jeder Delegation muß der Delegierende AKV als Einheit delegieren: Er kann nur dem eine Aufgabe geben, dem er zugleich auch die Verantwortung für deren Erledigung gibt - und sicherstellt, daß diese Person auch die Kompetenzen hat wie Fähigkeiten, Mittel und Befugnisse.
Folgerung: Für wettbewerbsfähige Ergebnisse d a r f nur eine einzige Person verantwortlich gemacht werden, notfalls ein Gremium gleichberechtigter Personen (Gesellschafter, demokratisch gewählter Vorstand einer Genossenschaft).
Wer die Belegschaft verantwortlich erklärt für bestmögliche Ergebnisse, wem nimmt er diese Verantwortung? Oder spricht er nur eine Sprechblase, die keiner wirklich ernst nehmen soll?
Und wenn er es ernst meinte, welche Befugnisse gibt er der Belegschaft, damit sie ihrer Verantwortung gerecht werden kann?
Zu Deinem zweiten Einwand: "Weiter bin ich dagegen, dass ein Bereichsverantwortlicher nur "seinen" Bereich fördert. Jeder muss die ganze Firma im Visier haben. Will ich in meiner Abteilung etwas zur Verbesserung umsetzen, darf dies in anderen Bereichen keine Probleme schaffen."
Teilweiser Widerspruch: Jeder Resultatverantwortliche muß "Zukunft und Wachstum meines Verantwortungsbereiches" für wichtiger nehmen als alles andere.
Wir können niemandem die Verantwortung geben für bessere Ergebnisse des benachbarten Verantwortungsbereiches, denn wir können die zugehörigen Befugnisse nicht doppelt vergeben.
Der Entwicklungsleiter muß "Zukunft und Wachstum für meine Entwicklungsabteilung" für wichtiger nehmen als alles andere.
Der Vertriebsleiter dasselbe für seinen Vertrieb.
Deren gemeinsame Führungskraft, in meiner fiktiven nuts&Bolts GmbH der Geschäftsführer, Herr König, muß dafür sorgen, daß keiner der Abteilungsleiter seine Aufgabe erfüllt auf Kosten der Nachbarabteilung. Die Aufgabe, dies Miteinander unter den Abteilungen zu schaffen, ist die Aufgabe von Herrn König und von niemand anderem.
Aus denselben Gründen wie oben: AKV. Jede Verletzung von AKV schadet der Produktivität, dem Betriebsergebnis, den Gewinnen und den Arbeitsplätzen.
Wer AKV verletzt, muß darlegen, wie die Vorteile der Verletzung die Schäden überwiegen.
Damit ist auch geklärt, wie die Resultatveranwortung aufgeteilt werden kann auf Teilresultatverantwortungen: Jeder Resultatverantwortliche braucht nur seine Aufgabe ernst zu nehmen und zu tun.
Wer sein Unternehmen dagegen organisiert, indem er die Verantwortung nicht nach Resultaten vergibt, sondern für andere Kriterien "X", der wird erleben, daß die X-Verantwortlichen X fördern, wie es eben ihre Aufgabe ist, und dafür die Zukunft opfern. Er verliert sein Unternehmen.
Er kann sein Vermögen auch gleich dem Finanzamt schenken, das ist schmerzloser.
Ciao und fröhliches Wochenende
Wolfgang
"Ich denke auch, dass alle Mitarbeiter Verantwortung tragen, wenn auch nicht für die gleichen Resultate."
Du sprichs da zwar ein sehr häufig zu hörendes Wort, das aber ein Irrtum ist.
B e g r ü n d u n g :
Erstens: Verantwortung ist unteilbar. Wer sie teilt, wird später erleben, daß immer der andere Schuld gehabt habe, und schon vorher erlebt er das Gewürge der Absicherungsmaßnahmen für das anstehende Schwarzer-Peter-Spiel.
Zweitens: "Die heilige Dreieinigkeit Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung (AKV)" In jeder Delegation muß der Delegierende AKV als Einheit delegieren: Er kann nur dem eine Aufgabe geben, dem er zugleich auch die Verantwortung für deren Erledigung gibt - und sicherstellt, daß diese Person auch die Kompetenzen hat wie Fähigkeiten, Mittel und Befugnisse.
Folgerung: Für wettbewerbsfähige Ergebnisse d a r f nur eine einzige Person verantwortlich gemacht werden, notfalls ein Gremium gleichberechtigter Personen (Gesellschafter, demokratisch gewählter Vorstand einer Genossenschaft).
Wer die Belegschaft verantwortlich erklärt für bestmögliche Ergebnisse, wem nimmt er diese Verantwortung? Oder spricht er nur eine Sprechblase, die keiner wirklich ernst nehmen soll?
Und wenn er es ernst meinte, welche Befugnisse gibt er der Belegschaft, damit sie ihrer Verantwortung gerecht werden kann?
Zu Deinem zweiten Einwand: "Weiter bin ich dagegen, dass ein Bereichsverantwortlicher nur "seinen" Bereich fördert. Jeder muss die ganze Firma im Visier haben. Will ich in meiner Abteilung etwas zur Verbesserung umsetzen, darf dies in anderen Bereichen keine Probleme schaffen."
Teilweiser Widerspruch: Jeder Resultatverantwortliche muß "Zukunft und Wachstum meines Verantwortungsbereiches" für wichtiger nehmen als alles andere.
Wir können niemandem die Verantwortung geben für bessere Ergebnisse des benachbarten Verantwortungsbereiches, denn wir können die zugehörigen Befugnisse nicht doppelt vergeben.
Der Entwicklungsleiter muß "Zukunft und Wachstum für meine Entwicklungsabteilung" für wichtiger nehmen als alles andere.
Der Vertriebsleiter dasselbe für seinen Vertrieb.
Deren gemeinsame Führungskraft, in meiner fiktiven nuts&Bolts GmbH der Geschäftsführer, Herr König, muß dafür sorgen, daß keiner der Abteilungsleiter seine Aufgabe erfüllt auf Kosten der Nachbarabteilung. Die Aufgabe, dies Miteinander unter den Abteilungen zu schaffen, ist die Aufgabe von Herrn König und von niemand anderem.
Aus denselben Gründen wie oben: AKV. Jede Verletzung von AKV schadet der Produktivität, dem Betriebsergebnis, den Gewinnen und den Arbeitsplätzen.
Wer AKV verletzt, muß darlegen, wie die Vorteile der Verletzung die Schäden überwiegen.
Damit ist auch geklärt, wie die Resultatveranwortung aufgeteilt werden kann auf Teilresultatverantwortungen: Jeder Resultatverantwortliche braucht nur seine Aufgabe ernst zu nehmen und zu tun.
Wer sein Unternehmen dagegen organisiert, indem er die Verantwortung nicht nach Resultaten vergibt, sondern für andere Kriterien "X", der wird erleben, daß die X-Verantwortlichen X fördern, wie es eben ihre Aufgabe ist, und dafür die Zukunft opfern. Er verliert sein Unternehmen.
Er kann sein Vermögen auch gleich dem Finanzamt schenken, das ist schmerzloser.
Ciao und fröhliches Wochenende
Wolfgang
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- Martin S
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- Visitor
#7847
by Martin S
Replied by Martin S on topic Auch ohne Normen und Regelwerk....
...ist es doch selbstverständlich, das jeder Mitarbeiter in der Firma über Dinge wie
- Handlungs- und Unterschriftsvollmachten
- Verantwortungsbereich, Stellung im Organigramm
- Ausbildungsstand und Fortbildungspflichten
- Kernarbeitszeit
- Stellvertretungen
- Rechte und Pflichten, Haftung
- Weisungsbefugnisse
- ggfs. Prozessverantwortung
etc.
Bescheid weiss.
Meist sind diese Dinge im Arbeitsvertrag geregelt, aber eine Stellenbeschreibung ist deshalb sinnvoll, weil mit der Zeit geht und laufend aktualisiert / den Bedürfnissen angepasst wird.
Die Stellenbeschreibung ist bei uns so gestaltet, das zunächst das Organigramm erscheint, in dem die Stelle hervorgehoben ist.
In Form einer Checkliste ist dann die Stellenbeschreibung beschrieben.
Gruß, Martin S
- Handlungs- und Unterschriftsvollmachten
- Verantwortungsbereich, Stellung im Organigramm
- Ausbildungsstand und Fortbildungspflichten
- Kernarbeitszeit
- Stellvertretungen
- Rechte und Pflichten, Haftung
- Weisungsbefugnisse
- ggfs. Prozessverantwortung
etc.
Bescheid weiss.
Meist sind diese Dinge im Arbeitsvertrag geregelt, aber eine Stellenbeschreibung ist deshalb sinnvoll, weil mit der Zeit geht und laufend aktualisiert / den Bedürfnissen angepasst wird.
Die Stellenbeschreibung ist bei uns so gestaltet, das zunächst das Organigramm erscheint, in dem die Stelle hervorgehoben ist.
In Form einer Checkliste ist dann die Stellenbeschreibung beschrieben.
Gruß, Martin S
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