Statstik Chef gesucht ;-)

Hallo Forum,
ich habe folgendes Problem:
Ich untersuche die Prozessfähikeit meines Fertigungsprozesses und habe nun folgendes Erkannt:
Ich habe einen nicht normalverteilten Prozess in dem Schwankungen des Mittelwerts auftreten!
Um aus einem nicht normalverteilten Prozess ein Cpk oder Cp Wert zu bestimmen wendet man ja bekanntlich die Prozentanteilsmethode an :
Cp = (OGW-UGW)/(99,865\% Punkt - 0,135\% Punkt)
Um die Streuung der Mittelwerte in den Griff zu bekommen wendet man bei normalverteilten (!!!) Prozessen folgende Formel an:
Cp= (OGW-UGW)/(6 Sigma - Mittelwertsstreuung)
Nun meine Frage an die Statistiker unter Euch:
Darf ich diese beiden Formeln kombinieren? Ich würde in der zuletzt genannten Formel die 6 Sigma einfach die Differenz aus dem 99,865\%Wert und dem 0,135\% Wert ersetzen. Dies ist ja auch der Unterschied zwischen Prozentanteilsmethode und der "herkömlichen" Berechnung des Cp Werts bei normalverteilten Prozessen.
Das Ganze würde also so aussehen:
Cp= (OGW-UGW)/ [(99,865\% Wert - 0,135\% Wert) + zusätzliche Mittelwertsstreuung]
Darf ich diese Formel so benutzen?? Hoffe auf (positive *gg*) Antworten
Gruß
Patrick

Ach Ja, es muss schon 6 Sigma + Mittelwertsstreuung heissen hab das in der mittleren Formel falsch angegeben...

Hi Patrick!
Ich bin zwar kein Chef, aber....
Das, was du in deiner ersten Formel nennst, ist für mich nicht nachvollziehbar. Für einen beliebigen, nicht normalverteilten Prozess kann diese Formel nicht gültig sein. Das was die Formel errechnet, ist ein Wert, für den jegliche mathematische Nachvollziehbarkeit fehlt, wenn keine NV zugrunde gelegt wird.
Ich hab's jetzt nicht genau im Kopf, aber es scheinen die Grenzen für +/- 3 s einer NV unter dem Bruchstrich zu stehen......

Die zweite Formel gibt nicht Auskunft über die Mittelwertstreuung, sondern über die Streuung der Verteilung im Verhältnis zu den Toleranzgrenzen (bei NV).

Um nun die Prozessfähigkeit von nicht normal Verteilten Messwerten abschätzen zu können empfehle ich die grafische Auswertung im Wahrscheinlichkeitsnetz. Hier können Einzelwerte oder auch klassifizierte Werte eingetragen werden. Du kannst dan in der Wahrscheinlichkeitslinie die Werte ablesen.
Bitte Vertrauensbereich stets beachten.
Für jede Verteilungsform muss eine mathematisch nachvollziehbare Funktion gegeben sein um auf Basis einer Stichprobe auf Eintretenswahrscheinlichekeiten schließen zu können. Nachdem solche Formeln für beliebige Verteilungsformen nicht gegeben sind, bleibt nur die grafische Methode zur Auswertung;
die ist genau so gut und auch genau so schnell..
Die von dir genannte Formel zur Berechnung der Prozessfähigkeit bei nicht normal verteilten Messwerten vergiss bitte wieder ganz schnell..sorry...

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