Umstellung interne Audits auf prozessorientiert

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#19076 by Ralf
Hallo,
wir haben bisher die internen Audits nach den QM-Elementen der ISO9001 (z.B Beschaffung oder Handhabung, Lagerung, Verpackung und Versand) durchgeführt und waren somit in vielen Bereichen ziemlich abteilungsorientiert.
Jetzt kam von einem Kunden bei einem Audit der Einwurf das eine prozessorientierte Durchführung der Audits besser geeignet wäre abteilungsübergreifende Mängel aufzudecken.
Wie wäre Eure Herangehensweise?
Bevor ich blind umsetze möchte ich das Thema erstmal theoretisch durchspielen um zu sehen ob verwertbare Vorteile vorhanden sind. Schliesslich waren wir schon abteilungsorientiert, haben bei den Audits aber nicht grundsätzlich an der Tür der jeweiligen Abt. "Halt gemacht"
Landschaft der Prozesse als Basis für Auditplanung?
Im Endeffekt muß ich wie vorher auch alle Elemente der Norm in der Auditplanung unterbringen.
Für Tips wäre ich dankbar.
Gruß
Ralf






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#19078 by Systemmanager
Replied by Systemmanager on topic Re: Umstellung interne Audits auf prozessorientiert
Hallo Ralf!
Dass ihr bislang nicht prozessorientiert auditiert habt, sagt mir irgendwie, dass ihr euer System nicht so richtig prozessorientiert aufgebaut habt.
Prozessverständnis kann viele Definitionen haben. Per Definition reicht es bereits, wenn man mittels INPUT einen PROZESS in Gang setzt, der einen OUTPUT liefert. Diese Definition kann man so ohne weiteres nicht auf eine Organisation anwenden, da sich auf diese Art zahllose Prozesse definieren lassen. Ein systematisches Vorgehen wäre kaum möglich, da weder Einflussgrößen, noch das Ergebnis selbst klar definiert sind. Weters fehlen jegliche Korrekturschleifen, welche erst die Annäherung an ein bestimmtes SOLLERGEBNIS ermöglichen.
Ansatz:
Erweiterte Definition eines Prozeses mit INPUT, PROZESS, OUTPUT, KENNGRÖßEN, systematische KORREKTURMAßNAHMEN und WIRKSAMKEITSPRÜFUNG.
Weiters sollen in den Prozess alle unterstützenden Prozesse auf gleiche Art eingebunden werden.
Als Parameter sollen auch EINFLUSSGRÖßEN (4M oder auch mehr), festgelegt sein.
Auf diese Art bekommt man einen umfassenden, selbständigen, autonomen Prozess, der keine weiteren Schnittstellen benötigt.
Beispiel Hauptprozess Produktion:
Der Prozess startet mit dem Fertigungsauftrag, geht in die Fertigung und schließlich ins Lager. Nachdem der Prozess auf diese Weise nicht "lebensfähig" ist, benötigt man eine Reihe von Supportfunktionen.
Z.B. Logistik, Materialwiederbeschaffung (nicht Initial!!!), Instandhaltung und Qualitätssicherung. Die Aufgaben der Supportprozesse werden spezifisch auf den Hauptprozess ausgerichtet.
Nun können wir ein prozessorientiertes Audit ins Auge fassen. Auditiert wird der Hauptprozess Produktion, wo alle relevanten Supporte eingebunden sind. Somit erfasst das Audit die gesamte Prozesskette vom Kundenauftrag, Planung, Logistik, Materialwiederbeschaffung, Fertigung, Qualitätssicherung, Insandhaltung, Lager, Versand, Prozessaudits, Produktaudits, Korrekturmaßnahmen, Lager, Versand, einfach alles was zum Hauptprozess gehört.
Zu beachten ist, dass Supporte in mehreren Hauptprozessen mitwirken können. So z. B. der Einkauf oder die QS, die mit anderen Aufgaben z.B. in der Entwicklung vertreten sein können. Die diesbezüglichen Aufgaben sind dann DORT zu definieren und zu auditieren.
Als Autitpartner soll ein Team auftreten deren Leitung einem Prozessverantwortlichen übertragen wurde und der den umfassenden Prozess, also inkl. Supporte verantwortet (interdisziplinär).
Es gibt jedoch weitere Supporte, die zentral, also für das gesamte Unternehmen gleichermaßen Unterstützung geben, wie z. B. IT, Rechnungswesen, QM, Personal....Diese können z.B. dem Führungsprozess zugeordnet werden und unterstützen so alle Hauptprozesse.
Deine Frage ist sehr komplex.
Dennoch hoffe ich, dass ich dir mit meiner sehr komprimiert dargestellten Sichtweise zumindest einige Anregungen geben konnte, welche Voraussetzungen für die Durchführung von prozessorientierten Audits in Betracht gezogen werden können.

Systemmanager :-)



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