Infos zum Thema Qualitätsmanagement an Schulen
- Roland Weid
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#1741
by Roland Weid
Infos zum Thema Qualitätsmanagement an Schulen was created by Roland Weid
Hi,
ich versuche gerade mit Kollegen die Qualität an unserer Schule zu verbessern. Uns fehlen jedoch die richtigen Instrumente und Strategien.
Wenn Ihr hilfreiche Tipps habt, antwortet mir bitte.
Danke
Roland
ich versuche gerade mit Kollegen die Qualität an unserer Schule zu verbessern. Uns fehlen jedoch die richtigen Instrumente und Strategien.
Wenn Ihr hilfreiche Tipps habt, antwortet mir bitte.
Danke
Roland
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- Ralf Schmidt
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#1742
by Ralf Schmidt
Replied by Ralf Schmidt on topic Infos zum Thema Qualitätsmanagement an Schulen
Hallo,
ich vertrete bei der Einführung von QM-Systemen immer den sehr pragmatischen Ansatz: Kein Modell, keine Tools, keine vorgefertigten Listen. Das kommt erst später. Sehr wichtig ist es, sich ein Bild davon zu machen, was Qualität im eigentlichen Umfeld bedeutet.
Es gibt sicherlich Bücher und andere Schriften zu diesem Thema. Diese sollten Sie aber ausschließlich als Anregung verstehen, nicht als starre Leitlinie.
Dazu würde ich mir die wesentlichen Prozesse ansehen (analysieren) und irgendwie dokumentieren. Gut geeignet dafür in einer solch frühen Phase Pappkarten auf einer Metaplanwand. Als Prozesse könnte ich mir bei Ihnen Vorstellen Raummanagement, Vertreterregelungen, Lehrinhalte und deren kontinuierliche Verbesserung, Kommunikation Eltern - Schüler - Lehrer - Außenwelt in jeder Konstellation. Es gibt sicherlich noch hundert weiterer Prozesse. Wie wär's mit einem einfachen Selbstlernprozess, z.B. das gemeinsame Kaffekochen? Jeder versteht's, man kann erste Erfahrungen sammeln ohne gleich einen großen Aufwand zu starten.
Als nächstes versuchen, die Prozesse qualitativ zu beschreiben: Was geht rein, was passiert im Prozess, was geht raus, welche Störgrößen wirken auf den Prozess, welche Störgrößen wirken aus dem Prozess heraus, wie komplex sind die Abläufe, etc.
Im nächsten Schritt die Prozesse quantifizieren: Anzahl betroffener Personen / Schulstunden / Geld / etc. Diese Größen bieten schon eine gute Übersicht über die Bedeutung des jeweiligen Prozesses.
Erstellung eines ersten Solls: Das, wo Sie hin möchten. Nicht wie und mit welchen Mitteln sondern ein erster reeller Ansatz für einen optimalen oder optimierten Prozess.
Jetzt geht's an die Arbeit: Stellen Sie die Differenz zwischen IST und SOLL dar - in möglichst messbaren Größen. Aussagen wie "besser" oder "größer" sind auslegungsbedürftig und deshalb ungeeignet.
Überlegen Sie sich Methoden und Verfahrensweisen zur Behebung der Probleme. Es ist besser aus unterschiedlichen Methoden auswählen zu können.
Jetzt geht's an die Umsetzung:
Sie benötigen einen Aktionsplan (WER macht WAS bis WANN). Wichtig ist es hier auch, eine saubere Ressourcenplanung zu erstellen (wie soll ich ohne Ressourcen etwas umsetzen??).
Legen Sie für die Prozesse jeweils einen Verantwortlichen (ich mag hier das sehr aktive Wort "Kümmerer") fest. Der/Diejenige ist dafür Zuständig, daß der Aktionsplan für diesen Prozess umgesetzt wird.
Wichtig ist auch eine umfassende Schulung der beteiligten Personen für die Methodiken und Prozesse: Wenn Sie hier mit Halbwissen auftreten merkt das sofort jeder (na gut, fast jeder) und Sie sind unten durch.
Zeigen Sie jedem Prozessbeteiligten den persönlichen Vorteil klar auf - warum sollte Er/Sie sonst helfen??
Nach der ersten erfolgten Bestandsaufnahme und Qualifizierung/Quantifizierung der wesentlichen Prozesse sollten Sie sich Gedanken über eine gemeinsame Vision machen: Was wollen wir eigentlich am Ende erreichen. Diese Visionen werden z.T. von Geschäftsleitungen herausgeblasen, weil sie toll und wichtig klingen. Ziel einer Vision ist es aber bei aller Kleinarbeit in den Prozessen das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Definieren Sie auch aus der Vision klare Ziele für jeden einzelenen und/oder Gruppen. Kommen Sie immer wieder auf diese Vision und die daraus abgeleiteten Ziele zurück. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Vorgehen "Zielführend" ist oder in eine ganz andere Richtung geht.
So, das waren ein paar Ideen von mir zu diesem Thema. Aus meiner Erfahrung denke ich daß ein echtes QM an Schulen extrem wichtig ist.
Bis dann,
Ralf Schmidt
p.s: Wo ist denn die betreffende Schule?
ich vertrete bei der Einführung von QM-Systemen immer den sehr pragmatischen Ansatz: Kein Modell, keine Tools, keine vorgefertigten Listen. Das kommt erst später. Sehr wichtig ist es, sich ein Bild davon zu machen, was Qualität im eigentlichen Umfeld bedeutet.
Es gibt sicherlich Bücher und andere Schriften zu diesem Thema. Diese sollten Sie aber ausschließlich als Anregung verstehen, nicht als starre Leitlinie.
Dazu würde ich mir die wesentlichen Prozesse ansehen (analysieren) und irgendwie dokumentieren. Gut geeignet dafür in einer solch frühen Phase Pappkarten auf einer Metaplanwand. Als Prozesse könnte ich mir bei Ihnen Vorstellen Raummanagement, Vertreterregelungen, Lehrinhalte und deren kontinuierliche Verbesserung, Kommunikation Eltern - Schüler - Lehrer - Außenwelt in jeder Konstellation. Es gibt sicherlich noch hundert weiterer Prozesse. Wie wär's mit einem einfachen Selbstlernprozess, z.B. das gemeinsame Kaffekochen? Jeder versteht's, man kann erste Erfahrungen sammeln ohne gleich einen großen Aufwand zu starten.
Als nächstes versuchen, die Prozesse qualitativ zu beschreiben: Was geht rein, was passiert im Prozess, was geht raus, welche Störgrößen wirken auf den Prozess, welche Störgrößen wirken aus dem Prozess heraus, wie komplex sind die Abläufe, etc.
Im nächsten Schritt die Prozesse quantifizieren: Anzahl betroffener Personen / Schulstunden / Geld / etc. Diese Größen bieten schon eine gute Übersicht über die Bedeutung des jeweiligen Prozesses.
Erstellung eines ersten Solls: Das, wo Sie hin möchten. Nicht wie und mit welchen Mitteln sondern ein erster reeller Ansatz für einen optimalen oder optimierten Prozess.
Jetzt geht's an die Arbeit: Stellen Sie die Differenz zwischen IST und SOLL dar - in möglichst messbaren Größen. Aussagen wie "besser" oder "größer" sind auslegungsbedürftig und deshalb ungeeignet.
Überlegen Sie sich Methoden und Verfahrensweisen zur Behebung der Probleme. Es ist besser aus unterschiedlichen Methoden auswählen zu können.
Jetzt geht's an die Umsetzung:
Sie benötigen einen Aktionsplan (WER macht WAS bis WANN). Wichtig ist es hier auch, eine saubere Ressourcenplanung zu erstellen (wie soll ich ohne Ressourcen etwas umsetzen??).
Legen Sie für die Prozesse jeweils einen Verantwortlichen (ich mag hier das sehr aktive Wort "Kümmerer") fest. Der/Diejenige ist dafür Zuständig, daß der Aktionsplan für diesen Prozess umgesetzt wird.
Wichtig ist auch eine umfassende Schulung der beteiligten Personen für die Methodiken und Prozesse: Wenn Sie hier mit Halbwissen auftreten merkt das sofort jeder (na gut, fast jeder) und Sie sind unten durch.
Zeigen Sie jedem Prozessbeteiligten den persönlichen Vorteil klar auf - warum sollte Er/Sie sonst helfen??
Nach der ersten erfolgten Bestandsaufnahme und Qualifizierung/Quantifizierung der wesentlichen Prozesse sollten Sie sich Gedanken über eine gemeinsame Vision machen: Was wollen wir eigentlich am Ende erreichen. Diese Visionen werden z.T. von Geschäftsleitungen herausgeblasen, weil sie toll und wichtig klingen. Ziel einer Vision ist es aber bei aller Kleinarbeit in den Prozessen das eigentliche Ziel nicht aus den Augen zu verlieren. Definieren Sie auch aus der Vision klare Ziele für jeden einzelenen und/oder Gruppen. Kommen Sie immer wieder auf diese Vision und die daraus abgeleiteten Ziele zurück. Überprüfen Sie regelmäßig, ob Ihr Vorgehen "Zielführend" ist oder in eine ganz andere Richtung geht.
So, das waren ein paar Ideen von mir zu diesem Thema. Aus meiner Erfahrung denke ich daß ein echtes QM an Schulen extrem wichtig ist.
Bis dann,
Ralf Schmidt
p.s: Wo ist denn die betreffende Schule?
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- Gerhard BAier
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- Visitor
#1746
by Gerhard BAier
Replied by Gerhard BAier on topic Infos zum Thema Qualitätsmanagement an ........
Hallo Herr Schmidt,
ich habe zwar nichts mit Schulen zu tun, aber das was sie da geschrieben haben, ist in dieser Weise die verständlichste Form, die ich bis jetzt zum Thema QM gelesen habe. Wenn ich in diesem Text, die Schule weg lassen würde und mit unserem Unternehmen ersetzen würde, dann passt^s wie die FAust aufs Auge. Es ist wichtig, mit den Augen der Mitarbeiter zu sehen und das haben sie hier schön verdeutlicht.
gruss
G.Baier
ich habe zwar nichts mit Schulen zu tun, aber das was sie da geschrieben haben, ist in dieser Weise die verständlichste Form, die ich bis jetzt zum Thema QM gelesen habe. Wenn ich in diesem Text, die Schule weg lassen würde und mit unserem Unternehmen ersetzen würde, dann passt^s wie die FAust aufs Auge. Es ist wichtig, mit den Augen der Mitarbeiter zu sehen und das haben sie hier schön verdeutlicht.
gruss
G.Baier
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