Anforderungen Software-Konfigurationsmanagement

  • Christine Springer
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#1814 by Christine Springer
Anforderungen Software-Konfigurationsmanagement was created by Christine Springer
Wir sind ein EDV-Dienstleister mit unterschiedlichen Entwicklungsumgebungen(hauptsächlich NT, Unix) und Datenbanken (Oracle, MySql). Unsere Teams bestehen aus internen und externen Mitarbeitern. Da wir nun ein Konfigurationsmanagement-Tool anschaffen wollen, gilt es jetzt unsere Anforderungen zu eruieren. Kann mir jemand Tipps geben, worauf besonderes Augenmerk bei der Auswahl eines Tools gelegt werden soll? (z.B. Web-Interface, etc.)
mfg
Christine Springer



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  • Ralf Schmidt
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#1815 by Ralf Schmidt
Replied by Ralf Schmidt on topic Re: Anforderungen Software-Konfigurationsmanagement
Hallo,
ein SCM-Tool ist eine sowohl technisch als auch organisatorisch sehr anspruchsvolle Einrichtung. Die Anforderungen an das Tool können natürlich nur Sie selbst definieren, Web-Fähigkeit steht da wohl eher unter "nice to have feature".
Neben den technischen Anforderungen (verwendete Plattformen, Make aus dem Tool heraus, etc. ist die organisatorische Einbindung in bestehende Prozesse schwer oder garnicht zu realisieren.
Wichtig ist es, sich genaue Gedanken darüber zu machen, was Sie wirklich brauchen, was besteht und wie alles eingebunden werden soll. Der klassische Ansatz ist es, einfach ein Supertool zu kaufen (ketzerisch: Damit die nicht existierenden Prozesse zu implementieren). Das geht praktisch immer in die Hose.
Als erstes sollten Sie sich mit der Theorie solcher Systeme vertraut machen, ein einfaches Check-In / Check-Out a la VisualSource-Save ist meißt unbefriedigend. Soll ein gleichzeitiger Zugriff auf die selben Daten erfolgen? Wie aufwendig ist das Skripting für Makes in inhomogenen Umgebungen? Zugriffsrechte, Administratoren, etc. Wie kann ich Datenbank-Inhalte einbinden? Werde ich meine Mannschaft dazu bringen das Tool zu verwenden oder hat doch jeder die Dateien ausgecheckt auf seiner Platte liegen? Wie werden die bestehenden Entwicklungszyklen unterstützt bzw. abgebildet? Brauche ich eine Workflow-Unterstützung?
Und noch ca. 200 Fragen mehr.
Sollten Sie einen Berater hinzuziehen checken Sie ob er den Tool-Blick oder eher die bestehende Umgebung im Auge hat. Im ersteren Fall ist das Unterfangen gleich gescheitert, da die Lösung immer Suboptimal bis schlecht sein wird (Cinderella- Effekt: Die Prozesse werden an das Tool angepasst anstatt umgekehrt).
Auf jeden Fall sollten Sie mal in einem Betrieb mit gelebten (nicht nur installierten) SCM reinsehen und ein paar Erfahrungen einholen - ist mehr Wert als die schönste theoretische Betrachtung. Leider kenne ich keinen Betrieb in dem das so ohne weiteres ginge (wir machen z.B. SW in und für eine Bank: No Chance!)
Bis dann,
Ralf Schmidt



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  • karin
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#1817 by karin
Hallo,
ich kenne kein Tool, welches alle Anforderungen an ein SW-Konfigurationsmanagement beinhaltet. Wir haben es wie folgt gelöst:
- Verwendung eines Sourcecode-Verwaltungstools (CheckInCheckOut)(sehr hohe Akzeptanz)
- Einrichten eines Bürokommunikationstools (Lotus NOtes/Outlook), in welchem die Konzepte, Anforderungen, Testpläne etc. in VERSIONSgeführten Ablagestrukturen zu finden sind. (mittlerweile durch selbst erstellte Formulare ebenfalls sehr hohe Akzeptanz)
- konkrete Checklisten für Projektübergänge (z.B. Iterationswechsel), um die Bezüge zwischen SW-Version und Dokumentenversion zu vervollständigen (bislang noch nicht so etabliert)
In der Regel kann man in eine Versionsverwaltung auch Dokumente (z.B. Design) einchecken, allerdings ist dann oft der gemeinsame Zugriff erschwert.
Zweckmässig ist es auch, die Zuständigkeiten für das Konfigurationsmanagement zu definieren, d.h. je einer im Projekt ist der Konfigurationsmanager, ohne den es keine Testfreigabe, neue Version, Änderungen in den Design/Anforderungsdokumenten gibt.
Erst anschließend, d.h. nachdem man das Bewußtsein bei den betreffenden Mitarbeitern aufgebaut hat und "händische" Lösungen umgesetzt hat, sollte man m.M. nach sich auf die Suche nach einem (bzw. mehreren, kombinierbaren) Tool(s) machen.
Positiv zusätzlich ist, dass man viel besser eine Kosten-/Nutzen-Beurteilung des Tools machen kann (umfassende Tools sind SEHR teuer und enthalten oft Komponenten, die man gar nicht braucht), da man ja ein funktionierendes Konfigurationsmanagement bereits aufgebaut hat.
Hoffentlich konnte ich helfen.
Gruß, Karin



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