Interner Qualitätspreis
- Wolfgang Malcherek
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#2717
by Wolfgang Malcherek
Interner Qualitätspreis was created by Wolfgang Malcherek
Hallo liebe Forumsteilnehmer,
ich möchte bei uns im Unternehmen mal wieder etwas zur Förderung des Qualitätsbewußtseins der Mitarbeiter tun. Dabei ist uns die Idee gekommen, einen internen Qualitätspreis einzuführen. Der Preis (Urkunde + kleiner Sachpreis) soll einmal oder vielleicht auch zweimal pro Jahr verliehen werden. Zur Ermittlung des Preisträgers sollen verschiedene Kriterien von einer möglichst unabhängigen Jury bewertet werden. Jeder Bereich im Unternehmen soll die Möglichkeit haben den Preis zu bekommen.
Hat jemand Erfahrung mit der Vergabe interner Preise und wäre zu einem Erfahrungsaustausch bereit?
Viele Grüße
Wolfgang Malcherek
ich möchte bei uns im Unternehmen mal wieder etwas zur Förderung des Qualitätsbewußtseins der Mitarbeiter tun. Dabei ist uns die Idee gekommen, einen internen Qualitätspreis einzuführen. Der Preis (Urkunde + kleiner Sachpreis) soll einmal oder vielleicht auch zweimal pro Jahr verliehen werden. Zur Ermittlung des Preisträgers sollen verschiedene Kriterien von einer möglichst unabhängigen Jury bewertet werden. Jeder Bereich im Unternehmen soll die Möglichkeit haben den Preis zu bekommen.
Hat jemand Erfahrung mit der Vergabe interner Preise und wäre zu einem Erfahrungsaustausch bereit?
Viele Grüße
Wolfgang Malcherek
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- Wolfgang Horn
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#2719
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Interner Qualitätspreis
Sehr geehrter Herr Malcherek,
ein Qualitätspreis ist, das läßt sich kulturlogisch nachweisen, weit besser geeignet, Qualitätsbewußtsein zu stärken, als Plakate oder Spiegel mit Sinnschriften an der Wand.
Zu den größten Risiken zählt, wenn die Mitarbeiter den Preis als Mittel der Manipulation deuten - dann finden Sie eher Opportunisten unter den Führungskräften, die diesen Preis ergattern wollen.
Aber diese wollen den Preis nicht aus Begeisterung für Qualität, sondern für den Nebennutzen: Lob, Anerkennung, Karriere.
Dieser Mißbrauch entfremdet sie ihren Mitarbeitern, die Qualität aus Einsicht wollen, zur Sicherheit von Zukunft und Wachstum ihres Unternehmens, ihrer Arbeitsplätze und letztlich ihres Einkommens.
Diese Entfremdung der Mitarbeiter von ihrer opprotunistischen Führungskraft verursacht dann weitere Wirkungen, unter anderem mehr Gegeneinander, dafür weniger an Wir-Gefühl, weniger Flexibilität und rötere Zahlen.
Mit einem angekündigten Preis wecken Sie Konkurrenz unter den opportunistischen Führungskräften. Die Konkurrenz steigert das sichtbare Qualitätsbestreben.
Die Bilanz aus diesem Vorteil und den Nachteilen zu ziehen, braucht mehr Aufwand.
Was Sie nun tun können, ähnelt der Entscheidung des Arztes: Wo Heilung notwendig, geht es nur um die Frage, welche Medizin angesichts Wirkungen und Nebenwirkungen die gerade beste ist.
Aus diesen Überlegungen ergibt sich:
Von den Alternativen
a) Plakate, Predigten oder Spiegel mit Sinnschriften an der Wand,
b) routinemäßige Vergabe eines Qualitätspreises,
c) unangekündigte Vergabe eines Qualitätspreises,
durch die Geschäftsführung an die Organisationseinheit (an deren Führungskraft allenfalls deutlich als Vertreter der Orgeinheit),
scheint mir c) die beste Wirkung zu haben.
Weil c) Opportunismus und Entfremdung verhindert.
Solch ein Preis braucht nicht mal spektakulär zu sein, wenn er nur von den Geschäftsführern und überraschend kommt. Dann könnte es auch ein Weißwurstessen für die Abteilung am Arbeitsplatz sein, mit den passenden Worten ausgerichtet und gesponsert vom Geschäftsführer (Weißwurst, oder was immer bei Ihren Kollegen besser ankommt.)
Arzt und Apotheker genießen die Vorteile der Pharmazie: Methodische Kenntnis der Wechselwirkungen zwischen Medizin und Organismus, und damit von Wirkungen und Nebenwirkungen.
Hätten wir das im Bereich der "soft facts", und um die geht es hier, könnten wir zielgerichteter planen und handeln.
Ciao
Wolfgang Horn
ein Qualitätspreis ist, das läßt sich kulturlogisch nachweisen, weit besser geeignet, Qualitätsbewußtsein zu stärken, als Plakate oder Spiegel mit Sinnschriften an der Wand.
Zu den größten Risiken zählt, wenn die Mitarbeiter den Preis als Mittel der Manipulation deuten - dann finden Sie eher Opportunisten unter den Führungskräften, die diesen Preis ergattern wollen.
Aber diese wollen den Preis nicht aus Begeisterung für Qualität, sondern für den Nebennutzen: Lob, Anerkennung, Karriere.
Dieser Mißbrauch entfremdet sie ihren Mitarbeitern, die Qualität aus Einsicht wollen, zur Sicherheit von Zukunft und Wachstum ihres Unternehmens, ihrer Arbeitsplätze und letztlich ihres Einkommens.
Diese Entfremdung der Mitarbeiter von ihrer opprotunistischen Führungskraft verursacht dann weitere Wirkungen, unter anderem mehr Gegeneinander, dafür weniger an Wir-Gefühl, weniger Flexibilität und rötere Zahlen.
Mit einem angekündigten Preis wecken Sie Konkurrenz unter den opportunistischen Führungskräften. Die Konkurrenz steigert das sichtbare Qualitätsbestreben.
Die Bilanz aus diesem Vorteil und den Nachteilen zu ziehen, braucht mehr Aufwand.
Was Sie nun tun können, ähnelt der Entscheidung des Arztes: Wo Heilung notwendig, geht es nur um die Frage, welche Medizin angesichts Wirkungen und Nebenwirkungen die gerade beste ist.
Aus diesen Überlegungen ergibt sich:
Von den Alternativen
a) Plakate, Predigten oder Spiegel mit Sinnschriften an der Wand,
b) routinemäßige Vergabe eines Qualitätspreises,
c) unangekündigte Vergabe eines Qualitätspreises,
durch die Geschäftsführung an die Organisationseinheit (an deren Führungskraft allenfalls deutlich als Vertreter der Orgeinheit),
scheint mir c) die beste Wirkung zu haben.
Weil c) Opportunismus und Entfremdung verhindert.
Solch ein Preis braucht nicht mal spektakulär zu sein, wenn er nur von den Geschäftsführern und überraschend kommt. Dann könnte es auch ein Weißwurstessen für die Abteilung am Arbeitsplatz sein, mit den passenden Worten ausgerichtet und gesponsert vom Geschäftsführer (Weißwurst, oder was immer bei Ihren Kollegen besser ankommt.)
Arzt und Apotheker genießen die Vorteile der Pharmazie: Methodische Kenntnis der Wechselwirkungen zwischen Medizin und Organismus, und damit von Wirkungen und Nebenwirkungen.
Hätten wir das im Bereich der "soft facts", und um die geht es hier, könnten wir zielgerichteter planen und handeln.
Ciao
Wolfgang Horn
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