Mißbrauch des Coaching

Hallo Freunde und Mitleidende,
einmal zuviel höre ich jetzt vom Mißbrauch des Coaching in folgender Form:
* Ein tüchtiger Mitarbeiter A, unter seinen Kollegen als überragender Könner anerkannt, und selber hoffend, mit Führungsverantwortung betraut zu werden,
* wird gebeten, den Kollegen B zu coachen. Damit Kollege B die ihm übertragene Aufgabe gut macht.
* Nach Abschluß der Arbeit von B wird A gebeten, die Qualität der Arbeit zu bestätigen.
Pikant dabei, daß B dies Coaching eigentlich gar nicht will, A also seinen Auftrag nicht so recht erfüllen kann. Aber als Coach von B ist er eben nicht dessen Führungskraft, sein Einfluß ist also gering.
Interpretation: Mit der Bitte um Prüfung der Qualität der Arbeit von B wird A eben doch die Verantwortung gegeben für die korrekte Arbeit von B.
Das aber ist keine Aufgabe eines Coaches, sondern einer Führungskraft, und wenn es Führung in dieser Sache ist.
Interpretation "philosophisch": Wir haben hier einen Bruch der "heiligen Dreieinigkeit" von Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung. Dieser Bruch läßt meine Alarmglocken schrillen wie auch der Anblick einer überbrückten Netzsicherung.
Mögliche Konsequenzen:
* Minderproduktivität und erhöhte Risiken wegen des "gequälten" Coaching von A gegenüber B.
* Sollte ein Sündenbock gesucht werden, ist A der erste Kandidat.
Wer solche Führungsfehler macht, soll sich anschließend nicht beschweren über die Qualitätskosten.
Diesen Führungsfehler der höheren Führungskraft könnte man als Schlamperei abhaken, aber ich beobachte dies Fehlverhalten nun schon einmal zuviel. (Einmal war das für mich der Grund, meinem Auftraggeber zu erläutern, unter welchen Umständen ich in dieser Konstellation als A meine Aufgabe mit Aussicht auf Erfolg abschließen könne. Woraufhin ein Konkurrent den Auftrag annahm - und prompt scheiterte. Entweder bist du der Sanierer, verantwortlich für den Erfolg, und hast auch die Macht über Deine Ressourcen, oder du bist der Coach der Führungskraft, die diese Macht hat und das Coaching auch selber will. Oder du mußt sehen, wie du deine Haut rettest.)
Wer hat Ähnliches noch beobachtet? Gibt es Indizien für die Ursache der Häufung, die ich beobachte?
Ciao
Wolfgang Horn

Hallo,
du hast es bemerkenswert gut auf den Punkt gebracht.
Es ist in der Tat so, dass die Verantwortung größer ist als die Macht der Mittel um diese zu Tragen in der ganzen Form.
Verantwortung sollte der Mitarbeiter tragen, welcher in seinem Bereich eine Aufgabe ausführt.
Wir sollten einen Soll - Ist Vergleich bei allen Prozessen als einzigste nachvollziehbare Verantwortung annehmen können.
Die häufigsten Pannen betreffen doch mehrere Bereiche und wir treten dann als unparteiiche Anwälte auf und gehen auf Spurensuche .....
Die volle Identifizierung aller Mitarbeiter in allen Ebenen mit Zielen, Politik, und Qualität sowie Ursache und Wirkung auf den Kunden und auf den eigenen Arbeitsplatz bezogen kann hier Abhilfe schaffen .... ist aber nahezu unmöglich ..
jeder ist sich selbst der nächste wird nicht die einzigste Hürde bleiben.
soweit kann ich dies also auch beobachten
erstmals 1990
Gruß
Michael


: Hallo Freunde und Mitleidende,
: einmal zuviel höre ich jetzt vom Mißbrauch des Coaching in folgender Form:
: * Ein tüchtiger Mitarbeiter A, unter seinen Kollegen als überragender Könner anerkannt, und selber hoffend, mit Führungsverantwortung betraut zu werden,
: * wird gebeten, den Kollegen B zu coachen. Damit Kollege B die ihm übertragene Aufgabe gut
macht.
: * Nach Abschluß der Arbeit von B wird A gebeten, die Qualität der Arbeit zu bestätigen.
: Pikant dabei, daß B dies Coaching eigentlich gar nicht will, A also seinen Auftrag nicht so recht erfüllen kann. Aber als Coach von B ist er eben nicht dessen Führungskraft, sein Einfluß ist also gering.
: Interpretation: Mit der Bitte um Prüfung der Qualität der Arbeit von B wird A eben doch die Verantwortung gegeben für die korrekte Arbeit von B.
: Das aber ist keine Aufgabe eines Coaches, sondern einer Führungskraft, und wenn es Führung in dieser Sache ist.
: Interpretation "philosophisch": Wir haben hier einen Bruch der "heiligen Dreieinigkeit" von Aufgabe, Kompetenz und Verantwortung. Dieser Bruch läßt meine Alarmglocken schrillen wie auch der Anblick einer überbrückten Netzsicherung.
: Mögliche Konsequenzen:
: * Minderproduktivität und erhöhte Risiken wegen des "gequälten" Coaching von A gegenüber B.
: * Sollte ein Sündenbock gesucht werden, ist A der erste Kandidat.
: Wer solche Führungsfehler macht, soll sich anschließend nicht beschweren über die Qualitätskosten.
: Diesen Führungsfehler der höheren Führungskraft könnte man als Schlamperei abhaken, aber ich beobachte dies Fehlverhalten nun schon einmal zuviel. (Einmal war das für mich der Grund, meinem Auftraggeber zu erläutern, unter welchen Umständen ich in dieser Konstellation als A meine Aufgabe mit Aussicht auf Erfolg abschließen könne. Woraufhin ein Konkurrent den Auftrag annahm - und prompt scheiterte. Entweder bist du der Sanierer, verantwortlich für den Erfolg, und hast auch die Macht über Deine Ressourcen, oder du bist der Coach der Führungskraft, die diese Macht hat und das Coaching auch selber will. Oder du mußt sehen, wie du deine Haut rettest.)
: Wer hat Ähnliches noch beobachtet? Gibt es Indizien für die Ursache der Häufung, die ich beobachte?
: Ciao
: Wolfgang Horn