Wieder mal Wechselwirkung

Hallo Kollegen
Bin interner Auditor (einer von 30 bzw.15 Zweierteams) und wir müssen demnächst unsere zu auditierende Abteilung "Konstruktion" (beinhaltet auch die Abt. Entwicklung) intern gemäß 9001:2000 überprüfen.
Ich (wir) möchte(n) dabei gezielt auf Wechselwirkungen eingehen, da wir damit wahrscheinlich auf größere Defizite stoßen werden.
Deshalb meine Frage:
Wie könnten Wechselwirkungen in einer solchen Abteilung aussehen, bin momentan überfragt. Einkauf, Wareneingang, OK. Aber eine (recht große) Konstruktionsabteilung???...
Bin für jede Antwort dankbar!!!!
G.

Hallo Georg
Ich kenne Eure Firma nicht, aber folgende Wechselwirkungen könnte ich mir in einer Kontruktionsabteilung vorstellen:
- Entwicklung, Parameter der Funktion haben Einfluss auf die Konstruktion und umgekehrt.
- Produktion, Änderungen während der Produktion, Verbesserungsvorschläge, simultanes Konstruieren, Fehler benötigen Sonderfreigaben, Reparaturberatung.
- Einkauf, Nachfragen zur Eignung von Ersatzartikeln, Lieferantenwechsel, Sonderfreigaben beim Wareneingang.
- Verkauf, Kunden haben Wünsche oder Probleme.
- Service, Produktverbesserungen
Die Frage könnte auch so aussehen, wo haben wir überall Schnittstellen zu anderen Funktionen/Prozesses und welche Probleme verursachen diese? Oder noch besser, wie können die Schnittstellen qualitativ besser gestaltet werden.
Die Idee, sich v.a. auf diese Schnittstellen/Wechselwirkungen zu "stürzen" finde ich sehr gut.
Gruss Florian



qm-online.ch

Hallo Georg,
ich würde die Schnittstellen beleuchten
- zum Engineering (wo ist die Schnittstelle zwischen der Produkt- und der Prozessentwicklung? Wer betreibt Prozessentwicklung?
- zur Produktion (bei einer sauberen Prozessentwicklung dürfte es die direkte Schnittstelle strenggenommen gar nicht geben...)
- zur (strategischen) Beschaffung

Und zu guter Letzt - eigentlich ganz am Anfang - schau Dir mal die Schnittstelle zum Marketing an.
Findet sich der Output des Marketing im Input der Entwicklung wieder? Woher bezieht die Entwicklung weitere Inputs (Stichwort: Innovationsdynamik)
Und findet sich der Output der Entwicklung im Input der nachfolgenden o.a. Prozesse wieder?
In einem Audit wirst Du das wohlmöglich nicht schaffen, dann teile es in zwei oder drei auf. Der Nutzen (letztlich für das gesamte Unternehmen kann jedoch beträchtlich sein!
Viel Erfolg
mihca

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: Hallo Kollegen
: Bin interner Auditor (einer von 30 bzw.15 Zweierteams) und wir müssen demnächst unsere zu auditierende Abteilung "Konstruktion" (beinhaltet auch die Abt. Entwicklung) intern gemäß 9001:2000 überprüfen.
: Ich (wir) möchte(n) dabei gezielt auf Wechselwirkungen eingehen, da wir damit wahrscheinlich auf größere Defizite stoßen werden.
: Deshalb meine Frage:
: Wie könnten Wechselwirkungen in einer solchen Abteilung aussehen, bin momentan überfragt. Einkauf, Wareneingang, OK. Aber eine (recht große) Konstruktionsabteilung???...
: Bin für jede Antwort dankbar!!!!
: G.

: - zur Produktion (bei einer sauberen Prozessentwicklung dürfte es die direkte Schnittstelle strenggenommen gar nicht geben...)
Hallo Mihca
Warum darf es keine Schnittstelle, zwischen Konstruktion und Produktion geben? Gerade in einer "guten" Prozessorganisation erscheint mir dies eine Notwendigkeit!
Gruss Florian


qm-online.ch

Hallo Florian!
: Warum darf es keine Schnittstelle, zwischen Konstruktion und Produktion geben? Gerade in einer "guten" Prozessorganisation erscheint mir dies eine Notwendigkeit!
Weil Du bei einer guten Prozeßorganisation versuchst, organisatorische Schnittstellen möglichst zu vermeiden! Bei uns sind jetzt die Fertigungsabteilungen den jeweiligen Entwicklungsabteilungen bzw. -bereichen direkt zugeordnet. D.h. man redet in einer Abteilung miteinander und alles, was eine Entwickler über den Zaun wirft, landet in seinem eigenen Hinterhof! Ist noch neu, aber ich verspreche mir eine Menge davon.
Ich nehme an, Micah meint mit Schnittstelle eine, die Du als solche spürst. Wenn sie wirklich sauber ist, müßte sie als solche für die Beteiligten eigentlich nicht mehr wahrnehmbar sein.
Schöne Grüße
Frank

Hallo Florian, hallo Frank,
unter einer Schnittstelle verstehe ich keine "Bruchstelle"!
Mit Schnittstelle meine ich die Verbindungsachse zwischen zwei Teilprozessen, z.B. Entwicklung und Engineering. Die Entwicklung "liefert" das entwickelte Produkt (Pilotmasßstab) als Output.
Für das Engineering bildet dieses entwickelte Produkt den direkten Input, um das nach folgende Scale-Up zu vollziehen.
Anders gesagt: das entwickelte Produkt ist die von der Entwicklung erbrachte Wertschöpfung. Diese wird erkennbar (und messbar!) an der Prozessschnittstelle zum Engineering hin.
Zur Verbindungsachse Konstruktion - Produktion:
Ich meine, das hängt davon ab, wie man strategische bzw. operative Prozesse definiert. Ich liefere hier mal den folgenden Vorschlag:
Entwicklung = Festlegung neuer Produktgruppen (aufgrund neu erschlossenenr Märkte durch das Marketing) => Strategie
Konstruktion = Konstruktion neuer Produkte (bzw. Verbesserung) aufgrund des Inputs der Entwicklung = Operativ
Die Konstruktion als operativer Teilprozess "bedient" direkt die Produktion (die per se operativ ist) innerhalb der operativen Prozesskette.
Und dann bin ich bei Dir, Frank!
gruß
mihca

: Hallo Florian!
: : Warum darf es keine Schnittstelle, zwischen Konstruktion und Produktion geben? Gerade in einer "guten" Prozessorganisation erscheint mir dies eine Notwendigkeit!
: Weil Du bei einer guten Prozeßorganisation versuchst, organisatorische Schnittstellen möglichst zu vermeiden! Bei uns sind jetzt die Fertigungsabteilungen den jeweiligen Entwicklungsabteilungen bzw. -bereichen direkt zugeordnet. D.h. man redet in einer Abteilung miteinander und alles, was eine Entwickler über den Zaun wirft, landet in seinem eigenen Hinterhof! Ist noch neu, aber ich verspreche mir eine Menge davon.
: Ich nehme an, Micah meint mit Schnittstelle eine, die Du als solche spürst. Wenn sie wirklich sauber ist, müßte sie als solche für die Beteiligten eigentlich nicht mehr wahrnehmbar sein.
: Schöne Grüße
: Frank