Lenkung fehlerhafter Produkte

  • Sabine
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#5920 by Sabine
Lenkung fehlerhafter Produkte was created by Sabine
Hallo Allerseits,
hat jemand von Euch ein paar unterstützende Gedanken für mich?
Beim letzten Zertifizierungs-Audit wurde unsere Lenkung fehlerhafter Produkte angemosert. Zu Recht, aber das ist nicht das Problem.
Gestern bin ich zum 1.000.0000 Mal den diesbezüglichen Text der 9001 durchgegangen und bin über die Aufzeichnungen der Fehler gefallen.
Habe lange darüber nachgedacht und mit Kollegen gesprochen.
Dort steht wörtlich: "Aufzeichnungen über die Art von Fehlern [...] müssen geführt werden".
Bei der Interpretation obigen Satzes verbiegen sich mir meine Gehirnwindungen:
1. Bedeutet "Art von Fehlern": Dokumentation des Fehlers inkl. einer Art von Klassifizierung?
2. Muß ich jedes Bauteil (inkl. Schrauben und Unterlegscheiben), welches verbogen ist, dokumentieren? Egal in welchem Prozessschritt?
Meine Lieblingsvariante zur Lösung der Forderung ist:
Dokumentation der Fehler, die bei der Endprüfung unseres Produktes auftreten. Von mir aus klassifiziere ich die auch.
Ob das reicht?
Gruß
Sabine



Please Anmelden to join the conversation.

  • GEORG BRAML
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#5922 by GEORG BRAML
Replied by GEORG BRAML on topic Re: Lenkung fehlerhafter Produkte
Hallo zurück.
Ich weiß aufgrund deiner Beschreibung nicht was ihr herstellt, oder um welche Fehler es sich handelt, könnte mir aber vorstellen, dass sich einiges bei Euch summiert hat und der Zertifizierer evtl. auf eine Fehlersammelkarte raus will, um künftig genauere Info von Euch zu bekommen.
Du mußt hierbei nicht jedes einzelne Fehlerbauteil genau dokumentieren, sondern eher klassifizieren, wie du bereits erwähnt hast.
Beispiel unsere Warenannahme:
Analyse nach 1.Materialfehler 2.Verarbeitungsfehler 3.beschädigt/zerbrochen 4.unvollständig 5.Artikel funktioniert nicht
Bei verschiedenen auftretenden Fehlerarten ergeben sich die Fragen:
Wie häufig treten die einzelnen Fehlerarten auf?
Welche Fehlerarten bestimmen maßgeblich die Gesamtzahl der Fehler?
Wie kann die Entwicklung der Fehler langfristig verglichen werden?
Auf jeden Fall kommst du jetzt an Kennzahlen etc. ran, mit denen Ihr als auch der Auditor was anfangen könnt.
Hoffentlich konnte ich dir etwas helfen...





Please Anmelden to join the conversation.

  • Sabine
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#5926 by Sabine
Replied by Sabine on topic Wirtschaftlichkeit?
Guten Morgen Georg!
Was mich wirklich erstaunt hat, daß Ihr die Fehler, die bei der Wareneingangsprüfung festgestellt werden, erfasst, auswertet und analysiert.
Ich gehe davon aus, daß Ihr später im Prozess auftretende Fehler ähnlich behandelt.
Wenn Euer Fehleraufkommen relativ gering ist, dann kann ich unter wirtschaftlichen Aspekten mit der Aufnahme und Analyse leben.
Aber was ist wenn das Aufkommen höher ist?
Ist es nicht ein hoher Aufwand der mit der Erfassung betrieben wird, der sich wirtschaftlich eigentlich gar nicht vertreten lässt?
Bei uns ist es nämlich die Regel das nachgearbeitet wird. Der Aufwand hierfür ist im Preis berücksichtigt.
Die zusätzliche Erfassung nicht.
Die Garantie, daß nach Auswertung, die Fehlerrate sinkt, kann uns keiner geben.
Also, verstehe ich wirklich nicht, wieso man soviel Aufwand betreiben muß.
Läßt sich die Erfassung nicht auf wenige Stellen im Unternehmen beschränken. Zwar mit dem Risiko, daß nicht alles erfasst wird, aber unter Beachtung der Wirtschaftlichkeit?
Viele Grüße
Sabine




Please Anmelden to join the conversation.

  • Frank Hergt
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#5930 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Wirtschaftlichkeit!!!
: Aber was ist wenn das Aufkommen höher ist?
Hallo Sabine!
Gerade da, wo das Fehleraufkommen hoch ist, betreibe ich natürlich Fehlererfassung und -auswertung. Wie willst Du sonst jemals die Fehler abstellen? Wirklich wirtschaftlich arbeitende Betriebe haben natürlich ihre Lieferanten und Prozesse dermaßen hingetrimmt, daß fast keine Fehler mehr vorkommen und sparen sich dann z.B. eine Wareneingangsprüfung. Sie wird aber oft durch Daten der Lieferanten ersetzt. Aber der Weg dorthin ist harte Arbeit, und die beginnt mit der präzisen Erfassung der Ist-Situation. Andauernde Nacharbeit kannst Du Dir, egal wer's zahlt, bei immer kürzeren Durchlauf- und Lieferzeiten nicht leisten.
Außerdem: Selbst wenn Dein Lieferant die Nacharbeit zahlt, schlägt er das letztendlich auf seinen Preis wieder drauf. Dazu zahlst Du den Lagerzins für die Bevorratung, die Du brauchst, um noch lieferfähig zu bleiben.
Leicht geschockt
Frank



Please Anmelden to join the conversation.

  • Sabine
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#5933 by Sabine
Replied by Sabine on topic Wirtschaftlichkeit!!!????
: : Aber was ist wenn das Aufkommen höher ist?
: Hallo Sabine!
Hallo Frank!
: Gerade da, wo das Fehleraufkommen hoch ist, betreibe ich natürlich Fehlererfassung und -auswertung. Wie willst Du sonst jemals die Fehler abstellen?
Wer garantiert mir denn, das erfasste und ausgewertete Fehler auch immer abgestellt werden? Es gibt doch Millionen von Fehlern, die gar nicht behoben werden können bzw. sollen. Manchmal ist Nacharbeit billiger als die Abstellung der Ursache. Soll vorkommen. Manchmal werden Fehler toleriert aus den verschiedensten Gründen (Vorlieben, Aussitzen, fehlendes Durchsetzungsvermögen und was weiß ich noch alles)
Wirklich wirtschaftlich arbeitende Betriebe haben natürlich ihre Lieferanten und Prozesse dermaßen hingetrimmt, daß fast keine Fehler mehr vorkommen und sparen sich dann z.B. eine Wareneingangsprüfung.
"Wirklich wirtschaftlich" will ich uns gar nicht bezeichnen....;-)
Sie wird aber oft durch Daten der Lieferanten ersetzt. Aber der Weg dorthin ist harte Arbeit, und die beginnt mit der präzisen Erfassung der Ist-Situation. Andauernde Nacharbeit kannst Du Dir, egal wer's zahlt, bei immer kürzeren Durchlauf- und Lieferzeiten nicht leisten.
Mein Betriebsleiter behauptet das Gegenteil. Zumindest wenn es um selbstproduzierte Teile geht. Die Potenzierung der Nacharbeitskosten je später im Prozess entdeckt, nimmt er in Kauf.
: Außerdem: Selbst wenn Dein Lieferant die Nacharbeit zahlt, schlägt er das letztendlich auf seinen Preis wieder drauf. Dazu zahlst Du den Lagerzins für die Bevorratung, die Du brauchst, um noch lieferfähig zu bleiben.
Da hast Du Recht. Daher werden die Schlechtleistungen der Lieferanten von der Lieferantenbewertung gnadenlos verfolgt.
: Leicht geschockt
Ich hoffe, Du hast Dich von Deinem Schock erholt?;-)
: Frank

Sorry, Frank, so ganz kann ich Deinen Schock nicht nachvollziehen. Wenn mein Chef es als unternehmerisches Risiko verbucht, dass Nacharbeitskosten, da am Ende des Prozesses erst entdeckt, viel höher sind als am Anfang, dann ist es doch sein freier Wille. Und die Kosten für Nacharbeit sind nachweislich billiger als die Kosten für eine Fehlererfassung in sämtlichen Prozessschritten.
Gruß
Sabine




Please Anmelden to join the conversation.

  • Frank Hergt
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#5935 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Wirtschaftlichkeit!!!????!!!!
Hallo Sabine!
: Wer garantiert mir denn, das erfasste und ausgewertete Fehler auch immer abgestellt werden? Es gibt doch Millionen von Fehlern, die gar nicht behoben werden können bzw. sollen. Manchmal ist Nacharbeit billiger als die Abstellung der Ursache. Soll vorkommen. Manchmal werden Fehler toleriert aus den verschiedensten Gründen (Vorlieben, Aussitzen, fehlendes Durchsetzungsvermögen und was weiß ich noch alles)
: "Wirklich wirtschaftlich" will ich uns gar nicht bezeichnen....;-)
: Mein Betriebsleiter behauptet das Gegenteil. Zumindest wenn es um selbstproduzierte Teile geht. Die Potenzierung der Nacharbeitskosten je später im Prozess entdeckt, nimmt er in Kauf.
Ist ja nicht so, als wäre mir der ganze Sermon nicht bekannt. Fehlerabstellmaßnahmen zu finden, ist schon nicht einfach. Wenn du versuchst, präventive QS zu betreiben, also den Fehler abzustellen, bevor er begangen wurde, läufst Du endgültig gegen die Gummiwand. Aber wir haben den Druck seitens unserer Kunden, besser, billiger und schneller zu werden. Und das geht nur so. Florian würde jetzt noch anmerken, daß man seine Prozesse in Ordnung bringen und die Streuung verringern muß. Aber das läuft auch unter Abstellmaßnahmen. Wenn Ihr's Euch noch leisten könnt, nichts zu tun, hockt Ihr in einem der verbliebenen Reservate. Aber die werden immer weniger und immer kleiner. Und wenn Du Pech hast, ist der Abstand zur Konkurrenz, bevor Du's merkst, so gewachsen, daß Du ihn nie wieder einholst. Wir sind gerade dabei, langjährige Lieferanten abzusägen.....
: Ich hoffe, Du hast Dich von Deinem Schock erholt?;-)
Keine Sorge, ich bin was gewohnt ;-))))
Schöne Grüße und viel Glück
Frank



Please Anmelden to join the conversation.

Time to create page: 0.249 seconds
Powered by Kunena Forum