Manager zum managen bringen

  • Sabine
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#6070 by Sabine
Hi Frank,
: # Wo soll ich den denn hernehmen? Sie werden wahrscheinlich jetzt vom Stuhl fallen, aber wir haben keinen Controller, kein Controllingsystem, keine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen außer Umsatz und zu guter Letzt keine Kostenrechung.
: So langsam verstehe ich Deine letzten Postings zum Thema "Kostensparen durch Qualität" etwas besser. Hast Du schon mal versucht, dem Eigentümer nahezubringen, daß ein Unternehmen eigentlich Gewinn machen sollte, und daß es sich lohnt, gelegentlich mal zu überprüfen, ob es das tut und wenn ja, wie viel?????
: Hört sich für mich selber ja etwas lächerlich an, aber bei manchen Leuten muß man eben ganz unten anfangen.....
**Ich bin zwar blond, aber nicht blöd! ;-) Natürlich habe ich das bereits moniert, erwähnt oder gesagt. Natürlich ist das doof. Aber wir gehören als Unternehmen tatsächlich zu der aussterbenden Rasse, die am Jahresende feststellen, daß was nicht stimmt und dann wie aufgescheuchte Hühner durch die Gegend laufen, um den Schuldigen zu entlarven. Der Focus liegt auf Maßnahmen, nicht auf Prävention.
Lustig, gell? :-(
Gruß
Sabine




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  • Frank Hergt
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#6069 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic High Noon - naja, 5 vor 12....
Hallo Sabine!
# Wo soll ich den denn hernehmen? Sie werden wahrscheinlich jetzt vom Stuhl fallen, aber wir haben keinen Controller, kein Controllingsystem, keine betriebswirtschaftlichen Kennzahlen außer Umsatz und zu guter Letzt keine Kostenrechung.
So langsam verstehe ich Deine letzten Postings zum Thema "Kostensparen durch Qualität" etwas besser. Hast Du schon mal versucht, dem Eigentümer nahezubringen, daß ein Unternehmen eigentlich Gewinn machen sollte, und daß es sich lohnt, gelegentlich mal zu überprüfen, ob es das tut und wenn ja, wie viel?????
Hört sich für mich selber ja etwas lächerlich an, aber bei manchen Leuten muß man eben ganz unten anfangen.....
Viel Glück
Frank



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  • Sabine
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#6066 by Sabine
Moin Vivian,

: ***** wenn ich dich richtig verstanden habe, ist GF = Gesellschafter. Das ist ein Problem. Wenn derjenige Gesellschafter, der die meisten Anteile besitzt und damit das Sagen hat, der inkompetenteste ist - kannst du wohl alles vergessen.
# So schauts aus. Aber was bedeutet Inkompetenz in diesem Zusammenhang. Ich glaube eher, daß hier die Interessenlage schief liegt. Der GF möchte seine privaten Konten vergrößern, egal wie, egal wieviel, hauptsache mehr. Er fängt jetzt erst an zu überlegen, wenn sein Ziel gefährdet ist. Meiner Meinung nach natürlich zu spät. Hätte er vorher die Zügel in die Hand genommen, hätte er auch sein Ziel steuern können. So steuert er nix und jetzt werden Gründe gesucht, woran es denn gelegen haben könnte. Aber nicht um Grundlegendes zu ändern, sondern um sich zu rechtfertigen und evtl. einen Sündenbock zu finden. Der potentielle Sündenbock ist in diesem Fall die Betriebsleitung (BL). Der wehrt sich natürlich mit Händen und Füßen und angeblichen Beweisen, daß das Geld im Schlund der QM verschwunden ist. Seine "Beweise" sind natürlich lächerlich, was ihm auch schon mehrfach nachgewiesen wurde. Langsam wechselt der Focus auf die Entwicklung, die immer wieder auf die produktiven Ressourcen zurückgreift. Was nicht im Sinne vom BL ist. Ich rechne im Januar mit den ersten Toten...
: ***** Oh oh oh, meine Erfahrungen dazu:
# Klingt nicht gut?!
: Meine GL ist einfach nicht bereit und meine Überzeugung wächst - sie ist auch nicht kompetent, ihre Führungsrolle und -aufgaben tatsächlich wahrzunehmen. Sie gibt jedoch auch keine Führungsverantwortung ab, d. h. konkret, immer wenn die GL das Gefühl beschleicht, jemand dringt auf ihr Territorium vor - Management by Champignon. Die Posse geht jedoch immer noch weiter:
: Ich habe die GL zu Betroffenen gemacht. Sie ist sogar sehr betroffen. Ich bin so gemein und zeige unentwegt Ursache und Wirkung auf - auch die Wirkungen ihrer Entscheidungen.
: Jetzt kommt die Ohnmachtsphase:
: Die GL - die ich als fachlich inkompetent verteufelt habe - versucht nun irgendwie ihre Führungsverantwortung wahrzunehmen - aufgrund der genannten Inkompetenz, wendet sie die völlig verkehrten Methoden, Werkzeuge und Insellösungen an, um Führungskompetenz zu beweisen. Sie wehrt sich gegen bewährte Lösungsmethoden, die in anderen Unternehmen Erfolge erbracht haben und gegen Lösungen, die aus der 2. Managementebene und von mir kommen, die schließlich auch von den Mitarbeitern akzeptiert würden. Warum - Sie muss ihr Gesicht wahren!!!
# Ich habe die Hoffnung, daß das bei uns nicht geschieht. Sollte ich mich irren, geht der Punkt an Dich.
: Ich bin noch einen Schritt weiter gegangen, ich habe die Mitarbeiter und die 2. Führungsebene zu Betroffenen gemacht, um den Druck von unten zu erhöhen. Das war nicht schwer, unsere Mitarbeiter waren sehr engagiert, geduldig, tolerant und haben zum Nutzen des Unternehmens gedacht - war ein tolles Team.
: Resultat der Geschichte ist:
: Aus engagierten Mitarbeitern sind völlig demotivierte und fluchtbereite Mitarbeiter geworden. Sie haben erkannt, dass niemand im Unternehmen etwas bewegen kann - nicht einmal mit gesundem Menschenverstand oder der Verlust des Zertifikates. Sie meinen inzwischen, unsere GL orientiert sich an Unternehmen, denen es noch schlechter geht, die noch mieser organisiert sind und trotzdem noch leben. Es geht ja ...... irgendwie, weil andere auch so durchs Geschäftsleben kommen.
# Noch habe ich motivierte Kollegen, die gerne etwas ändern würden. Wenn der o.g. Punkt an Dich geht, dann hat sich das natürlich auch erledigt. Aber Du hast es wenigstens versucht und genau das werde ich auch tun.
: Unsere Mitarbeiter schweigen - aus dem Engagement ist Gleichgültigkeit gegenüber dem Unternehmen geworden. Die haben sich richtig gefreut, als ich eingestellt wurde "Jetzt geht es los, jetzt bekommen wir unsere Prozesse in den Griff.... jetzt macht auch unsere GL endlich Nägel mit Köpfen ....."
: Die Unternehmensleitung spürt zwar diese Frustration und auch den Druck, der von allen Seiten ausgeht - Kunden, Mitarbeiter, Banken. Ich habe noch nie eine so ohnmächtigere, unsichere und erschütterte Unternehmensleitung kennen gelernt. Unsere Chefs trauen sich kaum mehr aus dem Zimmer. Entweder schlägt ihnen ganz konkreter und begründeter Widerstand der Mitarbeiter entgegen, Ignoranz (tatsächlich, unsere GL wird von den MA ignoriert!!!) oder Gleichgültigkeit. Meine GL ist nicht nur fachlich am Ende sondern auch psychisch. Die Kommunikation ist auf allen Ebenen massiv gestört. Die Belastung der GL muss enorm sein.
: Diese Extrembelastungen führen jedoch zur völligen Handlungsunfähigkeit oder zu unbedachten spontanen Reaktionen. Manchmal ist das auch der Rauswurf der Querulanten.
# Horror!
: Also Vorsicht mit dem Bombardement. Zeige immer Lösungswege auf und suche dir für den Ernstfall Zeugen - eine Bombe - eine Lösung - eine Sicherheit für dich. Ich habe eine ganz breite Zeugenbasis, deshalb darf ich wohl noch arbeiten. Es gibt derzeit keinen Rechtfertigungsgrund für meinen Rauswurf ohne noch mehr Gesichtsverlust für die GL zu riskieren.
# Meetings ohne Zeugen geht gar nicht. Protokolle halten alles fest. Diese werden vor Veröffentlichung abgesegnet. Da pass ich schon auf, genau aus o.g. Gründen. Ich und QM, wir müssen öffentlich "geschehen" und nicht im stillen Kämmerlein. Mit soviel Segensprüchen wie möglich. Und außerdem will ich eigentlich nicht mit Lösungen aufwarten. Mein Ziel ist, daß die GF Lösungen mit uns allen (QM, AL, MA) erarbeitet. Ich will sie nur anpieken, daß sie damit endlich anfangen.
: Es gibt meiner Ansicht nur einen Ausweg:
: Die GL muss das Zepter endlich aktiv und konsequent in die Hand nehmen und auch ihre eigene fachliche Kompetenz weiterentwickeln. Sie muss sich an die Spitze der Firma stellen und muss die Mitarbeiter überzeugen. Oder sie sollte segeln gehen und einen neuen Geschäftsführer berufen.
# Genau! Und wenn dies nicht erreicht wird, dann Alternative siehe Schriftwechsel mit Herrn Horn.
: Ich habe ursprünglich folgenden Weg (grob skizziert) gewählt:
: - Analyse des Unternehmens und jedes Prozesses - meine Einarbeitungsphase
# Habe ich auch so gemacht.
: - Abstimmung und Diskussion der Ergebnisse mit den Betroffenen - Konsensfindung
# dto.
: - Erarbeitung von Verbesserungspotentialen und konkreten Vorschlägen mit Ausblick auf recht sichere Erfolge
# Nee, daß habe ich mir zu dem Zeitpunkt noch gespart mit Verbesserungspotentialen aufzufallen. Zunächst haben wir uns bei der Umgestaltung der Prozesse streng am Ziel der Normenkonformität orientiert.
: - Dann folgte die Ignoranzphase der GL
# ???? Vielleicht (ohne Zeigefinger!) wolltest Du zuviel?
: - Danach habe ich die Forderungen der Norm herausgeholt und Folgen von Seiten unserer Kunden, Mitarbeiter etc. erläutert
# siehe oben. Ich habe das vorher gemacht.
: - Inzwischen lasse ich andere für mich "verlangen" - ich kann als Mitarbeiter meine GL bitten, überzeugen, aber nicht verlangen. Unsere Kunden werden inzwischen munter, unsere Mitarbeiter siehe oben. Der Druck sollte eigentlich reichen.
# Wie hast Du denn die Kunden ins Boot geholt? Ich habe diesbezüglich kaum Kontakt.
: Ich suche inzwischen einen neuen Job. Ich bin schon kurz vor'm Magengeschwür - das soll vor allem Überengagierte treffen. Man kann gegen Unwissenheit, Naivität, Inkompetenz usw. kämpfen - nicht jedoch gegen Ignoranz, daran muss jeder Engagierte scheitern!
# Wenn ich jetzt nichts unternehme (;-) für das Wort), dann weiß ich, daß mir auch die Säure hochkommt. Also lieber Angriff (nicht aggressiv gemeint) und dann schaumermal.
: Sabine, jeder muss entscheiden, wann er aufhören muss und was ihm guttut oder nicht. Jeder muss selbst zu der Erkenntnis gelangen, wann sich Engagement lohnt und wann er Perlen vor die Säue wirft.
# Wohl wahr.
: Viele Grüße
:
Sabine





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  • Sabine
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#6065 by Sabine
Replied by Sabine on topic Manager zum managen bringen
Moin Horst,
diesen Versuch habe ich schon hinter mir. Das Ergebnis waren drei "F", die meiner Meinung nach sehr treffend waren, aber leider nicht ausreichend, um die Leute wachzurütteln. Mir wäre es lieber gewesen, wir hätten entweder kein Zertifikat erhalten oder wären Mega-knapp bewertet worden.
Der anschließende Kommentar unserer GF:
Hat irgendjemand dran gezweifelt? Das war doch ein Kinderspiel!
Mein Abend nach der Zertifizierung war daraufhin verhagelt....

Dem Auditoren habe ich allerdings noch gesteckt, daß er zu lieb war. Ich hoffe diesbezüglich auf das nächste Mal. Eine Impfung wird selbstredend vorher stattfinden.
Danke für den Tip, wenn auch schon bekannt.
Gruß
Sabine



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  • Florian Padrutt
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#6077 by Florian Padrutt
Replied by Florian Padrutt on topic Ignoranten sind noch schlimmer als Erbsenzähler!
Hallo Kollegen
in der Vergangenheit habe ich oft davon gesprochen, sich nicht nur auf die Kosten zu konzentrieren. So wie Sabine das hier beschreibt, habe ich es jedoch nicht gemeint.
Aus Sabine's Aussagen lässt sich auch ableiten, dass es noch schlimmer zu sein scheint einen GF zu haben, der sich nicht um die Finanzen kümmert, als ein rein kostenorientierter Chef. Wenn jemand nicht einmal Freude hat an Einnahmen und Ausgaben, wie soll er sich dann auf so abstrakte Zahlen, wie Zeiten, Bestände und Produktmerkmale konzentrien können.
Freundliche Grüsse
Florian Padrutt


qm-online.ch

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