Reifegrad von Prozessen bestimmen

  • Sebastian Straus
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#9530 by Sebastian Straus
Reifegrad von Prozessen bestimmen was created by Sebastian Straus
Hallo Forum,
Ich weiß, die Betreffzeile lässt auf eine relativ leichte Problemlösung schließen, einfach aufgrund dessen, weil sie die Spezifiztät des Problems nicht wirklich wiederspiegelt:
Im konkreten geht es darum, das wir hier einzelne Werke haben, in denen bereits SAP/R3 mit unternehmensspezifisch definierten Standardprozessen eingeführt wurde.
Mir geht es nun darum, die Metaebene dieser eingeführten Prozesse zu Benchmarken.
Meine (eventuelle) Kritik soll also explizit nicht an den definierten Prozessen ansetzen (dafür sind bereits Eskalationsstufen- & -verfahren installiert worden), mir geht es vielmehr darum festzustellen, wie die Prozesse in den einzelnen Werken "gelebt" werden, wie also z.B. die spezifische Infrastruktur ist, wie die MA an das Problem herangeführt wurden etc.
Ich konnte leider für diesen Zusammenhang keine spezifische Informationen finden und wäre dem Forum sehr verbunden, wenn es mir diesbezüglich weiterhelfen könnte.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung im Vorraus.
MfG
Sebastian Straus



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  • Frank Hergt
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#9531 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Reifegrad von Prozessen bestimmen
Hallo Sebastian!
Also, bei Camembert wäre es einfach...
Aber Spaß beiseite, das hört sich nicht nach einem Fall für die Prozeßregelung, sondern für das Auditwesen an. Thema Prozeßaudit: Nicht nach Normkapiteln, nicht nach Abteilungen, sondern am tatsächlichen Prozeß entlang. Mit genau den Fragen, die Du in Deinem Beitrag schon gestellt hast. Du bekommst dabei zwar keine Zahl, die Dir aussagt, "Dieser Prozeß wird in Werk XY nur zu 65\% gelebt", aber garantiert gute Anregungen zu Verbesserungen.
Schöne Grüße
Frank



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  • Sebastian
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#9542 by Sebastian
Replied by Sebastian on topic Re: Reifegrad von Prozessen bestimmen
Hallo Frank,
Vielen Dank für deine Hilfe, kann das ganze damit schon wesentlich besser "einnorden".
Bedauerlicherweise finde ich darüber keine spezifischen Informationen in literarischer respektive wissenschaftlicher Form.
Könntest du mir da eventuell noch mal einen Tip geben (bzw. natürlich auch gerne jedweder andere der dies hier liest!)
Vielen Dank
MfG
Sebastian



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  • Klaus Eulenspiegel
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#9543 by Klaus Eulenspiegel
Replied by Klaus Eulenspiegel on topic Re: Reifegrad von Prozessen bestimmen
Hallo Sebastian,
der Begriff "Reifegrad" taucht in verschiedenen Varianten auf, z.B. beim CMM des SEI in der Software-Entwicklung. Er geht immer von einem Modell aus, das zuerst die Reifegrade definiert. An die Capability Maturity Model geht von 5 Reifestufen aus, die von einem AdHoc-Prozess über wiederholbar, definiert, gemanaged zum optimierenden Prozess reicht. Was das alles für Dein Problem bedeutet, kannst Du selber festlegen oder Dich an eines der vielen Modelle anlehnen.
Gruß Klaus
: Hallo Forum,
: Ich weiß, die Betreffzeile lässt auf eine relativ leichte Problemlösung schließen, einfach aufgrund dessen, weil sie die Spezifiztät des Problems nicht wirklich wiederspiegelt:
: Im konkreten geht es darum, das wir hier einzelne Werke haben, in denen bereits SAP/R3 mit unternehmensspezifisch definierten Standardprozessen eingeführt wurde.
: Mir geht es nun darum, die Metaebene dieser eingeführten Prozesse zu Benchmarken.
: Meine (eventuelle) Kritik soll also explizit nicht an den definierten Prozessen ansetzen (dafür sind bereits Eskalationsstufen- & -verfahren installiert worden), mir geht es vielmehr darum festzustellen, wie die Prozesse in den einzelnen Werken "gelebt" werden, wie also z.B. die spezifische Infrastruktur ist, wie die MA an das Problem herangeführt wurden etc.
: Ich konnte leider für diesen Zusammenhang keine spezifische Informationen finden und wäre dem Forum sehr verbunden, wenn es mir diesbezüglich weiterhelfen könnte.
: Vielen Dank für Ihre Unterstützung im Vorraus.
: MfG
: Sebastian Straus




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  • Wolfgang Horn
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#9547 by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Reifegrad = Drillgrad
Hallo Sebastian,
am Faschingsdienstag eine ernst gemeinte Eulenspiegelei:
"Reifegrad" ist, so wie ich ihn in dem einen oder anderen "..Maturity Model" gelesen habe, nur das schöngewählte Synonym für "Drillgrad". Drillgrad, wie exakt, begeistert und hundertstelsekundengenau die Soldaten auf dem Kasernenhof in der Formalausbildung ihre Links- und Rechtskehren machen und im Karree paradieren. Alle nach genau demselben Prozeß, und auch noch in derselben Zeit und synchron.
Den höchsten Drillgrad sehen wir dort, wo der Reiter beim Dressurreiten die Goldmedaille bekommt.
Florian plädiert für "minimale Streuwerte". Klar, bei den Eigenschaften der Produkte und Zwischenprodukte.
Aber welche Spitzenstellung in der Bundesliga könnte wohl ein Team erreichen, in dem alle Spieler vom Tormann bis zum Linksaußen nur im Gleichschritt spielen dürfen, nur einer genauso wie der andere? Wo der Tormann um des Reifegrad Willens seine Hände nicht benutzen darf, sondern Streuung vermeiden muß?
Alles hat seine Grenzen. Alles hat auch seine Schattenseiten und Nebenwirkungen.
In der Diskussion um Reifegrad scheinen die aber keine Rolle zu spielen.
Aber wir Ingenieure wissen: Nur der Konstrukteur kann besser als schlecht sein, der bei die Konstruktion eines Motors nicht nur Hubraum, Druck und Hub im Kopf hat, sondern das Wechselspiel der Naturkräfte, wie das Carnot-Diagramm sie zeigt.
Und um gut zu sein, muß er auch die Nebenwirkungen im Kopf haben.
Managementsysteme scheinen da eine Ausnahmegenehmigung zu haben, sie haben nur die versprochenen Wirkungen, aber keinerlei Nebenwirkungen.
Wer's glaubt, wird selig.
Ciao
Wolfgang Horn



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  • Frank Hergt
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#9555 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Reifegrad von Prozessen bestimmen
Hallo Sebastian!
Ein Hauptwerkzeug dabei ist leider der berühmte "gesunde Menschenverstand". Auch Fachwissen um den jeweiligen Prozeß ist nicht von Schaden. Grundfragen, mit denen Du anfangen kannst:
- Was wollen wir von dem Prozeß?
- Bekommen wir das?
- Ist das, was wir wollen, in Zahlen beschreibbar und beschrieben?
- Werden die Ergebnisse entsprechend gemessen?
- Entsprechen die Zahlen unseren Ansprüche?
- Wenn nicht: Was sind die Hauptursachen hierfür?
- Wie viele Schnittstellen gibt es? Müssen die alle sein?
Ich fand hilfreich: "The Six Sigma Way" (deutsch: "Six Sigma erfolgreich einsetzen") von Peter S. Pande, Robert P. Neumann, Roland R. Cavanagh. Nicht vom Titel abschrecken lassen, es dreht sich nicht um Black Belts und verfeinerte Statistik, sondern sehr praxisgerecht um prozeßorientierte Unternehmen, Prozeßmessung und -verbesserung. Ist etwa hemdsärmlig amerikanisch geschrieben, dadurch aber gut lesbar (und teilweise recht witzig).
Viel Spaß
Frank



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