Outsourcing-Möglichkeiten für QM-Aktivitäten

  • Frank Hergt
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#9670 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Outsourcing-Möglichkeiten für QM-Aktivitäten
Hallo Eric!
Ich denke, Du mußt beim Outsourcing vor allem bedenken, wie nahe Du an den Kernkompetenzen bzw. Kernprozessen des Unternehmens bist. Desweiteren spielt eine große Rolle, ob es sich um Tätigkeiten nach Schema F handelt oder ob beträchtliche Eigeninitiative und Kreativität erforderlich ist. Meine Ideen bezüglich des Prüfens bezogen sich auf Sonderaktionen. "Nimm diese 3000 Stück und miß' den Gewindekern- und -flankendurchmesser" ist sicher eine Tätigkeit, für die man keine tiefe Verbundenheit mit dem Unternehmen benötigt. Die laufende Kontrolle der Prozesse muß selbstverständlich in ihnen selber angesiedelt sein. Prüfmittelverwaltung ist natürlich auch ein Prozeß mit Schnittstellen zu anderen Prozessen, aber sie sind sehr klar definiert und das macht ein eventuelles Outsourcing einfacher. Auch hier würde ich die Nähe zum Kernprozeß betrachten. Wir z.B. stellen Meßtechnik her. Auf unser eigenes Kalibrierlabor zu verzichten ist undenkbar, es ist ein Ausweis unserer Kompetenz auch nach außen hin. Bei einem Hersteller von schlichten Mechanikteilen halte ich eine externe Kalibration der Meßmittel für sinnvoll, sie ist auch nicht unüblich.
Ich bin generell kein großer Freund von Outsourcing, möchte aber (trotz meines Einstiegssatzes ;-) nicht zu pauschal urteilen. Noch zwei Beispiele nicht aus dem QM: Die Gebäudereinigung ist bei uns extern. Das geht für alle Beteiligten in Ordnung. Die Kantine, obwohl sicher keine Kernkompetenz, ist ein Teil des Unternehmens und verstärkt die Mitarbeiterbindung enorm. Jeder Outsourcingversuch würde ziemlichen Schaden anrichten.
Gibt natürlich alles keine knackigen Kernsätze für eine Arbeit, hoffentlich hilft's trotzdem.
Schöne Grüße
Frank



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  • Eric Hirschberger
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#9669 by Eric Hirschberger
Replied by Eric Hirschberger on topic Re: Outsourcing-Möglichkeiten für QM-Aktivitäten
Vielen Dank erst einmal für die vielen Anregungen und Beiträge. Ihnen habe ich entnommen, dass sich die Outsourcing-Möglichkeiten in Grenzen halten. Gerade externe Berate hinzu zuziehen ist auch im QM eine Möglichkeit, denn jegliches exteren Know-How kann ein Unternehmen weiter bringen.
Fraglich sind nur die, über die Planung oder Einführung des QMs hinaus reichenden Aktivitäten. Hier denke ich spielt gerade die fehlende Verbundenheit zum Unternehmen oder das exakte Wissen über die Prozesse eine große Rolle, so dass hier Externe eher zu falschen Entscheidungen kommen können.
Was ist jedoch diese Grenze zu ziehen? Prüfmittelverwaltung, End- oder Zwischenprüfungen sind auch keine insich abgeschlossenen, einzelnen Prozesse. Alle QM-Aktivitäten sollten - im Sinne des TQM oder TPM-Gedankens - nie alleine, sondern im Gesamtkontext gesehen werden, um entsprechende Einflüsse und Auswirkungen analysieren zu können. Diese Schnittstellen zu den weiteren Aktivitäten werden nicht leichter, wenn sie über die Unternehmensgrenze hinausgehen, denn alleine diese als interne Prozesse zu sehen, ist oft problematisch genug.
Ist die Hilfe eines Externen nicht nur entweder in der Beratung oder der Ausführung (wie bspw. das Prüfen) zu sehen? Lassen sich diese beiden wesentlichen Tätigkeiten, die jeder MA verinnerlicht haben sollte, überhaupt von einem Externen zusammen erbringen? Denn, wie ich von euch gelsen habe, neigen Externe oft dazu Tätigkeiten als "aufgebrummte Arbeit" zu sehen. Es fehlt die Identifikation...Dies lässt sich wohl nie verhindern und das Outsourcing in fast allen Fällen nur unter einem schechten Stern erscheinen...
Gruß Eric




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  • Tim Gerdes
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#9668 by Tim Gerdes
Hallo Wolfgang,
na ich hoffe doch, Du versuchst nicht, mir mit Deinem Jesus Gegenbeispiel etwas nahezulegen ;-))
Was das Haarespalten angeht, so ist das ja - richtig gemacht- keine triviale Angelegenheit und kann auch Spaß machen, den nötigen Humor vorausgesetzt.
Insofern folge ich Deinen Ausführungen und Ansichten gerne, teile sie allerding nicht ganz.
Ich bin der Meinung, daß zwischen Intereimsmanagement und Beratertätigkeit ein Unterschied besteht der mehr als marginal ist: Der Interimsmanager macht, der Berater befähigt andere zu machen.
Insofern ist das Ergebnis der Tätigkeit des Interimsmanagers zeitlich näher am Projekt zu sehen als das der Tätigkeiten des Beraters, dessen letztendliches Ergebnis manchmal erst nach Jahren wirklich zum Vorschein kommt.
Auch was Deine Ansicht angeht, daß, wer andere zu einem wie auch immer gearteten Verhalten anleitet, zu bleiben hat teile ich nicht unbedingt. Es gibt Menschen, die -z.B. als Interimsmanager- erhebliche Problemlösungskompetenzen besitzen und die unter bestimmten Rahmenbedingungen hervorragende Erbegnisse erzielen können. Das heißt aber nicht, daß die deswegen auch Kompetenz besitzen, den betrieblichen Alltag zu meistern. Notlagen können Maßnahmen erfordern, z.B. Aktionismus, Motivationsaktionen usw., die im Betriebsalltag schnell verschleißen oder lächerlich wirken.
Ein, wie ich finde gutes Beispiel sind sogenannte Krisentrainer bei Fußballvereinen. Hier gibt es einige, die können Vereine regelmäßig aus Notsituationen befreien, scheitern aber spätestens in der dritten Saison am Ligaalltag.

Grüße,
Tim



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  • Wolfgang Horn
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#19979 by Wolfgang Horn
Wie kommt denn das?
Ein Return in der Betreffzeile, und die Nachricht schickt sich ab? Oder was war das jetzt zum zweiten Mal???!?
: man bleibt sozusagen unter sich.
Ach, Vivian, schimpf doch nicht auf die armen und geplagten Manager.
Als Qualitöse schimpft Du doch auch nicht auf das Stück Software, wenn Fehler im Handbuch zur Programmiersprache den Programmierer zu Fehlern verleiteten.
Das brauch' ich Dir doch nicht zu erzählen.
Dein Verhalten, Deine Kleidung, Deine Wohnung, Deine Freunde gestaltest Du so, daß es Dir gefällt.
Du nennst das vielleicht "Freiheit" oder "Selbstverwirklichung".
Genau, wie einst Gott den Adam geschaffen haben soll - nach seinem Ebenbilde.
Natürlich machen Unternehmer in ihrem Bereich und nach ihren Möglichkeiten und Befugnissen genau dasselbe.
Deshalb sagt ein gekonnter Blick auf den Unternehmer über die Probleme in seiner Firma mehr aus als drei Mitarbeiter- und Kundenbefragungen gemeinsam.
(Leider ist ein Narr, wer seiner Frau auf die törichte Frage "wie sehe ich aus?" die Wahrheit sagt, wie auch derjenige, der seinem Unternehmer ohne dessen ernstgemeinte Frage den Spiegel vorhält. Mitarbeiter- und Kundenbefragungen haben dem gegenüber den Vorteil, daß man die Sündenböcke immer unter Mitarbeitern oder mittleren Managern finden kann.)
"Natürlich machen Unternehmer genau dasselbe." - aber das liegt weniger an den Personen als vielmehr an der Quacksalberei in dem, was man ihnen beibringt:
"Ich kenne kein Buch und keine Theorie, die ein wirklich erfolgreiches Führungskonzept für ein Unternehmen hergeben könnte - kein einziges." (Helmut Werner, der Mercedes-Benz zum Goldesel gemacht hat)
Der Irrtum liegt hier nicht im Fehlen eines solchen Konzeptes, sondern in der Erwartung, es könne solch eines geben.
Denn das kann es genausowenig geben wie eine Checkliste "so fahren sie auf dem Zweirad 20m ohne Sturz".
Weil kein Autor solch einer Checkliste im Voraus erkennen kann, wann das Fahrrad nach links oder rechts zu kippen beginnt und schon gar nicht, wann der Fahrer zum Ausgleich welche Lenkbewegung machen sollte.
Fahren und Führen - beides sind keine Sache eines perfekten vorfabrifizierten Programms, sondern des engen Zusammenwirkens.
Aber solange die Managementwelt an Illusionen glaubt wie die Alchimisten an den Stein der Weisen, so lange wird sie sich immer lächerlicher machen mit ihrer Variante der Suche nach der Erfolgsmethode - und je größer die Lächerlichkeit, desto aufwendiger die Bemühungen um Glanz und den Schein der Perfektion.
(Nebenbei - ich hörte gerade aus kundigem Munde, der Buchhandel melde abnehmende Umsätze für Managementliteratur. Logisch. Wer braucht eine Anleitung: "So steuern sie ihren Mitarbeiter!", wenn der aus Angst trotz Fieber statt zum Arzt zur Arbeit geht.)
Kritikfähigkeit ist keine Charaktereigenschaft wie "Körpergröße 1,79", sondern die Folge von Überblick und Verständnis "Ach, so funktioniert das!".
Aber das letzte Managementbuch, das ich in die Hände nahm, das enthielt Anleitungen in Form von Checklisten. Es hatte viele gut gemeinte Anleitungen zum Handeln, die aber nichts anderes waren als bevormundende Gängelbänder. Weil keine Information, wie die Anleitung wirkt - und schon gar nicht, welche Nebenwirkungen sie haben könnte.
Das ist Anleitung zum Pfusch.
Wir brauchen Qualität in der Managementliteratur und in Führungslehren!

Ciao
Wolfgang



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  • Wolfgang Horn
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#12562 by Wolfgang Horn
: man bleibt sozusagen unter sich.
: Viele - zu viele - Chefs fördern Mitarbeiter, die ihren eigenen Posten nicht gefährden können oder werden. Sie scheuen die faire Austragung von Konflikten, sie könnten verlieren. Sie haben Angst vor Kritik, die ihre Fassade beschädigen könnte. Sie haben Angst vor mehr Kompetenz aus den unteren Reihen, das könnte ihren Stuhl gefährden. Selbstkritik und Selbstreflektion scheinen sehr sehr viele Führungskräfte verlernt zu haben. Wer einmal verliert wird gleich als totaler Versager abgestempelt, das muss mit aller Macht verhindert werden, wenn es sein muss durch Mobbing oder Basta-Entscheidungen.
: Irgendwann werden diese geförderten Mitarbeiter Chef, eifern ihren erfolgreichen Vorgängern nach und fördern wiederum Mitarbeiter, die sie nicht gefährden. Irgendwann ist die Idiotie an der Spitze angekommen und dann gnade uns Gott, der Insolvenzverwalter, die Staatsanwaltschaft oder wer auch immer.
: Der "Vogel im Aquarium"
: - weiblich, ansehnlich, zierlich womöglich mit Kind und stöckelschuhtragend (damit man mit Männern einigermaßen in Augenhöhe kommunizieren kann)
: - selbstbewusst, kritisch, wehrhaft, streitbarer Charakter (Furie - der arme Ehemann)
: - alles andere als konservativ
: - nicht akademisch gebildet sondern ehr praxiserprobt und krisengebeutelt
: - Wirtschaftswoche- und QZ-lesend (frauenzeitschriftenablehnend)- womöglich eine Emanze
: - logisch denkend und argumentierend (extreme Gefahrensituation für Männer)
: Spaß beiseite
: Schöne Grüße
: Vivian




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  • Wolfgang Horn
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#12563 by Wolfgang Horn
Wie kommt denn das?
Ein Return in der Betreffzeile, und die Nachricht schickt sich ab? Oder was war das jetzt zum zweiten Mal???!?
: man bleibt sozusagen unter sich.
Ach, Vivian, schimpf doch nicht auf die armen und geplagten Manager.
Als Qualitöse schimpft Du doch auch nicht auf das Stück Software, wenn Fehler im Handbuch zur Programmiersprache den Programmierer zu Fehlern verleiteten.
Das brauch' ich Dir doch nicht zu erzählen.
Dein Verhalten, Deine Kleidung, Deine Wohnung, Deine Freunde gestaltest Du so, daß es Dir gefällt.
Du nennst das vielleicht "Freiheit" oder "Selbstverwirklichung".
Genau, wie einst Gott den Adam geschaffen haben soll - nach seinem Ebenbilde.
Natürlich machen Unternehmer in ihrem Bereich und nach ihren Möglichkeiten und Befugnissen genau dasselbe.
Deshalb sagt ein gekonnter Blick auf den Unternehmer über die Probleme in seiner Firma mehr aus als drei Mitarbeiter- und Kundenbefragungen gemeinsam.
(Leider ist ein Narr, wer seiner Frau auf die törichte Frage "wie sehe ich aus?" die Wahrheit sagt, wie auch derjenige, der seinem Unternehmer ohne dessen ernstgemeinte Frage den Spiegel vorhält. Mitarbeiter- und Kundenbefragungen haben dem gegenüber den Vorteil, daß man die Sündenböcke immer unter Mitarbeitern oder mittleren Managern finden kann.)
"Natürlich machen Unternehmer genau dasselbe." - aber das liegt weniger an den Personen als vielmehr an der Quacksalberei in dem, was man ihnen beibringt:
"Ich kenne kein Buch und keine Theorie, die ein wirklich erfolgreiches Führungskonzept für ein Unternehmen hergeben könnte - kein einziges." (Helmut Werner, der Mercedes-Benz zum Goldesel gemacht hat)
Der Irrtum liegt hier nicht im Fehlen eines solchen Konzeptes, sondern in der Erwartung, es könne solch eines geben.
Denn das kann es genausowenig geben wie eine Checkliste "so fahren sie auf dem Zweirad 20m ohne Sturz".
Weil kein Autor solch einer Checkliste im Voraus erkennen kann, wann das Fahrrad nach links oder rechts zu kippen beginnt und schon gar nicht, wann der Fahrer zum Ausgleich welche Lenkbewegung machen sollte.
Fahren und Führen - beides sind keine Sache eines perfekten vorfabrifizierten Programms, sondern des engen Zusammenwirkens.
Aber solange die Managementwelt an Illusionen glaubt wie die Alchimisten an den Stein der Weisen, so lange wird sie sich immer lächerlicher machen mit ihrer Variante der Suche nach der Erfolgsmethode - und je größer die Lächerlichkeit, desto aufwendiger die Bemühungen um Glanz und den Schein der Perfektion.
(Nebenbei - ich hörte gerade aus kundigem Munde, der Buchhandel melde abnehmende Umsätze für Managementliteratur. Logisch. Wer braucht eine Anleitung: "So steuern sie ihren Mitarbeiter!", wenn der aus Angst trotz Fieber statt zum Arzt zur Arbeit geht.)
Kritikfähigkeit ist keine Charaktereigenschaft wie "Körpergröße 1,79", sondern die Folge von Überblick und Verständnis "Ach, so funktioniert das!".
Aber das letzte Managementbuch, das ich in die Hände nahm, das enthielt Anleitungen in Form von Checklisten. Es hatte viele gut gemeinte Anleitungen zum Handeln, die aber nichts anderes waren als bevormundende Gängelbänder. Weil keine Information, wie die Anleitung wirkt - und schon gar nicht, welche Nebenwirkungen sie haben könnte.
Das ist Anleitung zum Pfusch.
Wir brauchen Qualität in der Managementliteratur und in Führungslehren!

Ciao
Wolfgang



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