Mitarbeitermotivation
#13761
by Heike
: Ich glaub ich werd zum dauergast:-)
: Also ich bin in sachen qm in meinem kleinen unternehmen das mädchen für alles...so muss ich dem alten eingefahrenen karren aus dem dreck holen und meinen mitarbeitern in den hintern treten...wie kann ich das allg. hygienebewußtsein/ qualitätsbewußtsein wecken?
: Nun ich hab mich schon belesen und MA- befragung wird wegen zeitmangels knapp, das gute giovanni hab ich auch schon in betracht gezogen, also was nun?
: Ich dachte an einen standardisierten fragebogen um erstmal festzustellen wie die bereitschaft neuem gegenüber wäre, macht das überhaupt sinn? Am liebsten würde ich mit der keule umher ziehen und allen mit entlassung drohen wenn sie sich nicht ändern...aber das ist wohl net der richtige weg...
: Tja, und da das ganze nicht all zu viel zeit in anspruch nehmen sollte (denkt an das mädel für alles:-)) wollte ich fragen ob es alternativen für kmu gibt die nicht den riesigen zeitrahmen beanspruchen und auch für "ungebildetes" Personal verständlich sind...
: Dks im voraus...
******************
Hallo, Winne,
das hört sich nach viiiiiiiiiiiiiiel Arbeit an. Von erfahrenen QM's auch hier im Forum wird empfohlen, sich die Leute abteilungsweise zusammenzuholen. Frage sie nach den Sachen, die sie im normalen Alltag immer wieder ärgern. Dabei kommt dann meist raus, dass irgendjemand irgendwelche Daten nicht oder falsch liefert, dass Unterlagen nicht oder nicht rechtzeitig vorhanden sind, dass Informationen falsch oder nicht fließen. Frage sie, wie lange sie mit der Suche nach ihren "normalen" Dingen beschäftigt sind, oder wen sie fragen sollen, wenn etwas schief geht. Frage sie aber auch, warum bestimmte Abläufe funktionieren. Meist tauen sie dann auf, wenn sich abzeichnet, dass Alltagsstress weniger werden soll. Zumindest fühlen sie sich Ernst genommen und sind bereit, dir zuzuhören, wenn du etwas willst, weil du ein offenes Ohr für ihre Probleme gezeigt hast. Je mehr Zeit du in die Vertrauensbildung steckst, um so mehr Zeit bleibt später dem Mädchen für Alles, wenn es ans Eingemachte geht.
Ich weiß, dass das nicht einfach ist, aber du kannst die Leute nicht motivieren, sich mit einem QMS zu beschäftigen, wenn sie nicht glauben, dass sie außer Mehrarbeit einen Nutzen davon haben. Und den Rückhalt der GF zu haben, ist ja wohl die grundsätzlichste aller Grundvoraussetzungen, denn ohne wirst du garantiert kein Bein auf die Erde kriegen.
Hoffentlich habe ich dir jetzt nicht allzu großen Frust bereitet. Aber um ein paar Phrasen zu dreschen: Mit Speck fängt man Mäuse, jede noch so lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und jeder fängt mal klein an.
Grüße
Heike
Replied by Heike on topic Re: Mitarbeitermotivation
: Ich glaub ich werd zum dauergast:-)
: Also ich bin in sachen qm in meinem kleinen unternehmen das mädchen für alles...so muss ich dem alten eingefahrenen karren aus dem dreck holen und meinen mitarbeitern in den hintern treten...wie kann ich das allg. hygienebewußtsein/ qualitätsbewußtsein wecken?
: Nun ich hab mich schon belesen und MA- befragung wird wegen zeitmangels knapp, das gute giovanni hab ich auch schon in betracht gezogen, also was nun?
: Ich dachte an einen standardisierten fragebogen um erstmal festzustellen wie die bereitschaft neuem gegenüber wäre, macht das überhaupt sinn? Am liebsten würde ich mit der keule umher ziehen und allen mit entlassung drohen wenn sie sich nicht ändern...aber das ist wohl net der richtige weg...
: Tja, und da das ganze nicht all zu viel zeit in anspruch nehmen sollte (denkt an das mädel für alles:-)) wollte ich fragen ob es alternativen für kmu gibt die nicht den riesigen zeitrahmen beanspruchen und auch für "ungebildetes" Personal verständlich sind...
: Dks im voraus...
******************
Hallo, Winne,
das hört sich nach viiiiiiiiiiiiiiel Arbeit an. Von erfahrenen QM's auch hier im Forum wird empfohlen, sich die Leute abteilungsweise zusammenzuholen. Frage sie nach den Sachen, die sie im normalen Alltag immer wieder ärgern. Dabei kommt dann meist raus, dass irgendjemand irgendwelche Daten nicht oder falsch liefert, dass Unterlagen nicht oder nicht rechtzeitig vorhanden sind, dass Informationen falsch oder nicht fließen. Frage sie, wie lange sie mit der Suche nach ihren "normalen" Dingen beschäftigt sind, oder wen sie fragen sollen, wenn etwas schief geht. Frage sie aber auch, warum bestimmte Abläufe funktionieren. Meist tauen sie dann auf, wenn sich abzeichnet, dass Alltagsstress weniger werden soll. Zumindest fühlen sie sich Ernst genommen und sind bereit, dir zuzuhören, wenn du etwas willst, weil du ein offenes Ohr für ihre Probleme gezeigt hast. Je mehr Zeit du in die Vertrauensbildung steckst, um so mehr Zeit bleibt später dem Mädchen für Alles, wenn es ans Eingemachte geht.
Ich weiß, dass das nicht einfach ist, aber du kannst die Leute nicht motivieren, sich mit einem QMS zu beschäftigen, wenn sie nicht glauben, dass sie außer Mehrarbeit einen Nutzen davon haben. Und den Rückhalt der GF zu haben, ist ja wohl die grundsätzlichste aller Grundvoraussetzungen, denn ohne wirst du garantiert kein Bein auf die Erde kriegen.
Hoffentlich habe ich dir jetzt nicht allzu großen Frust bereitet. Aber um ein paar Phrasen zu dreschen: Mit Speck fängt man Mäuse, jede noch so lange Reise beginnt mit dem ersten Schritt, es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen und jeder fängt mal klein an.
Grüße
Heike
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#13767
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: Mitarbeitermotivation
Hi, Winne,
die Antworten eines Denkfaulen:
"wie kann ich das allg. hygienebewußtsein/ qualitätsbewußtsein wecken?"
Ihre Tätigkeit als QMB läßt sich aufsplitten in "Machen" und "Beraten".
Sie beraten Ihren Geschäftsführer und machen in Sachen Qualität, was er an Ihrer Stelle machen würde.
Seine Ohren sind für Ihre Ratschläge aber nur solange offen, wie er die Erfolge Ihres Machens schätzt.
"Wer es einem Vorgesetzten gleichtun will, beginnt mit den schlechten Eigenschaften." (Aus Japan)
Wenn in Ihrem Bereich dieser Satz wahr ist, dann ergibt sich daraus logisch:
1. Die Person, die für die Motivation der Wertschaffenden auf dem Hallenboden den größten konstruktiven Einfluß hat, ist der Geschäftsführer. Niemand sonst.
_Du sollst deine Firma nicht gegen ihren Willen glücklich machen wollen.“ (11. Gebot nach Heiko Mell, Karriereberater mit wöchentlich _ Seite in den VDI-Nachrichten)
_1 Karriereknickgesetz (KarrKnG
): _Mitarbeitern ist verboten, auf Dauer deutlich besser zu führen als ihr Vorgesetzter. Zuwiderhandlungen sind mit Karriereknick bedroht. Nur in Ausnahmefällen der Knick nach oben.“
Dasselbe gilt für QMB, die mehr Qualität wollen als ihr Geschäftsführer.
2. Wo zugleich auch das 11. Gebot und _1 KaKnG wahr sind, ist, da ist die Wirkung des QMB als Macher, also Sie, von den Einstellungen, dem Wissen und dem Verhalten des Unternehmers begrenzt.
Deshalb ist der beratende Teil Ihrer Tätigkeit so wichtig für Ihr Unternehmen, für Ihre Wirkung, und letztlich das Glück von Arbeitgeber und Arbeitnehmern.
Und damit die Ohren Ihres GF offen sind für Ihre guten Ratschläge, brauchen Sie Erfolge.
Nun zur Motivation.
Reinhard K. Sprenger hat Recht. Menschen kann man nicht motivieren, und wer es versucht, dessen Strohfeuererfolge werden durch die Nebenwirkungen wieder negativ.
Begründung: Wir Menschen sind von Geburt an motiviert, uns unsere eigenen Wünsche erfüllen zu wollen.
Ein Vorgesetzter, der seine Mitarbeiter gegen ihre Wünsche motivieren will, scheitert am Gegeneinander.
Wir Führungskräfte können nicht mehr tun, als unseren Mitarbeitern zu zeigen: Ihr kürzester und schnellster Weg zum Glück ist der in unseren Fußstapfen. Mit uns zusammen.
(Das geht in der Regel nur streckenweise, aber wo ein 12-Team weit mehr bewegt als ein Dutzend Einzelkämpfer, da nutzt das Zusammengehen allen.)
Voraussetzung: Wir wollen unser eigenes Glück, wir haben ein Ziel, wir streben es mit der Konsequenz an, die es uns wert ist, und dadurch werden wir zum Vorbild, ohne Vorbild sein zu wollen.
Was hindert Ihren Geschäftsführer, sein Glück in ferner Zukunft zu sehen, seinen Weg dorthin, und sein Weg zu seinem Glück streckenweise auch zum Weg zum Glück der Arbeitnehmer wird?
Und welche Notwendigkeit sich für die Qualität daraus ergibt?
Zurück zur Ausgangsfrage:
"wie kann ich das allg. hygienebewußtsein/ qualitätsbewußtsein wecken?"
Nicht notwendig. Das ist schon da. Jedem Arbeitnehmer, der sich auch in die Person seiner Kunden versetzen kann, weiß, wie wichtig Qualität ist.
Wobei man den Begriff "Qualität", wo er zur hohlen Phrase wurde oder sogar zum Mittel der Ausbeutung, auf das zurückführen muß, was für Miteinander geeignet ist: Qualität ist, wenn der Kunde das bekommt, was ihm zugesagt wurde.
Daran mangelt es nicht.
Der >scheinbare
die Antworten eines Denkfaulen:
"wie kann ich das allg. hygienebewußtsein/ qualitätsbewußtsein wecken?"
Ihre Tätigkeit als QMB läßt sich aufsplitten in "Machen" und "Beraten".
Sie beraten Ihren Geschäftsführer und machen in Sachen Qualität, was er an Ihrer Stelle machen würde.
Seine Ohren sind für Ihre Ratschläge aber nur solange offen, wie er die Erfolge Ihres Machens schätzt.
"Wer es einem Vorgesetzten gleichtun will, beginnt mit den schlechten Eigenschaften." (Aus Japan)
Wenn in Ihrem Bereich dieser Satz wahr ist, dann ergibt sich daraus logisch:
1. Die Person, die für die Motivation der Wertschaffenden auf dem Hallenboden den größten konstruktiven Einfluß hat, ist der Geschäftsführer. Niemand sonst.
_Du sollst deine Firma nicht gegen ihren Willen glücklich machen wollen.“ (11. Gebot nach Heiko Mell, Karriereberater mit wöchentlich _ Seite in den VDI-Nachrichten)
_1 Karriereknickgesetz (KarrKnG
): _Mitarbeitern ist verboten, auf Dauer deutlich besser zu führen als ihr Vorgesetzter. Zuwiderhandlungen sind mit Karriereknick bedroht. Nur in Ausnahmefällen der Knick nach oben.“Dasselbe gilt für QMB, die mehr Qualität wollen als ihr Geschäftsführer.
2. Wo zugleich auch das 11. Gebot und _1 KaKnG wahr sind, ist, da ist die Wirkung des QMB als Macher, also Sie, von den Einstellungen, dem Wissen und dem Verhalten des Unternehmers begrenzt.
Deshalb ist der beratende Teil Ihrer Tätigkeit so wichtig für Ihr Unternehmen, für Ihre Wirkung, und letztlich das Glück von Arbeitgeber und Arbeitnehmern.
Und damit die Ohren Ihres GF offen sind für Ihre guten Ratschläge, brauchen Sie Erfolge.
Nun zur Motivation.
Reinhard K. Sprenger hat Recht. Menschen kann man nicht motivieren, und wer es versucht, dessen Strohfeuererfolge werden durch die Nebenwirkungen wieder negativ.
Begründung: Wir Menschen sind von Geburt an motiviert, uns unsere eigenen Wünsche erfüllen zu wollen.
Ein Vorgesetzter, der seine Mitarbeiter gegen ihre Wünsche motivieren will, scheitert am Gegeneinander.
Wir Führungskräfte können nicht mehr tun, als unseren Mitarbeitern zu zeigen: Ihr kürzester und schnellster Weg zum Glück ist der in unseren Fußstapfen. Mit uns zusammen.
(Das geht in der Regel nur streckenweise, aber wo ein 12-Team weit mehr bewegt als ein Dutzend Einzelkämpfer, da nutzt das Zusammengehen allen.)
Voraussetzung: Wir wollen unser eigenes Glück, wir haben ein Ziel, wir streben es mit der Konsequenz an, die es uns wert ist, und dadurch werden wir zum Vorbild, ohne Vorbild sein zu wollen.
Was hindert Ihren Geschäftsführer, sein Glück in ferner Zukunft zu sehen, seinen Weg dorthin, und sein Weg zu seinem Glück streckenweise auch zum Weg zum Glück der Arbeitnehmer wird?
Und welche Notwendigkeit sich für die Qualität daraus ergibt?
Zurück zur Ausgangsfrage:
"wie kann ich das allg. hygienebewußtsein/ qualitätsbewußtsein wecken?"
Nicht notwendig. Das ist schon da. Jedem Arbeitnehmer, der sich auch in die Person seiner Kunden versetzen kann, weiß, wie wichtig Qualität ist.
Wobei man den Begriff "Qualität", wo er zur hohlen Phrase wurde oder sogar zum Mittel der Ausbeutung, auf das zurückführen muß, was für Miteinander geeignet ist: Qualität ist, wenn der Kunde das bekommt, was ihm zugesagt wurde.
Daran mangelt es nicht.
Der >scheinbare
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