ISO Einführung - Analyseinstrumente
- geckq
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#15646
by geckq
ISO Einführung - Analyseinstrumente was created by geckq
Hallo Forum
Nachdem ich schon seit längerem mitlese und mitbekommen habe, dass hier sowohl fachlich auf sehr hohem Niveau, als auch aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wird, erhoffe ich mir Ideen und Ansichten zum oben genannten Thema.
Es geht um folgendes:
Das Design eines Analyseinstruments, welches die Normforderungen (ISO 9001) und die eingeführten Maßnahmen (oder die Vorgaben im Unternehmen) gegenüber stellt. Da ja gemeinhin davon ausgegangen wird, dass 70-80\% der Normforderungen eh erfüllt werden, sollten damit die fehlenden 20-30 \% identifiziert werden. Um diese 20-30\% (80/20 Prinzip) geht es nun. Zum einen stellen sie den am kostspieligsten zu realisierenden Anteil dar, zum anderen machen sie in ihrer Realisierung nicht uneingeschränkt für jedes Unternehmen Sinn.
Der Diskussionspunkt ist nun eine Priorisierung der Anteile der letzten 20\%. Wie viel Einfluss haben die einzelnen Teile auf die Gesamterfüllung der Norm, und in wie weit wirkt sich eine Erfüllung auf die produzierte Qualität aus?
Macht ein solches Vorgehen Eurer Meinung nach überhaupt Sinn?
Was erreicht werden soll:
1. eine schrittweise Annährung an eine Zertifizierungsfähigkeit, bei gleichzeitiger Identifikation der Schritte mit dem höchsten Einfluss auf die Qualitätsfähigkeit
2. Eventuell einfach nur Ideen zur Qualitätsverbesserung welche sich aus Normmitteln ableiten lassen, dadurch das offene Stellen Identifiziert werden können und diese Identifizierten Qualitätsproblemen oder Verbesserungswünschen zugeordnet werden können.
Klingt alles kompliziert, soll es aber eigentlich nicht sein . Für Eingaben, Ideen, Anregungen oder Kritik welche über ein einfaches "alles Schwachsinn" hinaus geht wäre ich sehr dankbar.
In der Hoffnung auf angeregte Diskussionen
Grüße
Geckq
Nachdem ich schon seit längerem mitlese und mitbekommen habe, dass hier sowohl fachlich auf sehr hohem Niveau, als auch aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wird, erhoffe ich mir Ideen und Ansichten zum oben genannten Thema.
Es geht um folgendes:
Das Design eines Analyseinstruments, welches die Normforderungen (ISO 9001) und die eingeführten Maßnahmen (oder die Vorgaben im Unternehmen) gegenüber stellt. Da ja gemeinhin davon ausgegangen wird, dass 70-80\% der Normforderungen eh erfüllt werden, sollten damit die fehlenden 20-30 \% identifiziert werden. Um diese 20-30\% (80/20 Prinzip) geht es nun. Zum einen stellen sie den am kostspieligsten zu realisierenden Anteil dar, zum anderen machen sie in ihrer Realisierung nicht uneingeschränkt für jedes Unternehmen Sinn.
Der Diskussionspunkt ist nun eine Priorisierung der Anteile der letzten 20\%. Wie viel Einfluss haben die einzelnen Teile auf die Gesamterfüllung der Norm, und in wie weit wirkt sich eine Erfüllung auf die produzierte Qualität aus?
Macht ein solches Vorgehen Eurer Meinung nach überhaupt Sinn?
Was erreicht werden soll:
1. eine schrittweise Annährung an eine Zertifizierungsfähigkeit, bei gleichzeitiger Identifikation der Schritte mit dem höchsten Einfluss auf die Qualitätsfähigkeit
2. Eventuell einfach nur Ideen zur Qualitätsverbesserung welche sich aus Normmitteln ableiten lassen, dadurch das offene Stellen Identifiziert werden können und diese Identifizierten Qualitätsproblemen oder Verbesserungswünschen zugeordnet werden können.
Klingt alles kompliziert, soll es aber eigentlich nicht sein . Für Eingaben, Ideen, Anregungen oder Kritik welche über ein einfaches "alles Schwachsinn" hinaus geht wäre ich sehr dankbar.
In der Hoffnung auf angeregte Diskussionen
Grüße
Geckq
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- Jürgen
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#15647
by Jürgen
Replied by Jürgen on topic Re: ISO Einführung - Analyseinstrumente
Hallo Geckq,
der Einsatz eines ähnlichen Analyseinstruments zu Beginn des QMS-Aufbaus ist durchaus üblich. Die Normforderungen werden als 100 Prozent gesetzt und z.B. im Rahmen eines Workshops wird der bestehende Erfüllungsgrad innerhalb des Unternehmens beurteilt. Nach meiner Erfahrung ziehen sich die fehlenden 20-30 \% durch sämtliche Normabschnitte. Einiges muss komplett neu eingeführt werden (oft z. B. die internen Audits und die Dok.-Lenkung), vieles muss "nur" ergänzt werden. Im Rahmen dieser ersten Ist-Analyse erfolgt i.d.R. auch eine Festlegung, was die nächsten Schritte sind. Diese werden zum einen durch die Faktoren "Aufwand" und "Nutzen" bestimmt, andererseits gibt es für den Aufbau eines QMS auch eine logische Reihenfolge, die nicht beliebig verändert werden sollte - das Pferd würde sonst von hinten aufgezäumt. Es macht z. B. nur wenig Sinn, interne Audits als erstes einzuführen, dafür muss das QMS erst stehen. Die Q-politik gehört dagegen an den Anfang, zumindest wenn man sie als "Leitstern" ernst nimmt.
Dein Analyseinstrument müsste also beide Faktoren berücksichtigen. Die stimmige Reihenfolge für den QMS-Aufbau und den pragmatischen Ansatz für das Unternehmen.
Und eine Frage noch: Schreibst Du eine Diplomarbeit?
Gruß
Jürgen
: Hallo Forum
: Nachdem ich schon seit längerem mitlese und mitbekommen habe, dass hier sowohl fachlich auf sehr hohem Niveau, als auch aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wird, erhoffe ich mir Ideen und Ansichten zum oben genannten Thema.
: Es geht um folgendes:
: Das Design eines Analyseinstruments, welches die Normforderungen (ISO 9001) und die eingeführten Maßnahmen (oder die Vorgaben im Unternehmen) gegenüber stellt. Da ja gemeinhin davon ausgegangen wird, dass 70-80\% der Normforderungen eh erfüllt werden, sollten damit die fehlenden 20-30 \% identifiziert werden. Um diese 20-30\% (80/20 Prinzip) geht es nun. Zum einen stellen sie den am kostspieligsten zu realisierenden Anteil dar, zum anderen machen sie in ihrer Realisierung nicht uneingeschränkt für jedes Unternehmen Sinn.
: Der Diskussionspunkt ist nun eine Priorisierung der Anteile der letzten 20\%. Wie viel Einfluss haben die einzelnen Teile auf die Gesamterfüllung der Norm, und in wie weit wirkt sich eine Erfüllung auf die produzierte Qualität aus?
: Macht ein solches Vorgehen Eurer Meinung nach überhaupt Sinn?
: Was erreicht werden soll:
: 1. eine schrittweise Annährung an eine Zertifizierungsfähigkeit, bei gleichzeitiger Identifikation der Schritte mit dem höchsten Einfluss auf die Qualitätsfähigkeit
: 2. Eventuell einfach nur Ideen zur Qualitätsverbesserung welche sich aus Normmitteln ableiten lassen, dadurch das offene Stellen Identifiziert werden können und diese Identifizierten Qualitätsproblemen oder Verbesserungswünschen zugeordnet werden können.
: Klingt alles kompliziert, soll es aber eigentlich nicht sein . Für Eingaben, Ideen, Anregungen oder Kritik welche über ein einfaches "alles Schwachsinn" hinaus geht wäre ich sehr dankbar.
: In der Hoffnung auf angeregte Diskussionen
: Grüße
: Geckq
der Einsatz eines ähnlichen Analyseinstruments zu Beginn des QMS-Aufbaus ist durchaus üblich. Die Normforderungen werden als 100 Prozent gesetzt und z.B. im Rahmen eines Workshops wird der bestehende Erfüllungsgrad innerhalb des Unternehmens beurteilt. Nach meiner Erfahrung ziehen sich die fehlenden 20-30 \% durch sämtliche Normabschnitte. Einiges muss komplett neu eingeführt werden (oft z. B. die internen Audits und die Dok.-Lenkung), vieles muss "nur" ergänzt werden. Im Rahmen dieser ersten Ist-Analyse erfolgt i.d.R. auch eine Festlegung, was die nächsten Schritte sind. Diese werden zum einen durch die Faktoren "Aufwand" und "Nutzen" bestimmt, andererseits gibt es für den Aufbau eines QMS auch eine logische Reihenfolge, die nicht beliebig verändert werden sollte - das Pferd würde sonst von hinten aufgezäumt. Es macht z. B. nur wenig Sinn, interne Audits als erstes einzuführen, dafür muss das QMS erst stehen. Die Q-politik gehört dagegen an den Anfang, zumindest wenn man sie als "Leitstern" ernst nimmt.
Dein Analyseinstrument müsste also beide Faktoren berücksichtigen. Die stimmige Reihenfolge für den QMS-Aufbau und den pragmatischen Ansatz für das Unternehmen.
Und eine Frage noch: Schreibst Du eine Diplomarbeit?
Gruß
Jürgen
: Hallo Forum
: Nachdem ich schon seit längerem mitlese und mitbekommen habe, dass hier sowohl fachlich auf sehr hohem Niveau, als auch aus verschiedenen Perspektiven diskutiert wird, erhoffe ich mir Ideen und Ansichten zum oben genannten Thema.
: Es geht um folgendes:
: Das Design eines Analyseinstruments, welches die Normforderungen (ISO 9001) und die eingeführten Maßnahmen (oder die Vorgaben im Unternehmen) gegenüber stellt. Da ja gemeinhin davon ausgegangen wird, dass 70-80\% der Normforderungen eh erfüllt werden, sollten damit die fehlenden 20-30 \% identifiziert werden. Um diese 20-30\% (80/20 Prinzip) geht es nun. Zum einen stellen sie den am kostspieligsten zu realisierenden Anteil dar, zum anderen machen sie in ihrer Realisierung nicht uneingeschränkt für jedes Unternehmen Sinn.
: Der Diskussionspunkt ist nun eine Priorisierung der Anteile der letzten 20\%. Wie viel Einfluss haben die einzelnen Teile auf die Gesamterfüllung der Norm, und in wie weit wirkt sich eine Erfüllung auf die produzierte Qualität aus?
: Macht ein solches Vorgehen Eurer Meinung nach überhaupt Sinn?
: Was erreicht werden soll:
: 1. eine schrittweise Annährung an eine Zertifizierungsfähigkeit, bei gleichzeitiger Identifikation der Schritte mit dem höchsten Einfluss auf die Qualitätsfähigkeit
: 2. Eventuell einfach nur Ideen zur Qualitätsverbesserung welche sich aus Normmitteln ableiten lassen, dadurch das offene Stellen Identifiziert werden können und diese Identifizierten Qualitätsproblemen oder Verbesserungswünschen zugeordnet werden können.
: Klingt alles kompliziert, soll es aber eigentlich nicht sein . Für Eingaben, Ideen, Anregungen oder Kritik welche über ein einfaches "alles Schwachsinn" hinaus geht wäre ich sehr dankbar.
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#15648
by Systemmanager
Replied by Systemmanager on topic Re: ISO Einführung - Analyseinstrumente
Hi geckq!
Guter Ansatz!
Die ISO 9001 fordert in seinem Element
- 4.1 a) die Identifikation der erforderlichen Prozesse und
- 4.1 b) die Festlegung der Abfolge und Wechselwirkungen dieser Prozesse
Wenn du nun Herrn Pareto folgend die noch offenen 20-30\% indentifizieren/ bewerten möchtest, so erstelle eine Wechselbeziehungsmatrix zwischen den Prozessen/ Funktionen (es muss ist ja nicht alles als Prozess definiert sein), inklusive der noch offenen 20-30\%.
Nun trage in diese Matrix die Wechselwirkungen eintsprechend einer Skala von 1 (keine) bis 3 (starke) Beeinflussung ein. Nun kannst du bei allen Prozessen sehen, wie stark der Prozess andere beeinflusst, aber auch, wie stark der Prozess selbst von den anderen beeinflusst wird. Auch die horizontalen und vertikalen Summen sind zu bilden und zu berücksichtigen.
Betrachtest du nun die Ergebnisse deiner offenen 20-30 \%, so siehst du im Vergleich zu den bereits bestehenden Prozessen, ob sie grundsätzlich hohe Bedeutung haben. Eine weitere Analyse nach Pareto gibt dir auich die entsprechende Reihung der Prioritäten, mit der du die Punkte angehst.
Systemmanager
Guter Ansatz!
Die ISO 9001 fordert in seinem Element
- 4.1 a) die Identifikation der erforderlichen Prozesse und
- 4.1 b) die Festlegung der Abfolge und Wechselwirkungen dieser Prozesse
Wenn du nun Herrn Pareto folgend die noch offenen 20-30\% indentifizieren/ bewerten möchtest, so erstelle eine Wechselbeziehungsmatrix zwischen den Prozessen/ Funktionen (es muss ist ja nicht alles als Prozess definiert sein), inklusive der noch offenen 20-30\%.
Nun trage in diese Matrix die Wechselwirkungen eintsprechend einer Skala von 1 (keine) bis 3 (starke) Beeinflussung ein. Nun kannst du bei allen Prozessen sehen, wie stark der Prozess andere beeinflusst, aber auch, wie stark der Prozess selbst von den anderen beeinflusst wird. Auch die horizontalen und vertikalen Summen sind zu bilden und zu berücksichtigen.
Betrachtest du nun die Ergebnisse deiner offenen 20-30 \%, so siehst du im Vergleich zu den bereits bestehenden Prozessen, ob sie grundsätzlich hohe Bedeutung haben. Eine weitere Analyse nach Pareto gibt dir auich die entsprechende Reihung der Prioritäten, mit der du die Punkte angehst.
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#15649
by Systemmanager
Replied by Systemmanager on topic Re: ISO Einführung - Analyseinstrumente
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- 4.1 b) die Festlegung der Abfolge und Wechselwirkungen dieser Prozesse
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Nun trage in diese Matrix die Wechselwirkungen eintsprechend einer Skala von 1 (keine) bis 3 (starke) Beeinflussung ein. Nun kannst du bei allen Prozessen sehen, wie stark der Prozess andere beeinflusst, aber auch, wie stark der Prozess selbst von den anderen beeinflusst wird. Auch die horizontalen und vertikalen Summen sind zu bilden und zu berücksichtigen.
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Nun trage in diese Matrix die Wechselwirkungen eintsprechend einer Skala von 1 (keine) bis 3 (starke) Beeinflussung ein. Nun kannst du bei allen Prozessen sehen, wie stark der Prozess andere beeinflusst, aber auch, wie stark der Prozess selbst von den anderen beeinflusst wird. Auch die horizontalen und vertikalen Summen sind zu bilden und zu berücksichtigen.
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