Wie kann ich meine Mitarbeiter positiv motivieren?

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#16523 by Wizard
Hallo,
ich habe eine eigentlich theoretisch relativ simple Frage: Wie kann ich meine Mitarbeiter für meine Ziele gewinnen/motivieren, auch wenn die Ziele der Mitarbeiter meinen eigentlich widersprechen?
Kurz ein paar Erläuterungen zur Situation:
Von der Geschäftsleitung habe ich die Aufgabe dafür zu sorgen, dass meine Mitarbeiter/mein Team eine vorgegebene Produktivität erreicht.
Die ganze Situation ist insoweit zunächst einmal relativ absurd, weil die Mitarbeiter nicht nach Leistung bezahlt werden. Das Streben nach Leistung ist von daher grundsätzlich eher gering und steht hinter dem typischen Motiv _Verringerung von Arbeitsleid“ zurück.
Richtig absurd wird die Sache, da die Mitarbeiter nach Arbeitszeit bezahlt werden, d.h. je länger jemand braucht, desto mehr Geld verdient er, also: je unproduktiver ich bin, desto mehr Geld verdiene ich.
Das ist zwar vollkommen absurd, aber für mich eine Prämisse, mit der ich leben muss, da bei der Geschäftsleitung eine Kritik an einem solchen System auf taube Ohren stößt.
Was die Mitarbeiter dabei völlig übersehen (oder zumindest weniger wichtig nehmen als den kurzfristigen, aktuellen Monatsverdients), ist die Tatsache, dass mangels Produktivität natürlich dauerhaft die Existenz unserer Abteilung gefährdet ist. Mir ist zwar nichts Entsprechendes zu Ohren gekommen, aber mir ist klar, dass die Geschäftsleitung sicherlich dauerhaft unsere Abteilung, wenn sie sich nicht rechnet, irgendwann schließen wird.
Die Frage ist nun, wie kann ich meine Mitarbeiter motivieren die Produktivitätsziele zu erreichen, auch wenn das ihren eigenen (kurzfristigen) Interessen zunächst grundsätzlich widerspricht.
Das, was die Geschäftsleitung unter Motivation versteht, beschränkt sich im Prinzip darauf, dass Produktivität letztlich nur eine Frage des Drucks sei, den ich ausübe. Ich soll also quasi meine Mitarbeiter zu Leistung _zwingen“. Was ich aber möchte, ist, dass sie selbst die Leistung erreichen _wollen“.
Das Arbeitsklima ist bei uns eigentlich gut. Dass die Mitarbeiter das Betriebsziel erreichen wollen, kann ich natürlich leicht durch Drohungen erreichen, indem ich bei mangelnder Leistung mit Rausschmiss drohe oder klar mache, dass wir alle bald den Arbeitsplatz verlieren.
Es sind jedoch nicht einzelne Mitarbeiter, die das Ziel verfehlen, sondern das Team insgesamt. Es geht also nicht darum, schwarze Schafe zu identifizieren. Die Leistung des Einzelnen ist auch nur relativ schwer messbar. Die Produktivität ist mehr Ergebnis einer Teamarbeit.
Druck und Angst halte ich jedoch nur kurzfristig für geeignete Motivationsmittel. Dauerhaft wird es ein Hemmnis sein und sicher die Fluktuation und die krankheitsbedingten Ausfälle massiv erhöhen.
Ich möchte eigentlich meine Mitarbeiter positiv motivieren mit dem Ziel, dass sie meine Ziele zu ihren machen und selbst bestrebt sind, diese Ziele zu erreichen.
Wer hat Vorschläge, wie man das angehen könnte? Oder ist das unter den Voraussetzungen vielleicht gar nicht möglich?
Vielen Dank für Eure Mühe!



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  • Frank Hergt
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#16527 by Frank Hergt
Hallo Wizard!
Zwei Möglichkeiten:
Beteiligung am Gewinn der GESAMTEN Firma! Ansonsten schaffst Du Teiloptimierungen, die sich gegenseitig aushebeln.
Oder wirklich die Angst: Mach' ihnen klar, daß eine Firma, deren Mitarbeiter sich wie Beamte anno 1970 verhalten, wahrscheinlich nicht mehr lange leben wird. Und dann bei jeder Kleinigkeit hintendran bleiben. Denn oft wird ihnen gar nicht mehr klar sein, was sie da eigentlich tun. Rechne mit ca. 1 - 3 Jahren, bis Du eine einmal versaute Arbeitsmoral wirklich wieder auf der Reihe hast.
Viel Glück!
Frank
PS: Neugierfrage: Was macht Ihr eigentlich, daß Ihr auf die Tour bis jetzt überlebt habt?



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  • Q
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#16528 by Q
kenn ich, kenn ich...
1. die MA vorzeigen wie es sich langfristig verhält --> mögliche Schließung der Abteilung (schwierig bei Fremdpersonal oder Zeitarbeit)
2. sorry aber: Kündigen. Ziemlich großkotzig aber wenn die GF nicht hinter Dir steht bzw. in diesem Fall das geschilderte unabwendbar, dann solltest Du was besseres finden.
Mach deinen Standpunkt klar, zeige deine Ziele auf & mach die MA in gewisser Weise von dir abhängig, ohne negativem Druck & sollte das nicht fruchten...sorry aber Quallis werden gesucht, angeblich :-)



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  • Systemmanager
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#16536 by Systemmanager
Replied by Systemmanager on topic Re: Wie kann ich meine Mitarbeiter positiv motivieren?
Hi Wizard!
Ich kenne grundsätzlich zwei wesentliche Motivatiosmöglichkeiten.
Die innere und die äußere Motivation.
Zur Äußeren gehören Beispiele wie Geld und Druckmittel aller Art, aber auch ein gesponsertes Mittagessen, oder ein Sonderurlaub.....
Diese haben allesamt in der Regel nur eine kurze Wirkung. Am Anfang wirkt die Motivation, verflacht aber wieder ziemlich rasch.
Zur inneren Motivation zählen die innere Identifikation mit der Arbeit und die Überzeugung, das richtige zu tun.
Mitarbeitergespräche eignen sich zur Erhebung der Motivationsdefizite. Diese Defizite sollten analysiert und durch geeignete Maßnahmen gemildert werden.
Z.B:
* Richtiger MA am richtigen Arbeitsplatz?
* Ausreichende Qualifikation?
* Richtige Kompetenzzuordnung?
* Geeignete persönliche Zielsetzungen.
* Hat der MA ausreichende Informationen über die Unternehmensziele und deren Ergebnisse?
Erst wenn der/die MA die richtige innere Einstellung zur Aufgabenstellung hat, kann er/sie die optimale Leistung erbringen = innere Motivation.
Selbstverständlich müssen die aüßeren Motivationspunkte ebenfalls berücksichtigt werden um den Beruf zur Berufung zu machen:
Z.B:
* Arbeitsplatzgestaltung
* Sozialleistungen
* Infrastruktur
* Bezahlung
* Akzeptanz
Ich glaube, dass mit der Analyse der genannten Punkte (o.Ä), rasch die Urschen für die mangelnde Arbeitsmoral gefunden werden kann, wenngleich auch die Verbesserung die um Faktoren schwierigere Aufgabe darstellt.
Absurd wird die Situation nur dann, wenn diu Ursachen schon längst bekannt sind, aber Maßnahmen nicht getroffen werden......
Sorry, dass es mir nicht möglich ist konkrete Motivationspunkte zu nennen, aber ich meine, die hängen zu stark vom Analyseergebnis ab!

Systemmanager:-)



: Hallo,

: ich habe eine eigentlich theoretisch relativ simple Frage: Wie kann ich meine Mitarbeiter für meine Ziele gewinnen/motivieren, auch wenn die Ziele der Mitarbeiter meinen eigentlich widersprechen?

: Kurz ein paar Erläuterungen zur Situation:
: Von der Geschäftsleitung habe ich die Aufgabe dafür zu sorgen, dass meine Mitarbeiter/mein Team eine vorgegebene Produktivität erreicht.
: Die ganze Situation ist insoweit zunächst einmal relativ absurd, weil die Mitarbeiter nicht nach Leistung bezahlt werden. Das Streben nach Leistung ist von daher grundsätzlich eher gering und steht hinter dem typischen Motiv _Verringerung von Arbeitsleid“ zurück.
: Richtig absurd wird die Sache, da die Mitarbeiter nach Arbeitszeit bezahlt werden, d.h. je länger jemand braucht, desto mehr Geld verdient er, also: je unproduktiver ich bin, desto mehr Geld verdiene ich.
: Das ist zwar vollkommen absurd, aber für mich eine Prämisse, mit der ich leben muss, da bei der Geschäftsleitung eine Kritik an einem solchen System auf taube Ohren stößt.

: Was die Mitarbeiter dabei völlig übersehen (oder zumindest weniger wichtig nehmen als den kurzfristigen, aktuellen Monatsverdients), ist die Tatsache, dass mangels Produktivität natürlich dauerhaft die Existenz unserer Abteilung gefährdet ist. Mir ist zwar nichts Entsprechendes zu Ohren gekommen, aber mir ist klar, dass die Geschäftsleitung sicherlich dauerhaft unsere Abteilung, wenn sie sich nicht rechnet, irgendwann schließen wird.

: Die Frage ist nun, wie kann ich meine Mitarbeiter motivieren die Produktivitätsziele zu erreichen, auch wenn das ihren eigenen (kurzfristigen) Interessen zunächst grundsätzlich widerspricht.
: Das, was die Geschäftsleitung unter Motivation versteht, beschränkt sich im Prinzip darauf, dass Produktivität letztlich nur eine Frage des Drucks sei, den ich ausübe. Ich soll also quasi meine Mitarbeiter zu Leistung _zwingen“. Was ich aber möchte, ist, dass sie selbst die Leistung erreichen _wollen“.

: Das Arbeitsklima ist bei uns eigentlich gut. Dass die Mitarbeiter das Betriebsziel erreichen wollen, kann ich natürlich leicht durch Drohungen erreichen, indem ich bei mangelnder Leistung mit Rausschmiss drohe oder klar mache, dass wir alle bald den Arbeitsplatz verlieren.
: Es sind jedoch nicht einzelne Mitarbeiter, die das Ziel verfehlen, sondern das Team insgesamt. Es geht also nicht darum, schwarze Schafe zu identifizieren. Die Leistung des Einzelnen ist auch nur relativ schwer messbar. Die Produktivität ist mehr Ergebnis einer Teamarbeit.

: Druck und Angst halte ich jedoch nur kurzfristig für geeignete Motivationsmittel. Dauerhaft wird es ein Hemmnis sein und sicher die Fluktuation und die krankheitsbedingten Ausfälle massiv erhöhen.

: Ich möchte eigentlich meine Mitarbeiter positiv motivieren mit dem Ziel, dass sie meine Ziele zu ihren machen und selbst bestrebt sind, diese Ziele zu erreichen.

: Wer hat Vorschläge, wie man das angehen könnte? Oder ist das unter den Voraussetzungen vielleicht gar nicht möglich?

: Vielen Dank für Eure Mühe!




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  • Q-Frank
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#16570 by Q-Frank
Diese Ausgangsgeschichte hört sich so haarsträubend an, dass man es kaum glauben will....
Nur eine konsequente Umstrukturierung und Neuordnung mit der Formulierung
von Qualitätszielen führt zum gewünschten Ergebnis.
Das setzt voraus:
FEMA der "Human Faktors" und Korrekturmassnahmen !!!
(vgl. Internet-Recherchen und Literatur)
In deinem Kommentar lehnst Du Druckausübung ab. Dem kann ich nur bedingt zustimmen. Jeder Mensch verdient eine 2. Chance. Wer diese jedoch nicht nutzt hat kein Anrecht auf den dauerhaften Erhalt seines Arbeitsplatzes.
Sei also mal unbeliebt und schaffe diese Dekadenz ab. Auch wenn Dich Deine Leute dafür erst einmal für einen "A..." halten, werden Sie es Dir bald danken, auch, weil in Ihrem Arbeitsleben wieder was passiert für das es sich lohnt aufzustehen.



: Hallo,

: ich habe eine eigentlich theoretisch relativ simple Frage: Wie kann ich meine Mitarbeiter für meine Ziele gewinnen/motivieren, auch wenn die Ziele der Mitarbeiter meinen eigentlich widersprechen?

: Kurz ein paar Erläuterungen zur Situation:
: Von der Geschäftsleitung habe ich die Aufgabe dafür zu sorgen, dass meine Mitarbeiter/mein Team eine vorgegebene Produktivität erreicht.
: Die ganze Situation ist insoweit zunächst einmal relativ absurd, weil die Mitarbeiter nicht nach Leistung bezahlt werden. Das Streben nach Leistung ist von daher grundsätzlich eher gering und steht hinter dem typischen Motiv _Verringerung von Arbeitsleid“ zurück.
: Richtig absurd wird die Sache, da die Mitarbeiter nach Arbeitszeit bezahlt werden, d.h. je länger jemand braucht, desto mehr Geld verdient er, also: je unproduktiver ich bin, desto mehr Geld verdiene ich.
: Das ist zwar vollkommen absurd, aber für mich eine Prämisse, mit der ich leben muss, da bei der Geschäftsleitung eine Kritik an einem solchen System auf taube Ohren stößt.

: Was die Mitarbeiter dabei völlig übersehen (oder zumindest weniger wichtig nehmen als den kurzfristigen, aktuellen Monatsverdients), ist die Tatsache, dass mangels Produktivität natürlich dauerhaft die Existenz unserer Abteilung gefährdet ist. Mir ist zwar nichts Entsprechendes zu Ohren gekommen, aber mir ist klar, dass die Geschäftsleitung sicherlich dauerhaft unsere Abteilung, wenn sie sich nicht rechnet, irgendwann schließen wird.

: Die Frage ist nun, wie kann ich meine Mitarbeiter motivieren die Produktivitätsziele zu erreichen, auch wenn das ihren eigenen (kurzfristigen) Interessen zunächst grundsätzlich widerspricht.
: Das, was die Geschäftsleitung unter Motivation versteht, beschränkt sich im Prinzip darauf, dass Produktivität letztlich nur eine Frage des Drucks sei, den ich ausübe. Ich soll also quasi meine Mitarbeiter zu Leistung _zwingen“. Was ich aber möchte, ist, dass sie selbst die Leistung erreichen _wollen“.

: Das Arbeitsklima ist bei uns eigentlich gut. Dass die Mitarbeiter das Betriebsziel erreichen wollen, kann ich natürlich leicht durch Drohungen erreichen, indem ich bei mangelnder Leistung mit Rausschmiss drohe oder klar mache, dass wir alle bald den Arbeitsplatz verlieren.
: Es sind jedoch nicht einzelne Mitarbeiter, die das Ziel verfehlen, sondern das Team insgesamt. Es geht also nicht darum, schwarze Schafe zu identifizieren. Die Leistung des Einzelnen ist auch nur relativ schwer messbar. Die Produktivität ist mehr Ergebnis einer Teamarbeit.

: Druck und Angst halte ich jedoch nur kurzfristig für geeignete Motivationsmittel. Dauerhaft wird es ein Hemmnis sein und sicher die Fluktuation und die krankheitsbedingten Ausfälle massiv erhöhen.

: Ich möchte eigentlich meine Mitarbeiter positiv motivieren mit dem Ziel, dass sie meine Ziele zu ihren machen und selbst bestrebt sind, diese Ziele zu erreichen.

: Wer hat Vorschläge, wie man das angehen könnte? Oder ist das unter den Voraussetzungen vielleicht gar nicht möglich?

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  • Vivian
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#16617 by Vivian
Die absolut ultimative Aufklärungsliteratur für Motivationswillige:
"Mythos Motivation" - Reinhard K. Sprenger
"Was zählt" Jack Welsch (Motivation trotz Entlassung von einigen tausend MA bei GE)
Sollte man unbedingt gelesen haben - ich habe mich damit zum Thema Motivation gründlich "resetet".
Zu Nebenwirkungen fragen Sie Ihren ähhhh Headhunter, Psychologen ....
Mal im Ernst:
Lass dich nicht vor den Karren spannen, den eigentlich deine GL ziehen sollte. Wenn du die vorgegebenen Ziele nicht erreichst, gibst du ein prima Baueropfer ab. Das läuft so nach dem Motto, da kann sich ein anderer die Finger dreckig machen und zur Not wird er bei Misserfolg gehängt.

Schöne Grüße
Vivian




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