Norm vs. Recht //TS16949

  • Frank L.
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#17020 by Frank L.
Norm vs. Recht //TS16949 was created by Frank L.
Hallo zusammen.
Folgende Situation:
Kunde, als Beispiel DC, hat als kundenspezifische Forderung die Special Terms.
Wir als Lieferant kommentieren diese Forderung an DC, lehnen einige Punkte hieraus ab bzw. lehnen die kompletten Special Terms in den EK-Verträgen ab.
Jetzt kommt unser Auditor(Zertifizierungsgesellschaft) an uns sagt, alles schön und gut, aber solange Ihr keine Bestätigung von dem Kunden habt, frei nach dem Motto "alles klar, ich habe Eure Kommentare akzeptiert bzw. lass uns mal eine gemeinsame Regelung finden", dann müssen wir diese Forderungen komplett umsetzten - falls nicht gibts ne Abweichung! Einseitite Ablehnung bzw. Stellungnahmen des Lieferanten werden bei OEMs nicht akzeptiert - bei Tier 1 wird schonmal ein Auge zugedrückt!
Und jetzt Ihr....
Ist das in Ordnung so wie der Auditor argumentiert?
Gibt es hier TS-Regeln die ich nicht kenne?
Ich stehe hier echt auf dem Schlauch?
Würde mich über Erklärungen und Ratschläge freuen.
Danke im voraus.
Frank L.

Please Anmelden to join the conversation.

  • Systemmanager
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#17031 by Systemmanager
Replied by Systemmanager on topic Re: Norm vs. Recht //TS16949
Hi!
Eigentlich eine klare Ansage.
Ihr seid Direkt- Lieferant bei DC und müsst die kundenspezifischen Forderungen umsetzten.
Wenn eine anderslautende schriftliche Vereinbarung vorliegt, dann nicht.
Es wird aber auch ggf. akzeptiert, wenn z. B. Projekte nachweislich vom OEM geführt werden, gut nachvollziehbar sind und dabei von den allgemeinen kundenspezifischeh Forderungen abweichen (Projektplan, Meilensteine, Freigabeprozedur, etc.).

Systemmanager :-)


: Hallo zusammen.
: Folgende Situation:

: Kunde, als Beispiel DC, hat als kundenspezifische Forderung die Special Terms.

: Wir als Lieferant kommentieren diese Forderung an DC, lehnen einige Punkte hieraus ab bzw. lehnen die kompletten Special Terms in den EK-Verträgen ab.

: Jetzt kommt unser Auditor(Zertifizierungsgesellschaft) an uns sagt, alles schön und gut, aber solange Ihr keine Bestätigung von dem Kunden habt, frei nach dem Motto "alles klar, ich habe Eure Kommentare akzeptiert bzw. lass uns mal eine gemeinsame Regelung finden", dann müssen wir diese Forderungen komplett umsetzten - falls nicht gibts ne Abweichung! Einseitite Ablehnung bzw. Stellungnahmen des Lieferanten werden bei OEMs nicht akzeptiert - bei Tier 1 wird schonmal ein Auge zugedrückt!

: Und jetzt Ihr....
: Ist das in Ordnung so wie der Auditor argumentiert?
: Gibt es hier TS-Regeln die ich nicht kenne?
: Ich stehe hier echt auf dem Schlauch?

: Würde mich über Erklärungen und Ratschläge freuen.
: Danke im voraus.

: Frank L.

Please Anmelden to join the conversation.

  • Frank L.
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#17035 by Frank L.
Replied by Frank L. on topic Re: Norm vs. Recht //TS16949

Hi.
Heisst das denn das diese uneingeschränkt gelten, wenn uns von DC nichts anderes vorliegt?
Kann doch nicht sein, oder!? Die Forderung ist doch ein Vertragsbestandteil. Diesen Vertrag haben wir (einseitig) an den Kunden abgelehnt.
Vondaher ist es vertragsrechtlich doch klar das wir diese nicht erfüllen müssen, oder!? Wie sieht da mit Haftungrecht aus?
Gruß
Frank
: Hi!

: Eigentlich eine klare Ansage.
: Ihr seid Direkt- Lieferant bei DC und müsst die kundenspezifischen Forderungen umsetzten.
: Wenn eine anderslautende schriftliche Vereinbarung vorliegt, dann nicht.

: Es wird aber auch ggf. akzeptiert, wenn z. B. Projekte nachweislich vom OEM geführt werden, gut nachvollziehbar sind und dabei von den allgemeinen kundenspezifischeh Forderungen abweichen (Projektplan, Meilensteine, Freigabeprozedur, etc.).

:
: Systemmanager :-)

:


: : Hallo zusammen.
: : Folgende Situation:

:
: : Kunde, als Beispiel DC, hat als kundenspezifische Forderung die Special Terms.

:
: : Wir als Lieferant kommentieren diese Forderung an DC, lehnen einige Punkte hieraus ab bzw. lehnen die kompletten Special Terms in den EK-Verträgen ab.

:
: : Jetzt kommt unser Auditor(Zertifizierungsgesellschaft) an uns sagt, alles schön und gut, aber solange Ihr keine Bestätigung von dem Kunden habt, frei nach dem Motto "alles klar, ich habe Eure Kommentare akzeptiert bzw. lass uns mal eine gemeinsame Regelung finden", dann müssen wir diese Forderungen komplett umsetzten - falls nicht gibts ne Abweichung! Einseitite Ablehnung bzw. Stellungnahmen des Lieferanten werden bei OEMs nicht akzeptiert - bei Tier 1 wird schonmal ein Auge zugedrückt!

:
: : Und jetzt Ihr....
: : Ist das in Ordnung so wie der Auditor argumentiert?
: : Gibt es hier TS-Regeln die ich nicht kenne?
: : Ich stehe hier echt auf dem Schlauch?

:
: : Würde mich über Erklärungen und Ratschläge freuen.
: : Danke im voraus.

:
: : Frank L.

Please Anmelden to join the conversation.

  • Systemmanager
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#17037 by Systemmanager
Replied by Systemmanager on topic Re: Norm vs. Recht //TS16949
Hallo Frank!
Die Frage nach der Henne und dem Ei....
Aber die Auslegung der TS bezüglich der kundenspezifischen Forderungen ist eindeutig.
Als Konsequenz müsstest du den Vertrag ablehnen, was zum Lieferstop führen würde...
Habt ihr denn nichts, aus dem hervorgeht wie ihr in Abstimmung mit DC eure Tätigkeiten durchführt?
Ich bin auch über die Problematik etwas erstaunt!
Was könnt/wollt ihr denn z. B. nicht in angemessener Form umsetzten?

Systemmanager :-)


:
: Hi.

: Heisst das denn das diese uneingeschränkt gelten, wenn uns von DC nichts anderes vorliegt?
: Kann doch nicht sein, oder!? Die Forderung ist doch ein Vertragsbestandteil. Diesen Vertrag haben wir (einseitig) an den Kunden abgelehnt.
: Vondaher ist es vertragsrechtlich doch klar das wir diese nicht erfüllen müssen, oder!? Wie sieht da mit Haftungrecht aus?

: Gruß
: Frank

: : Hi!

:
: : Eigentlich eine klare Ansage.
: : Ihr seid Direkt- Lieferant bei DC und müsst die kundenspezifischen Forderungen umsetzten.
: : Wenn eine anderslautende schriftliche Vereinbarung vorliegt, dann nicht.

:
: : Es wird aber auch ggf. akzeptiert, wenn z. B. Projekte nachweislich vom OEM geführt werden, gut nachvollziehbar sind und dabei von den allgemeinen kundenspezifischeh Forderungen abweichen (Projektplan, Meilensteine, Freigabeprozedur, etc.).

:
: :
: : Systemmanager :-)

:
: :


:
: : : Hallo zusammen.
: : : Folgende Situation:

:
: :
: : : Kunde, als Beispiel DC, hat als kundenspezifische Forderung die Special Terms.

:
: :
: : : Wir als Lieferant kommentieren diese Forderung an DC, lehnen einige Punkte hieraus ab bzw. lehnen die kompletten Special Terms in den EK-Verträgen ab.

:
: :
: : : Jetzt kommt unser Auditor(Zertifizierungsgesellschaft) an uns sagt, alles schön und gut, aber solange Ihr keine Bestätigung von dem Kunden habt, frei nach dem Motto "alles klar, ich habe Eure Kommentare akzeptiert bzw. lass uns mal eine gemeinsame Regelung finden", dann müssen wir diese Forderungen komplett umsetzten - falls nicht gibts ne Abweichung! Einseitite Ablehnung bzw. Stellungnahmen des Lieferanten werden bei OEMs nicht akzeptiert - bei Tier 1 wird schonmal ein Auge zugedrückt!

:
: :
: : : Und jetzt Ihr....
: : : Ist das in Ordnung so wie der Auditor argumentiert?
: : : Gibt es hier TS-Regeln die ich nicht kenne?
: : : Ich stehe hier echt auf dem Schlauch?

:
: :
: : : Würde mich über Erklärungen und Ratschläge freuen.
: : : Danke im voraus.

:
: :
: : : Frank L.

Please Anmelden to join the conversation.

  • Vivian
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#17042 by Vivian
Replied by Vivian on topic Re: Norm vs. Recht //TS16949
Hallo,
kompliziertes Problem ...
Du musst im Kopf erst mal die rechtlichen Aspekte von den TS-Aspekten trennen.
Zum rechtlichen Teil:
Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hat eure Firma einen Teil des Vertrages abgelehnt. Jetzt wird es interessant: Habt ihr den Teil des Vertrages ausdrücklich schriftlich abgelehnt - nach dem Motto - Kunde das akzeptieren wir so nicht, wir liefern unter diesen oder jenen Bedingungen?
Dieser schriftliche Widerspruch ist äußerst wichtig!!!!!
Wenn ich weiter richtig verstanden habe, hat euer Kunde darauf nicht reagiert?
Liefert Ihr trotzdem entsprechend des von euch geänderten Vertrages und ohne offizielle Beanstandung des Kunden?
Wenn ja, dürfte der Vertrag als zustande gekommen gelten ... aaaaaaber ... Da keine konkrete Einigung vorliegt, gelten ausschließlich die Gesetze des Bürgerlichen Gesetzbuches und des Handelsgesetzbuches!
Habt ihr jedoch Teile des euch angetragenen Vertrages ausdrücklich anerkannt, gelten natürlich diese und lediglich die rechtlich offenen Teile werden durch die gesetzlichen Regelungen ersetzt.
Ich hoffe es ist noch alles verständlich.
Ich wünschte, Auditoren wären rechtlich etwas mehr im Bilde und würden Unternehmensprozesse und Risiken auch unter diesen Aspekten betrachten. Das Schreiben einer Abweichung hilft euch und auch dem Kunden in diesem Fall nicht weiter. Der Auditor hat lediglich eine Legitimation für ein Nachaudit geschaffen. Ich wette, euer Auditor ist beim Thema Vertragsrecht ganz schnell an der Grenze seiner eigenen Unfähigkeit angelangt.
Ich halte die TS für eine OEM-egoistische Norm, die versucht, teilweise geltendes Recht auszuhebeln. In der Praxis - allem voran im Streitfall - funktioniert die Welt so nicht mehr.
Fakt ist, ihr müsst die Geschichte klären und Vertragsverhandlungen anstrengen, um den schwebenden Vorgang zu klären oder ihr lasst es so wie es ist und prüft ob die gesetzlichen Regelungen vorteilhafter für euch sind. Soweit ich OEM-Verträge kenne, sind sie das mit großer Wahrscheinlichkeit.
Zu bedenken gebe ich, dass kaum ein Lieferant bei noch so großer Berechtigung ein Gerichtsverfahren gegen einen OEM angestrent hat. Das ist sehr wahrscheinlich in den herrschenden Machtverhältnissen begründet.

Schöne Grüße
Vivian

Please Anmelden to join the conversation.

  • Systemmanager
  • Topic Author
  • Visitor
  • Visitor
#17043 by Systemmanager
Replied by Systemmanager on topic Re: Norm vs. Recht //TS16949
@ Vivian:
Du hast natürlich recht.
Zu bedenken ist jedoch, dass die TS von den großen OEM geschaffen wurden UM ihre Forderungen um zu setzten.
Die "Waffe" dabei ist eben die Qualifikation oder auch das Zertifikat. Werden die Forderungen nicht eingehalten, dann gibte es Abweichungen. Und die mussen behoben werden, wenn dman Lieferant bleiben will.
Beheben kannst du sie aber nur, wenn du die kundenspezifischen Forderungen beachtest.
Das Gesetz wird dabei keinesfalls ausgehebelt, denn die Entscheidung liegt immer bei den potenziellen Vertragspartnern.
Ob man bei Gericht rechtbehält oder nicht, ist dabei nur die Frage, ob man mit einem Phyrus-Sieg (über)leben kann...
Ich denke aber, dass es immer einen pragmatischen Weg gibt, die kundenspezifischen Forderungen zur Zufriedenheit aller Beteiligten zu erfüllen, oder?

Systemmanager :-)



: Hallo,

: kompliziertes Problem ...

: Du musst im Kopf erst mal die rechtlichen Aspekte von den TS-Aspekten trennen.

: Zum rechtlichen Teil:

: Wenn ich dich richtig verstanden habe, dann hat eure Firma einen Teil des Vertrages abgelehnt. Jetzt wird es interessant: Habt ihr den Teil des Vertrages ausdrücklich schriftlich abgelehnt - nach dem Motto - Kunde das akzeptieren wir so nicht, wir liefern unter diesen oder jenen Bedingungen?

: Dieser schriftliche Widerspruch ist äußerst wichtig!!!!!

: Wenn ich weiter richtig verstanden habe, hat euer Kunde darauf nicht reagiert?

: Liefert Ihr trotzdem entsprechend des von euch geänderten Vertrages und ohne offizielle Beanstandung des Kunden?

: Wenn ja, dürfte der Vertrag als zustande gekommen gelten ... aaaaaaber ... Da keine konkrete Einigung vorliegt, gelten ausschließlich die Gesetze des Bürgerlichen Gesetzbuches und des Handelsgesetzbuches!

: Habt ihr jedoch Teile des euch angetragenen Vertrages ausdrücklich anerkannt, gelten natürlich diese und lediglich die rechtlich offenen Teile werden durch die gesetzlichen Regelungen ersetzt.

: Ich hoffe es ist noch alles verständlich.

: Ich wünschte, Auditoren wären rechtlich etwas mehr im Bilde und würden Unternehmensprozesse und Risiken auch unter diesen Aspekten betrachten. Das Schreiben einer Abweichung hilft euch und auch dem Kunden in diesem Fall nicht weiter. Der Auditor hat lediglich eine Legitimation für ein Nachaudit geschaffen. Ich wette, euer Auditor ist beim Thema Vertragsrecht ganz schnell an der Grenze seiner eigenen Unfähigkeit angelangt.

: Ich halte die TS für eine OEM-egoistische Norm, die versucht, teilweise geltendes Recht auszuhebeln. In der Praxis - allem voran im Streitfall - funktioniert die Welt so nicht mehr.

: Fakt ist, ihr müsst die Geschichte klären und Vertragsverhandlungen anstrengen, um den schwebenden Vorgang zu klären oder ihr lasst es so wie es ist und prüft ob die gesetzlichen Regelungen vorteilhafter für euch sind. Soweit ich OEM-Verträge kenne, sind sie das mit großer Wahrscheinlichkeit.

: Zu bedenken gebe ich, dass kaum ein Lieferant bei noch so großer Berechtigung ein Gerichtsverfahren gegen einen OEM angestrent hat. Das ist sehr wahrscheinlich in den herrschenden Machtverhältnissen begründet.

:
: Schöne Grüße

: Vivian

Please Anmelden to join the conversation.

Time to create page: 0.161 seconds
Powered by Kunena Forum