MSA bei Prototypenfertigung anwendbar?

  • Michael
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#18482 by Michael
Hallo wertes Fachforum,
ich arbeite bei einem Automobil Zulieferer. An unserem Standort findet hauptsächlich Entwicklungsarbeit statt.
Alle Bauteile/Baugruppen, die für unsere Kunden produziert werden sind Prototypen, d.h. die produzierten
Stückzahlen pro Änderungsstand sind eher klein (ca. 5 - 20Stk.).
Jetzt steht die Forderung im Raum (teilw. auch als pauschale Kundenforderung), die Fähigkeiten
SC/CC - relevanter Prüfprozesse mit einer MSA zu belegen. Aufgrund der geringen Anzahl der Kundenmuster
pro Änderungslevel können wir die Nicht-Durchführung der MSA den Kunden gegenüber ganz gut Vermitteln.
Gibt es in der weiten Normenwelt (wir sind nach ISO/TS16949 zertifiziert) eine Forderung zur Erstellung einer
allgemeinen MSA für ein Messmittel oder eine Messmittelgruppe an einem beliebigen Bauteil (z.B. Endmaß),
um die generelle Systemtauglichkeit darzulegen?
Oder anders herum gefragt. Reicht der Verweis auf die geringe Stückzahl gefertigter Kundenbauteile aus,
um die Durchführung einer MSA generell für unsere (Prototypen-)Fertigung als nicht anwendbar zu betrachten?
Die Begründung sollte so schlüssig sein, das sie auch vor In- und Externen Auditoren (waren bisher immer die
hartnäckigsten pro MSA Verfechter) stand hält.
Ich hoffe, die Ausführung geriet nicht zu lang und ermüdend?
Vorab schon mal danke für eure Mühe.
Michael

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  • Hans
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#18484 by Hans
Hallo Michael,
ich habe die Erfahrung gemacht, dass in solch speziellen Vorfällen, die Kundenforderung im Fordergrund steht, d.h. unabhängig von dem was ein Auditor egal ob intern oder extern fordert sollte hier das Gespräch mit dem Kunden stattfinden, in diesem Fall ist der Kunde auf Grund der geringen Stückzahl mit der bisherigen Vorgehensweise zufrieden, also gilt es hierbei eigentlich nur noch dies schriftlich mit dem Kunde zu vereinbaren und dann sollte es auch keine Probleme mit dem Auditor geben. Egal ob nach TS16949 oder einer anderen Norm zertifiziert, die Kundenforderung sollte entscheident sein, man darf hier natürlich auch den Kostenfaktor (Kostennutzen) nicht aus dem Auge lassen.


: Hallo wertes Fachforum,

: ich arbeite bei einem Automobil Zulieferer. An unserem Standort findet hauptsächlich Entwicklungsarbeit statt.
: Alle Bauteile/Baugruppen, die für unsere Kunden produziert werden sind Prototypen, d.h. die produzierten
: Stückzahlen pro Änderungsstand sind eher klein (ca. 5 - 20Stk.).

: Jetzt steht die Forderung im Raum (teilw. auch als pauschale Kundenforderung), die Fähigkeiten
: SC/CC - relevanter Prüfprozesse mit einer MSA zu belegen. Aufgrund der geringen Anzahl der Kundenmuster
: pro Änderungslevel können wir die Nicht-Durchführung der MSA den Kunden gegenüber ganz gut Vermitteln.

: Gibt es in der weiten Normenwelt (wir sind nach ISO/TS16949 zertifiziert) eine Forderung zur Erstellung einer
: allgemeinen MSA für ein Messmittel oder eine Messmittelgruppe an einem beliebigen Bauteil (z.B. Endmaß),
: um die generelle Systemtauglichkeit darzulegen?

: Oder anders herum gefragt. Reicht der Verweis auf die geringe Stückzahl gefertigter Kundenbauteile aus,
: um die Durchführung einer MSA generell für unsere (Prototypen-)Fertigung als nicht anwendbar zu betrachten?

: Die Begründung sollte so schlüssig sein, das sie auch vor In- und Externen Auditoren (waren bisher immer die
: hartnäckigsten pro MSA Verfechter) stand hält.

: Ich hoffe, die Ausführung geriet nicht zu lang und ermüdend?

: Vorab schon mal danke für eure Mühe.

: Michael

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  • Michael
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#18486 by Michael
Replied by Michael on topic Re: MSA bei Prototypenfertigung anwendbar?
Hallo Hans,
danke für deine Ausführung. Das im individuellen, kundenbezogenen Fall die Kundenforderungen massgebend sind, hatte ich mir schon gedacht.
Es stellt sich eigendlich mehr die Frage, ob zur generellen System- bzw. Normbefriedigung eine MSA an einem universellen Bauteil (also nicht kundenbezogen)durchgeführt werden muss, um damit a) die generelle Fähigkeit unserer Messmethoden darzulegen und b) möglichen Kundenforderungen hiermit vieleicht zuvor zu kommen (Stichwort: Kosteneinsparung weil die allgem. MSA ja bereits vorhanden wäre, wogegen die kundenbezogene MSA in jedem Fall mit Zusatzkosten verbunden wäre).
Der Kunde möchte sich ja im Grunde mit der Forderung einer MSA nur vergewissern, das unsere Messsysteme zuverlässige und reproduzierbare Ergebnisse liefern. Der direkte Bezug zu seinen Bauteilen steht hier m.E. nicht mal im Vordergrund. Wohlgemerkt in der Prototypenphase, in der Serie später natürlich schon ;-)
Also, was sagen die Spezies?
Gruss
Michael

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