ab wann 8D?

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#19218 by Student
ab wann 8D? was created by Student
Hallo,
ich habe eine Frage bezüglich 8D Reporten, ich stehe vor dem Problem, dass für jeden "Furz" ein Hausinterner 8D fällig wird. Jetzt würde ich gerne gewisse Grenzen festlegen, habe aber festgestellt, dass das gar nicht so einfach ist. Stückzahl abhängig ist doof, da es Produkte für ein paar Cent gibt aber auch Produkte für mehrere tausende Euro. Wie kann man denn den Grat der Reklamationsgrenze festhalten, dass alle Mitarbeiter ihn gleich einteilen.
Hat jemand hier vielleicht eine Idee?
Gruß



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  • Frank Hergt
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#19221 by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: ab wann 8D?
Hallo!
Ich habe bei uns eine Faustregel: Wenn Du mehrere Leute und mehrere Besprechungen brauchst, um das Problem zu lösen: Mach' einen 8D-Report. Unserer ist allerdings nicht das VDA-Formular, sondern ein Arbeitspapier.
Es kann sich aber lohnen, auch kleinere Probleme auf die Art zu dokumentieren. Einer unserer Mitarbeiter hat dazu eine Exel-Liste, bei der die Spaltenüberschriften den 8 D entsprechen. Dazu dann halt noch fortlaufende Nummer, Datum, usw. Mir gefällt die Idee.
Schöne Grüße
Frank



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  • Wolfgang Horn
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#19222 by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: ab wann 8D?
Hallo zzurück, Student,
Du: "8D Reporten...jeden "Furz" ein Hausinterner 8D fällig wird....gewisse Grenzen festlegen, ...Produkte für ein paar Cent gibt...Produkte für mehrere tausende Euro. Wie kann man denn den Grat der Reklamationsgrenze festhalten, dass alle Mitarbeiter ihn gleich einteilen."
Keine billige Idee, das wäre mir zu billig.
Ich sehe die Frage im Licht des produktiveren Miteinander.
Studenmodell in der Reklamationsbearbeitung ... für einen Pfennigartikel tuts der alte Rentner, für das 10.000€-Produkt säuselt eine Marylin-Monroe-Nachahmung?
Sondern - alles, was wir tun, muß unserem höchsten Ziel dienen.
In der Wirtschaft ist das "Zukunft und mehr Wachstum, als die Zunahme der Produktivität Arbeitsplätze gefärdet."
Nun setz die FMEA an auf die Einflußfaktoren für dies Ziel in Deinem Bereich, speziell in Deiner Entscheidung.
Dann wirst Du nicht nur über den Wert von Pfenniugartikeln reden, sondern an den Schaden denken, wenn sich die Tochter des Einkäufer eines Großkunden sich bei ihm beschwert über Eure langsame Raklamationsabwicklung im Pfennigartikel.
Da kann man verstehen, warum manche seriöse Unternehmen auch den kleinsten Kunden besser behandeln, als er mit seinem Pfennigartikel erwartet hat.
privat si
Andererseits - wo eigentlich ist das Problem? Ein anständiger Fehlerreport ist der halbe Schritt zur endgültigen Abstellung dieses Fehlerfalls.
Wenn dieselben Fehler immer wieder kommen, kann man sie sicher bündeln. Und wenn es immer verschiedene sein sollten, dann ist die sorgfältige Fehlermeldung ein Muß.
Wenn's nicht besser wird, den Verursachern die Reklamationsarbeit aufbürden.
Ciao
Wolfgang Horn



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  • Student
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#19240 by Student
Replied by Student on topic Re: ab wann 8D?
Vielen Dank für die Info,
es ist ja bekannt, dass "alle Fehler" ähnlich behandelt werden sollten.
Wir haben hier oft das bekannte Problem: Mitarbeiter unterwiesen.
Diese Maßnahme zieht ein paar Wochen und dann der alte Trott, meist sind Langfristige Maßnahmen laut Geschäftsführung oder deren die über Investitionen entscheiden zu teuer, da zusätzlich Prüfschritte oder Prüfstandsumbau eben was kosten, die dadurch zufriedeneren Kunden lassen sich schlecht messen und sind kaum ein Argument dagegen. Die Reklamationsquote wäre eventuell ein Argument, jedoch kann ich die für die Zukunft nichts voraussagen.
Die Sache mit den mehreren Mitarbeitern zur Abstellmaßnahme ist ne nette Sache aber hier ist es normal, dass zur Abstellung des geringsten Fehlers immer mehrere im Boot sitzen.
Gruß




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  • Wolfgang Horn
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#19241 by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Re: ab wann 8D?
Hi, Student,
vor Ärztepfusch haben wir so wenig Angst, weil die diagnostische Medizin gelernt hat, treffend zu diagnostizieren.
Danke für Deine zusätzlichen Informationen. Diese signalisieren: Das 8D-Problem ist nur ein Symptom.
Viel problematischer: Da ist eine Lücke zwischen
a) den Verhaltensweisen in Sachen Qualität, die aus Sicht der Geschäftsführung notwendig sind für Zukunft im Wettbewerb und mehr Wachstum, als die Steigerung der Produktivität Arbeitsplätze kostet,
b) und den Verhaltensweisen, zu denen die Belegschaft aus Einsicht bereit ist.
Ob die Qualitätsmaßnahmen nun übertrieben sind oder es nicht gelungen ist, ihre Notwendigkeit zu vermitteln, das zu beurteilen fehlen mir Informationen.
Aber diese Lücke zu schließen, das ist Deine Aufgabe als Qualitäter.
Dazu vermute ich - diese Lücke existiert nicht nur bei den Wertschaffenden, sondern auch bei deren Managern.
Denn nicht der Qualitäter, sondern die Vorarbeiter und anderen unmittelbaren Führungskräfte der Wertschaffenden sind diejenigen, die Qualitätsverhalten vormachen und fordern müssen. Der Qualitäter ist da nur Berater.
(Die Manager delegieren auch diesen Teil ihrer Aufgabe gern an ihn, aber nur sie haben die unmittelbare Wirkung auf ihre Mitarbeiter. Die wirkung ist so groß, wie sie über Gehalt, Prämien und Zukunft ihrer Wertschaffenden bestimmen. All das ist dem Qualitäter nicht eingeräumt, entsprechend ohnmächtig ist er.)
Anscheinend tun diese Manager nicht, was sie tun müßten.
Sollte diese Überlegungen zutreffen, dann mußt Du die Manager zuerst gewinnen.
Dann wirst Du das Qualitätswesen neu und besser begründen müssen als bisher.

Ciao
Wolfgang Horn



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