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Teufelskreislauf Verlagerungen (Ungarn, Tschechische Republik, Polen)
- Frank Hergt
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#10770
by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Teufelskreislauf Verlagerungen (Ungarn, Tschechische Republik, Polen)
Hallo Vivian!
OT: Nett, mal wieder von Dir zu hören!
Der zweite Grohe ist gerade von einer amerikanischen Investment-Firma übernommen worden und will die Produktion komplett nach Ostasien verlagern. Und die Produktion sitzt bei mir in der Gegend. Deswegen komme ich gerade auf den Namen und darauf das HANSGROHE gute Geschäfte macht....
Vivian, bis sich die Löhne in China an die hiesigen angeglichen haben (oder bis das Erdöl zuende ist und Transport wieder teuer wird), wird Deutschland nur über Premiumfirmen überleben. Und über "kleinteilige" Zulieferer und Dienstleister für Dinge, die man nicht importieren kann oder für die sich der Aufwand nicht lohnt. Alle einfache Massenware ist von woanders billiger. Und Geiz ist bekanntlich geil..... Was wir mit denen machen sollen, die dabei nicht mithalten können, weiß ich auch nicht. Hat sich, glaube ich, auch noch keiner groß Gedanken drüber gemacht.
Was Du über Tschechien schreibst, freut mich. Wenn das so weiter geht, hört der Konkurrenzdruck von da bald auf.
Und was Auswanderungsgründe angeht: Mode ist Mode. Bei Unternehmern und Managern wie bei Teenagern. Vor 20 Jahren mußte man diversifizieren, vor 10 Jahren alles auf's Kerngeschäft zurückschneiden, heute braucht man einen weltweiten Konzern (mein Lieblingsbeispiel: Daimler Chrysler). Mein einziger Trost ist, das fast alle Firmen in Deutschland zu klein sind, um solche Mätzchen unbegrenzt mitzumachen.
Nebenbei: Wir fertigen auch in China. Allerdings für den chinesischen Markt.
Liebe Grüße
Frank
OT: Nett, mal wieder von Dir zu hören!
Der zweite Grohe ist gerade von einer amerikanischen Investment-Firma übernommen worden und will die Produktion komplett nach Ostasien verlagern. Und die Produktion sitzt bei mir in der Gegend. Deswegen komme ich gerade auf den Namen und darauf das HANSGROHE gute Geschäfte macht....
Vivian, bis sich die Löhne in China an die hiesigen angeglichen haben (oder bis das Erdöl zuende ist und Transport wieder teuer wird), wird Deutschland nur über Premiumfirmen überleben. Und über "kleinteilige" Zulieferer und Dienstleister für Dinge, die man nicht importieren kann oder für die sich der Aufwand nicht lohnt. Alle einfache Massenware ist von woanders billiger. Und Geiz ist bekanntlich geil..... Was wir mit denen machen sollen, die dabei nicht mithalten können, weiß ich auch nicht. Hat sich, glaube ich, auch noch keiner groß Gedanken drüber gemacht.
Was Du über Tschechien schreibst, freut mich. Wenn das so weiter geht, hört der Konkurrenzdruck von da bald auf.
Und was Auswanderungsgründe angeht: Mode ist Mode. Bei Unternehmern und Managern wie bei Teenagern. Vor 20 Jahren mußte man diversifizieren, vor 10 Jahren alles auf's Kerngeschäft zurückschneiden, heute braucht man einen weltweiten Konzern (mein Lieblingsbeispiel: Daimler Chrysler). Mein einziger Trost ist, das fast alle Firmen in Deutschland zu klein sind, um solche Mätzchen unbegrenzt mitzumachen.
Nebenbei: Wir fertigen auch in China. Allerdings für den chinesischen Markt.
Liebe Grüße
Frank
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- mathias
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#10806
by mathias
Replied by mathias on topic Re: Teufelskreislauf Verlagerungen (Ungarn, Tschechische Republik, Polen)
Hallo zusammen.
Traurig an der ganzen Verlagerungseuphorie der meist größeren Firmen ist die Unehrlichkeit in einer abschließenden Gesamtbetrachtung der Kosten oder der eigentlichen Wertschöpfung.
Der Einkauf sieht nur seinen Erfolg, ausgedrückt in eingesparten Prozenten von vorher zu nachher. Die Kosten, die rundherum entstehen wie z.B. logistischer oder technischer Art, interessieren nicht und werden oft vernachlässigt.
Meiner Meinung nach ist das Ganze, wie bereits schon angemerkt, ein Trend der _größeren“ Firmen, den Kleinfirmen und Mittelständler oft aus finanziellen und oft auch aus fehlenden personellen Ressourcen gar nicht mitgehen können.
Wir als Kleinbetrieb mit etwa 70 Mitarbeitern bleiben hier. Oder besser gesagt, können nur hier bleiben. Vielleicht ist das aber auch gut so...
Apropos Trend. Was hat sich die Automobilindustrie in den letzten Jahren auf das Thema outsourcing eingeschossen. Heute stellt man langsam aber sicher fest, dass viel know-how nach aussen gegeben wurde...vielleicht zu viel...Man hat die Fäden nicht mehr vollständig in der Hand. Qualitätsprobleme in allen Bereichen sind die zwangsläufige Folge. Siehe zur Zeit DC.
Gruß
mathias
Traurig an der ganzen Verlagerungseuphorie der meist größeren Firmen ist die Unehrlichkeit in einer abschließenden Gesamtbetrachtung der Kosten oder der eigentlichen Wertschöpfung.
Der Einkauf sieht nur seinen Erfolg, ausgedrückt in eingesparten Prozenten von vorher zu nachher. Die Kosten, die rundherum entstehen wie z.B. logistischer oder technischer Art, interessieren nicht und werden oft vernachlässigt.
Meiner Meinung nach ist das Ganze, wie bereits schon angemerkt, ein Trend der _größeren“ Firmen, den Kleinfirmen und Mittelständler oft aus finanziellen und oft auch aus fehlenden personellen Ressourcen gar nicht mitgehen können.
Wir als Kleinbetrieb mit etwa 70 Mitarbeitern bleiben hier. Oder besser gesagt, können nur hier bleiben. Vielleicht ist das aber auch gut so...
Apropos Trend. Was hat sich die Automobilindustrie in den letzten Jahren auf das Thema outsourcing eingeschossen. Heute stellt man langsam aber sicher fest, dass viel know-how nach aussen gegeben wurde...vielleicht zu viel...Man hat die Fäden nicht mehr vollständig in der Hand. Qualitätsprobleme in allen Bereichen sind die zwangsläufige Folge. Siehe zur Zeit DC.
Gruß
mathias
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- Michael V.
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#10856
by Michael V.
Replied by Michael V. on topic Re: Teufelskreislauf Verlagerungen (Ungarn, Tschechische Republik, Polen)
Hallo zusammen,
....interessante Diskussion. Mir geht es im Grunde ähnlich, ich sehe es auch so, dass sich die Firmen nichts gutes antun, wenn sie den (vielleicht kurzfristigen) Osteuropäischen oder asiatischen Raum als Standort bevorzugen.
Zu diesem Thema kommt meiner Meinung nach hinzu, dass man ja auch die deutschen Fachkräfte zum Anlernen in diese Länder sckicken muss, was komplett zu Lasten der Familien geht. Und ich nehme an, irgendwann wird diese Bereitschaft der Deutschen zur Neige gehen, nach China zu fliegen mit dem Bewußtsein, zu hause dafür Job und Familie zu ruinieren. Dies wiederum führt dazu, dass die Investition der Firma mehr oder weniger wertlos, da sich Innovationen, Idee und Erfindergeist nicht einfach mit auslagern lassen. Diese Theorie sehe ich in der Tatsache bestätigt, dass alleine Daimler - Chrysler jährlich weit mehr Patente anmeldet, als die gesamte amerikanische Industrie zusammen. Auch Japan kann in dieser Beziehung nicht mithalten.
Es macht für einen deutschen Entwickler einfach wenig Sinn, wenn er für den Test seiner Entwicklung nach China fliegen muss, anstat wie früher einfach in die Halle nebenan.
Wie bereits ja in früheren Kommentaren erwähnt wurde, werden ganz einfach die Kosten nicht mehr richtig gerechnet.
Ich setze hier jetzt ein Stichwort, das sicher einen Aufschrei unter den Lesenden verursachen wird, aber ich halte es für zimelich wesentlich in der deutschen Wirtschaft:
Die früheren Unternehmer wurden vom Firmengründer direkt oder von einem Technischen Ingenieur geführt. Dieser hatte den Betrieb so geführt, dass er sein Produkt , seine Idee, sein Ziel verkaufen konnte.
Heute werden die meisten Firmen von Betriebswirtschaftlern oder Juristen geführt, deren Ziel es ausschliesslich ist, "wirtschaftlich" zu arbeiten. Dies schließt viele Innovationen aus, weil diese als Kostenfaktor gestrichen werden. Ich wage zu sagen, dass ein technisch geführtes Unternehmen aktivere Ziele hat.
Zum Abschluss noch eine ketzerische These:
Was passiert denn eigentlich mit unserer Jugend? Wer kann sich heute noch mit Hauptschulabschluß in der Öffentlichkeit sehen lassen? Wer nicht mindestens Abitur hat, wird nicht zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Sind studierte immer besser? Wo sind denn die Lehrlinge geblieben, die mit 15 an der Werkbank einen großen Traum hatten? (Ich kenne viele Studenten, die Kneipen sind voll davon.......)
Sorry, wenn es zu pathetisch ist....
Grüße
Mike
....interessante Diskussion. Mir geht es im Grunde ähnlich, ich sehe es auch so, dass sich die Firmen nichts gutes antun, wenn sie den (vielleicht kurzfristigen) Osteuropäischen oder asiatischen Raum als Standort bevorzugen.
Zu diesem Thema kommt meiner Meinung nach hinzu, dass man ja auch die deutschen Fachkräfte zum Anlernen in diese Länder sckicken muss, was komplett zu Lasten der Familien geht. Und ich nehme an, irgendwann wird diese Bereitschaft der Deutschen zur Neige gehen, nach China zu fliegen mit dem Bewußtsein, zu hause dafür Job und Familie zu ruinieren. Dies wiederum führt dazu, dass die Investition der Firma mehr oder weniger wertlos, da sich Innovationen, Idee und Erfindergeist nicht einfach mit auslagern lassen. Diese Theorie sehe ich in der Tatsache bestätigt, dass alleine Daimler - Chrysler jährlich weit mehr Patente anmeldet, als die gesamte amerikanische Industrie zusammen. Auch Japan kann in dieser Beziehung nicht mithalten.
Es macht für einen deutschen Entwickler einfach wenig Sinn, wenn er für den Test seiner Entwicklung nach China fliegen muss, anstat wie früher einfach in die Halle nebenan.
Wie bereits ja in früheren Kommentaren erwähnt wurde, werden ganz einfach die Kosten nicht mehr richtig gerechnet.
Ich setze hier jetzt ein Stichwort, das sicher einen Aufschrei unter den Lesenden verursachen wird, aber ich halte es für zimelich wesentlich in der deutschen Wirtschaft:
Die früheren Unternehmer wurden vom Firmengründer direkt oder von einem Technischen Ingenieur geführt. Dieser hatte den Betrieb so geführt, dass er sein Produkt , seine Idee, sein Ziel verkaufen konnte.
Heute werden die meisten Firmen von Betriebswirtschaftlern oder Juristen geführt, deren Ziel es ausschliesslich ist, "wirtschaftlich" zu arbeiten. Dies schließt viele Innovationen aus, weil diese als Kostenfaktor gestrichen werden. Ich wage zu sagen, dass ein technisch geführtes Unternehmen aktivere Ziele hat.
Zum Abschluss noch eine ketzerische These:
Was passiert denn eigentlich mit unserer Jugend? Wer kann sich heute noch mit Hauptschulabschluß in der Öffentlichkeit sehen lassen? Wer nicht mindestens Abitur hat, wird nicht zu einem Bewerbungsgespräch eingeladen. Sind studierte immer besser? Wo sind denn die Lehrlinge geblieben, die mit 15 an der Werkbank einen großen Traum hatten? (Ich kenne viele Studenten, die Kneipen sind voll davon.......)
Sorry, wenn es zu pathetisch ist....
Grüße
Mike
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- Frank Hergt
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#10859
by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Teufelskreislauf Verlagerungen (Ungarn, Tschechische Republik, Polen)
: Die früheren Unternehmer wurden vom Firmengründer direkt oder von einem Technischen Ingenieur geführt. Dieser hatte den Betrieb so geführt, dass er sein Produkt , seine Idee, sein Ziel verkaufen konnte.
: Heute werden die meisten Firmen von Betriebswirtschaftlern oder Juristen geführt, deren Ziel es ausschliesslich ist, "wirtschaftlich" zu arbeiten. Dies schließt viele Innovationen aus, weil diese als Kostenfaktor gestrichen werden. Ich wage zu sagen, dass ein technisch geführtes Unternehmen aktivere Ziele hat.
Hmmm.... Michael,
andererseits sind viele von genialen Ingenieuren geführte Unternehmen pleite gegangen, weil entweder am Markt vorbei entwickelt wurde oder die Firma bei steigendem Umsatz immer weniger Gewinn machte. Sehr erfolgreich waren oft Doppelspitzen, wo sich Ingenieur und Kaufmann ergänzten.
Ich sehe den Unterschied eher zwischen AGs im Besitz von Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die Quartalsergebnisse sehen wollen, und inhabergeführten Firmen, die langfristig denken.
Schöne Grüße
Frank
PS: Nein, studierte sind nicht immer besser. Aber früher gab es viele, die nicht studieren konnten. Heute hat einfach fast jeder, der denken kann, studiert (ok, einige andere auch . Und die guten Lehrlinge holen das fast immer nach. Kann ich in unserer Firma jährlich beobachten.
: Heute werden die meisten Firmen von Betriebswirtschaftlern oder Juristen geführt, deren Ziel es ausschliesslich ist, "wirtschaftlich" zu arbeiten. Dies schließt viele Innovationen aus, weil diese als Kostenfaktor gestrichen werden. Ich wage zu sagen, dass ein technisch geführtes Unternehmen aktivere Ziele hat.
Hmmm.... Michael,
andererseits sind viele von genialen Ingenieuren geführte Unternehmen pleite gegangen, weil entweder am Markt vorbei entwickelt wurde oder die Firma bei steigendem Umsatz immer weniger Gewinn machte. Sehr erfolgreich waren oft Doppelspitzen, wo sich Ingenieur und Kaufmann ergänzten.
Ich sehe den Unterschied eher zwischen AGs im Besitz von Kapitalbeteiligungsgesellschaften, die Quartalsergebnisse sehen wollen, und inhabergeführten Firmen, die langfristig denken.
Schöne Grüße
Frank
PS: Nein, studierte sind nicht immer besser. Aber früher gab es viele, die nicht studieren konnten. Heute hat einfach fast jeder, der denken kann, studiert (ok, einige andere auch . Und die guten Lehrlinge holen das fast immer nach. Kann ich in unserer Firma jährlich beobachten.
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- D. J.
- Topic Author
- Visitor
#10875
by D. J.
: Ich habe diese Woche zwei interessante Gespäche mit Kunden gehabt, die das gleiche Problem haben:
: Teile, die wir für den Deutschen Markt geliefert haben liefen jahrelang problemlos. Dann wurden diese Teile in oben genannten Länder verlagert und das Drama fing an. Urplötzlich wird reklamiert was das Zeug hält.
: Unabhängig davon ist mir aufgefallen, dass vom Kunden bevorzugte Nacharbeitsfirmen teilweise die 10-fache Zeit brauchen als Deutsche Nacharbeitsfirmen (besonders Ungarn).
: Schriftliche Sonderabsprache mit den ehemals deutschen Kunden haben plötzlich keine Gültigkeit mehr.
: Das schlimme an der ganzen Sache ist, dass man dem Neuen Kunden helfen muss ansonsten wird angedroht, dass entsprechende Werkzeug/Teil abzuziehen. Einer unserer Kunden berichtete man sollte sich in jedem Fall an die jeweiligen Verantwortlichen in Deutschland wenden, die jedoch auch schon mit dem Kopf schütteln und eigentlich gar nicht helfen können oder wollen.
: Fest steht, wenn wir darauf eingehen, sind enorme Zusatzkosten fällig, denn man optimiert etwas und bringt es letztendlich auf einen optimalen Stand mit der Gefahr, dass das Teil/Werkzeug möglicherweise sowieso abgezogen wird oder man stellt sich quer und das Teil/Werkzeug wird sofort abgezogen.
: Ich denke es ist schon schlimm genug, wenn die Arbeit in das Ausland abfließt und gewiss nicht so bald wiederkommt. Bekommen wir mit dieser Methodik den Gnadenstoss?
: Ich denke es geht anderen genauso und es wird Zeit sich auszutauschen!
: Danke für die Rückmeldungen!
Hallo liebe Teilnehmer,
diese Diskussion hat sich überraschenderweise so informativ gestaltet, womit ich nicht gerechnet habe.Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken.
Besonders die China- Betrachtungen sind wirklich hochinteressant.
Zu diesem Thema hätte ich auch noch etwas beizutragen.
Unser Kunde hat ein Spritzgießwerkzeug in China bestellt. Als der Fertigstellungstermin offensichtlich nicht eingehalten werden konnte hat man selbstverständlich Alarm gegeben. Erst nachdem man ein "Schmiergeld von 8.000 Euro" überwies wurde das Werkzeug fertiggestellt.
Diese Methode ist nach Informationen von anderen Bekannten in China wohl Gang und Gebe.
Wenn es so läuft kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Gewinnspannen so enorm sind bzw. einkalkuliert wurden.
Noch eine Bitte:
Wo bleiben die QS-ler, die sich mit den Reklamtionen aus den besagten Ländern beschäftigen. Wie geht Ihr damit um?.
Das war eigendlich meine Kernfrage.
Danke!
Replied by D. J. on topic Re: Teufelskreislauf Verlagerungen (Ungarn, Tschechische Republik, Polen)
: Ich habe diese Woche zwei interessante Gespäche mit Kunden gehabt, die das gleiche Problem haben:
: Teile, die wir für den Deutschen Markt geliefert haben liefen jahrelang problemlos. Dann wurden diese Teile in oben genannten Länder verlagert und das Drama fing an. Urplötzlich wird reklamiert was das Zeug hält.
: Unabhängig davon ist mir aufgefallen, dass vom Kunden bevorzugte Nacharbeitsfirmen teilweise die 10-fache Zeit brauchen als Deutsche Nacharbeitsfirmen (besonders Ungarn).
: Schriftliche Sonderabsprache mit den ehemals deutschen Kunden haben plötzlich keine Gültigkeit mehr.
: Das schlimme an der ganzen Sache ist, dass man dem Neuen Kunden helfen muss ansonsten wird angedroht, dass entsprechende Werkzeug/Teil abzuziehen. Einer unserer Kunden berichtete man sollte sich in jedem Fall an die jeweiligen Verantwortlichen in Deutschland wenden, die jedoch auch schon mit dem Kopf schütteln und eigentlich gar nicht helfen können oder wollen.
: Fest steht, wenn wir darauf eingehen, sind enorme Zusatzkosten fällig, denn man optimiert etwas und bringt es letztendlich auf einen optimalen Stand mit der Gefahr, dass das Teil/Werkzeug möglicherweise sowieso abgezogen wird oder man stellt sich quer und das Teil/Werkzeug wird sofort abgezogen.
: Ich denke es ist schon schlimm genug, wenn die Arbeit in das Ausland abfließt und gewiss nicht so bald wiederkommt. Bekommen wir mit dieser Methodik den Gnadenstoss?
: Ich denke es geht anderen genauso und es wird Zeit sich auszutauschen!
: Danke für die Rückmeldungen!
Hallo liebe Teilnehmer,
diese Diskussion hat sich überraschenderweise so informativ gestaltet, womit ich nicht gerechnet habe.Dafür möchte ich mich bei allen Beteiligten bedanken.
Besonders die China- Betrachtungen sind wirklich hochinteressant.
Zu diesem Thema hätte ich auch noch etwas beizutragen.
Unser Kunde hat ein Spritzgießwerkzeug in China bestellt. Als der Fertigstellungstermin offensichtlich nicht eingehalten werden konnte hat man selbstverständlich Alarm gegeben. Erst nachdem man ein "Schmiergeld von 8.000 Euro" überwies wurde das Werkzeug fertiggestellt.
Diese Methode ist nach Informationen von anderen Bekannten in China wohl Gang und Gebe.
Wenn es so läuft kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Gewinnspannen so enorm sind bzw. einkalkuliert wurden.
Noch eine Bitte:
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