Sind die Augen auch Prüfmittel?

  • Kosock
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#5263 by Kosock
Replied by Kosock on topic Sind die Augen auch Prüfmittel?
: : Da habe ich mir auch schon oft Gedanken gemacht,
: : sei es nun ein Farbton oder eine Oberflächenbeschaffenheit,
: : die es zu beurteilen gilt, bei Grenzfällen
: : schnappt man sich einen Kollegen und dann
: : kommt das "also, für mich sind die gut..." -
: : "Für mich eigentlich auch..." und damit sind
: : die Teile i.O., aber irgenteine innere Stimme
: : der QW-Seele sagt mir dann, daß ich diese
: : Prüfmethode so nicht zur offiziellen Vorschrift
: : machen kann oder eine Beschreibung der
: : Vorgehensweise einem Kunden als Abstellmaßnahme
: : schicken.
: Es gibt Verfahren, die kann man nicht objektiv
: und nachvollziehbar beschreiben. Sorgen Sie dafür, daß in
: solchen Fällen nur qualifizierte Mitarbeiter dies Verfahren
: durchführen. In unserem Fall: Schnappen Sie sich nicht "irgendeinen"
: Kollegen sondern nur jemanden, der vom Verantwortlichen befugt wurde,
: Oberflächen, Farben, etc. prüfen zu dürfen.
: Und was den Kunden betrifft: Wenn Sie ihm schreiben, daß
: sein Produkt nur Mitarbeiter mit langjähriger
: Berufserfahrung prüfen dürfen und in Zweifelsfällen
: der Leiter der Produktion hinzukommen,
: prüfen und unterschreiben muß, dann wird er sich wohl
: eher beeindruckt fühlen.
: Wie sehen das denn die Kunden hier im Forum?
: : Weiß jemand, was die Normungsgremien dazu ausgebrütet haben?
: Die werden dazu nichts ausbrüten, da es sich hier um ein firmenspezifisches Verfahren handelt.
M.E. sind Augen Prüfmittel, die bei hoher Beanspruchung z.B. in der Kontrollfunktion "kalibriert" werden müssten. (Augenarzt)
Dieses unterliegt der Führsorgepflicht des Arbeitgebers gegenüber des Arbeitnehmers.
Auch das ist wahrscheinlich Werbewirksam!




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  • Ralf Ascherl
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#20 by Ralf Ascherl
Replied by Ralf Ascherl on topic Re: Sind die Augen auch Prüfmittel?
: Es fällt mir schwer Augen als Prüfmittel anzusehen, aber in
: manchen Branchen gibt es kein besseres Prüfmittel
: als das geschulte Auge des Prüfers.
: Wie halten Sie das in Ihrem Betrieb?
: - Schicken Sie Ihre Prüfer regelmäßig zum Augenarzt oder
: - "kalibrieren" Sie durch Vergleichsprüfungen?
: Und haben Sie das Verfahren beschrieben? Im Kapitel
: "Prüfmittel" oder unter "Schulungen" oder garnicht?
Die Augen sind in vielen Produktiven Bereichen als Prüfmittel unersetzlich. Als Beispiele kann man hier die chemische Analyse sehen, die mit Farbumschlägen arbeitet. Ich selbst habe in einigen Prüfanweisungen als Methoden die Augenscheinnahme hinterlegt. Desweiteren wird das Auge zum Vergleich von gedruckten Ordnungkriterien (Zahlen) bei Kommissioniertätigkeiten eingesetzt. Mann sieht, das Auge ist in vielen Fällen ein unersetzliches Prüfmittel.
Zum Thema Prüfmitteldokumentation:
Selbstversändlich kann man das Auge an sich nicht als Prüfmittel aufnehmen, wie wollen Sie eine Prüfmittel-Nr. vergeben und wie das Prüfmittel kennzeichnen. Dennoch kann man das Auge als Prüfmittel in den ensprechenden Methoden hinterlegen.
Zum Thema Augenarzt:
Hier ist die Tragweite der Folgen eines schlecht sehenden Auges zu berücksichtigen. Sollte als Folge eine Gefahr für Leib und Leben oder gravierende Mängel eintreten, kann man eine regelmäßige Untersuchung in den Arbeitsverträgen regeln z.B. wie bei den Piloten oder den Fahrern des öffentlichen Nahverkehrs.




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  • Ralf Leyendecker
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#22 by Ralf Leyendecker
Replied by Ralf Leyendecker on topic Sind die Augen auch Prüfmittel?
Hallo miteinander,
: Es fällt mir schwer Augen als Prüfmittel anzusehen,...
als alter Praktiker kann ich dazu sagen: Selbstverständlich sind für betimmte Prüfvorgänge die Augen ein Prüfmittel, beispielsweise bei der Beurteilung von Fehlstellen an Kunststoff-Spritzgießteilen oder bei der Prüfung von (Farb-)Druckergebnissen etc. Es gibt tausende von Anwendungen, bei denen das Auge unersetzlich ist.
Hierbei ist in der Massenproduktion hilfreich bis zwingend:
- regelmäßige (i.d.R. jährliche) Augenkontrolle
- Vermeidung von Überlastung (niemand kann länger als zwei Stunden durch ein Mikroskop schauen oder sich auf einen Bildschirm konzentrieren). MitarbeiterInnen also mehrmals pro Schicht austauschen.
- Grenzmuster definieren (dieses Muster ist noch gut, jenes ist schon schlecht), möglichst mit guten Fotos am Arbeitsplatz
- die Prüfer/Prüferinnen regelmäßig (wöchentlich) am Grenzmusterkatalog "rekalibrieren", weil sie mit der Zeit immer schärfer prüfen und mehr auslesen/monieren als nötig
- in kritischen Fällen zwei PrüferInnen hintereinander setzen (Rückkopplung)
- Schlupfgefahr steigt, wenn ein Fehler zu selten vorkommt (Aufmerksamkeit erlahmt) oder zu häufig ist (Überforderung). In der Massenproduktion liegt die "optimale" Fehlerfrequenz etwa bei ca. 1\%.
Gruß,
R.Leyendecker



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