Alle Zertifiziert - wo bleibt der Erfolg ?

Hallo Martin,
es gibt in Deutschland zwei Welten - Ost und West - ich hasse diese imaginäre Mauer, die immer noch steht.
Unsere reale Arbeitslosenquote liegt jenseits der 50 Prozent. In Ostdeutschland gehen jetzt zig Hunderttausende direkt in die Sozialhilfe. Ich kenne einige Beispiele aus dem Erzgebirge. Hier hat sich so mancher nach der Wende ein Häuschen gebaut oder sein altes saniert. Egal ob du einen Kredit hast oder nicht, nach der Arbeitslosenhilfe 2 musst du das Haus verkaufen, sonst kriegst du nichts. Aber du kannst das Haus nicht verkaufen, hier geht in manchen Regionen überhaupt nichts mehr, aber niemand wertet das gute Stück ab - also was nun kleiner Mann??? Es ist schon alles weg, und du hast nicht einmal mehr das Geld, dir eine Wohnung in Westdeutschland zu nehmen, um dort zu arbeiten, weil du ohne Cash keine Wohnung bekommst. Kreditwürdig bist du schon lange nicht mehr und dich unterstützt keine Behörde, du hast ja Buchvermögen.
Was wir bei aller Sparerei am kleinen Mann nicht vergessen dürfen, diese Menschen schränken ihren Konsum dramatisch ein. Übrigens wurde der Sozialhilfesatz mit Hartz IV gleich mit um 10 Prozent gesenkt - hab ich gestern gelesen.
Versuche doch mal in Ostdeutschland einen Arbeitnehmer zu finden. Hier gibts motivierte Putzfrauen, Lagerarbeiter,Hausmeister, Produktionsarbeiter mit Uni-Diplom. In den Lohnkosten machen wir inzwischen selbst den Tschechen Konkurrenz.
Zum Thema Arbeitsamt: Dort sitzen i. d. R. Pfeifen. Die schicken die Leute nach der Gießkannenmethode los und belasten die willigen Arbeitgeber mit der eigentlich ihnen obliegenden Vorauswahl.

Vivian

Hallo Ramona,
einerseits hast Du ja Recht.
Ich will nicht allle arbeitslosen über einen Kamm scheren, aber was ich die letzten 3 Wochen erlebt habe, lässt mich doch zweifeln...über das Arbeitsamt haben wir eine Stellenanzeige aufgegeben.
95 \% der eingeganen Bewerbungen genügten nicht einmal den Mindestanforderungen (geforderte Ausbildung). Dann kamen Bewerbungen rein...teilweise auf Schmierpapier, teilweise ohne Adresse, manchmal unleserlich, mit Kaffeeflecken, einer hat sogar die Rückseite des Liebesbriefes seiner Tochter verwendet...usw.
Also die restlichen 5 \% zum Vorstellungsgespräch.
2 Stück dann zur Arbeitsprobe eingeladen. Eine hat nach sich nach ein paar Tagen mit einen Zettel "Der Job ist nix für mich" verabschiedet.
Der andere Kandidat zeigte nach kurzer Zeit kaum Interesse an der Arbeit...
Manchen Kandidaten täte das Arbeitslosengeld2 schon gut, als kleiner Motivationsfaktor, wieder zu arbeiten.
Warum aber 120 Mio € für Kontrollmassnahmen aufgewendet werden müssen, versteh ich auch nicht.
Gruß, Martin S

Hallo Tim
Dein Beispiel bestätigt meine Theorie, dass sich dem Management widersetzende Mitarbeiter das Überleben vieler Firmen sichern.
Würden die Mitarbeiter immer wie Schafe dem Leittier nachgelaufen, gäbe es noch mehr Firmentode.
Sorry, aber wenn du einen Mercedes kaufen willst und in Jeans ins Geschäft kommst, wirst Du gar nicht bedient(einem Freund von mir passiert!). Erst nachdem er wiederholte Male in verschiedenen Garagen versuchte ein Auto zu kaufen, hat es geklappt. Ich hätte nach dieser Erfahrung einen Lexus gekauft. Er kaufte dann eine V-Klasse, zu den Qualitätsptoblemen, die er dann noch hatte, muss ich ja nicht mehr viel sagen.
Qualität zieht sich halt durch die ganze Organisation. Bringen die Mitarbeiter kein Lachen über die Lippen (oder verhalten sich wie Wichtigtuer), darf man sich auch bezüglich Motorenqualität fragen. Bei der momentanen Führung würde mir das Lachen aber auch vergehen.
In Europa müssen bis Ende nächsten Jahres alle DaimlerChrysler Vertreter bei einer Zertifizierungsstelle angemeldet sein (ISO 9001/14001). Wie wenn diese Massnahme die Zustände verbessern könnte. In den vielen Interview, die ich mit Garagenbesitzern führen durfte ist v.a. eins hereusgekommen, dass der Lieferant (DaimlerChrysler) erstmal seine Lieferfähigkeit und Kundenorientierung verbessern sollte. Z.T.ist mir blanker Hass dem Importeur gegenüber aufgefallen. Nicht gerade die optimalen Vorraussetzungen, für eine konstruktive Zusammenarbeit.
Es Grüessli
Florian


qm-online.ch

Hallo Florian,
ganz meine Meinung.
Die Mercedes Niederlassung Bielefeld war vor zwei Jahren nicht in der Lage, mir ein Angebot für eine C Klasse zu unterbreiten. Nachdem ich mich bei Mercedes auf der Homepage (beim Customer care oder customer relations oder einem anderen neudeutsch genannten Department) über dieses Geschäftsgebaren beschwert hatte, wurde ich mit Anrufen und Einladungen zu Klärungsgesprächen bombardiert.
Die haben mich sogar in Zermatt auf der Skipiste angerufen. *rotfl*
Nach fast einem Monat haben sie dan eingesehen, daß ich kein Gespräch sondern ein Auto haben wollte und mich in Ruhe gelassen. Ein Angebot habe ich also nicht erhalten. Es ist dann ein BMW geworden.
Das ist - mit Verlaub - Kundenorientiertes Handeln, wie Lieschen Müller sich das vorstellt und zeugt von einer ungeheuren Aroganz.
Aber so ist das, wenn der kurzfristige Shareholder Value als nahezu einzige Zielgröße das Handeln der Unternehmen bestimmt.
Grüße,
Tim

Hi,
so erging es auch mir beim Mercedeskauf.
Der Niederlassungsleiter, ein braungebrannter arroganter Sunnyboy, konnte keinen konkreten Liefertermin für einen Mercedes nennen.
So wurde es ein Japaner, denn dort konnte man nicht nur den Liefertermin nennen (und einhalten), sondern ich wurde auch in Jeans sehr zuvorkommend bedient.
Tja...wer net will, hatt g'hett !
Gruß, martin S

Hallo, Vivian - die mauer steht nicht zwischen Ost und West - sie steht zwischen wirtschaftlich "starken" und "schwachen" Regionen oder auch Firmen. Wir haben selbst eine Fa. In Thüringen, etwas über 100 leute, in 2002 gekauft, Vorbesitzer hätte sie irgendwann geschlossen. !. Maßnahme der MA: Betriebsrat wählen! ALLE Dinge werden zuest mit dem betreibsrat besprochen, der GRUNDSÄTZLICH dagegen ist. Lohnerhöhungen / Arbeitszeitverkürzungen werden massiv bestreikt - keine kann oder will auch nur realisiern, dass der Besitzer kein Großkonzern, sondern ein Privatunternehmer mehr ist. Die Leute verdienen gut, für die Region mehr als gut!
Ein Vertreibsmitarbeiter hat Spesenbetrug gemacht -auf hohem Niveau. Komischerweise hat er die längsten Fahrten IMMER mit seinm Privatauto gemacht und pro einfache Fahrtstracke bis 300 km dazugemogelt. Zusätzlich zu den "gefahrenen" km kam noch die Mehr-Fahrtzeit - mit Überstundenzuschlag, natürlich. Seine fristlose Kündigung "versteht er nicht" Er kann sich nix erklären, aber "das ist im Außendienst nun mal so" - also, eine Bitte: Stell hier nicht prinzipiell die Ostdeutschen als motiviertes, bescheidenes arbeitswütiges Menschengeschlecht hin und verdamme die bösen faulen Wessis - das macht die Mauer in den Köpfen nur noch stärker. Die Leute, die du aus dem Erzgebirge beschreibst, gibt es im Ruhrgebiet oder im Saarland auch!
: Hallo Martin,
: es gibt in Deutschland zwei Welten - Ost und West - ich hasse diese imaginäre Mauer, die immer noch steht.
: Unsere reale Arbeitslosenquote liegt jenseits der 50 Prozent. In Ostdeutschland gehen jetzt zig Hunderttausende direkt in die Sozialhilfe. Ich kenne einige Beispiele aus dem Erzgebirge. Hier hat sich so mancher nach der Wende ein Häuschen gebaut oder sein altes saniert. Egal ob du einen Kredit hast oder nicht, nach der Arbeitslosenhilfe 2 musst du das Haus verkaufen, sonst kriegst du nichts. Aber du kannst das Haus nicht verkaufen, hier geht in manchen Regionen überhaupt nichts mehr, aber niemand wertet das gute Stück ab - also was nun kleiner Mann??? Es ist schon alles weg, und du hast nicht einmal mehr das Geld, dir eine Wohnung in Westdeutschland zu nehmen, um dort zu arbeiten, weil du ohne Cash keine Wohnung bekommst. Kreditwürdig bist du schon lange nicht mehr und dich unterstützt keine Behörde, du hast ja Buchvermögen.
: Was wir bei aller Sparerei am kleinen Mann nicht vergessen dürfen, diese Menschen schränken ihren Konsum dramatisch ein. Übrigens wurde der Sozialhilfesatz mit Hartz IV gleich mit um 10 Prozent gesenkt - hab ich gestern gelesen.
: Versuche doch mal in Ostdeutschland einen Arbeitnehmer zu finden. Hier gibts motivierte Putzfrauen, Lagerarbeiter,Hausmeister, Produktionsarbeiter mit Uni-Diplom. In den Lohnkosten machen wir inzwischen selbst den Tschechen Konkurrenz.
: Zum Thema Arbeitsamt: Dort sitzen i. d. R. Pfeifen. Die schicken die Leute nach der Gießkannenmethode los und belasten die willigen Arbeitgeber mit der eigentlich ihnen obliegenden Vorauswahl.
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: Vivian