Prozesszielwerte
- Florian
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#6797
by Florian
Replied by Florian on topic Re: Veränderung im Erkenntnisobjekt - wirklich?
Hallo Uwe
die Gravitation verändert sich auch nicht, wenn Bush in den Krieg zieht, aber Bomben müssen dafür gebaut werden.
Das Grundverhalten von Menschen ändert sich nicht. Wir können schon der Bibel entnehmen, dass die Menschen schon immer die gleichen Bedürfnisse hatten (obwohl ich mit der Organisation Kirche denkbar wenig anfangen kann). Das ändert sich auch nicht, wenn statt Rasenmäher Bomben produziert werden müssen.
Die von Dir erwähnten schnellen Veränderungen finden nicht im Verhalten der Menschen, sondern im Umfeld (Gesamt-System) statt. Der Mensch reagiert nur auf diese Veränderungen, die Gravitaion hat sich auch nicht verändert.
Den Managern würde es reichen, einiges mehr über die Gravitation, sorry, Verhaltensweisen der Menschen zu wissen.
Ich denke Wolgangs Betrachtung aus Sicht der Steinzeit bringt viel Gutes zu Tage. Diese Extrembetrachtung, wie sie in der Wisseschaft ja üblich ist, zeigt nähmlich, dass die meisten wichtigen Grundlagen des menschlichen Verhaltens gleich geblieben sind.
Freundliche Grüsse
Florian Padrutt
qm-online.ch
die Gravitation verändert sich auch nicht, wenn Bush in den Krieg zieht, aber Bomben müssen dafür gebaut werden.
Das Grundverhalten von Menschen ändert sich nicht. Wir können schon der Bibel entnehmen, dass die Menschen schon immer die gleichen Bedürfnisse hatten (obwohl ich mit der Organisation Kirche denkbar wenig anfangen kann). Das ändert sich auch nicht, wenn statt Rasenmäher Bomben produziert werden müssen.
Die von Dir erwähnten schnellen Veränderungen finden nicht im Verhalten der Menschen, sondern im Umfeld (Gesamt-System) statt. Der Mensch reagiert nur auf diese Veränderungen, die Gravitaion hat sich auch nicht verändert.
Den Managern würde es reichen, einiges mehr über die Gravitation, sorry, Verhaltensweisen der Menschen zu wissen.
Ich denke Wolgangs Betrachtung aus Sicht der Steinzeit bringt viel Gutes zu Tage. Diese Extrembetrachtung, wie sie in der Wisseschaft ja üblich ist, zeigt nähmlich, dass die meisten wichtigen Grundlagen des menschlichen Verhaltens gleich geblieben sind.
Freundliche Grüsse
Florian Padrutt
qm-online.ch
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- Frank Hergt
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#6798
by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Re: Veränderung im Erkenntnisobjekt - wirklich?
Hallo Uwe
: Ich habe übrigens ein wenig Angst, wenn ich höre, dass das Führen von Unternehmen dem Führen von Steinzeithorden gleicht. Ich hoffe, dass nackte Überleben muss nicht in den strategischen Zielen formuliert werden.
Oh, doch!
Zunächst mal das Überleben der Firma. Soll, wie ich der Zeitung entnehme, heutzutage gar nicht mehr so einfach zu sichern sein. Und viele scheren sich um die Absicherung einen Dreck (Stichwort z.B. Eigenkapitalquote). Und dann auch das der Mitarbeiter. Das haben die als Ziel im Kopf. Und glaube mir, die Drohung mit Entlassung oder auch nur eine verweigerte Beförderung können genau so existenzbedrohend empfunden werden, wie ein knurrender Löwe im Gebüsch. Siehe den Beitrag von Wolfgang oben.
Außerdem: Schau' Dir, wenn Du Gelegenheit hast, mal eine Runde Manager in Diskussionen an. Achte nicht auf das, was gesagt wird, sondern darauf, wie es gesagt wird. Tonfall, Mimik, Gestik, Körpersprache. Na?
Ich habe in meinem Aquarium Buntbarsche. Die werden gerade so langsam geschlechtsreif. Das ganze Gehabe, die Imponiergesten, die Prahlerei, die Scheinangriffe: Teenager auf dem Schulhof. Kein Unterschied!
Schöne Grüße
Frank
: Ich habe übrigens ein wenig Angst, wenn ich höre, dass das Führen von Unternehmen dem Führen von Steinzeithorden gleicht. Ich hoffe, dass nackte Überleben muss nicht in den strategischen Zielen formuliert werden.
Oh, doch!
Zunächst mal das Überleben der Firma. Soll, wie ich der Zeitung entnehme, heutzutage gar nicht mehr so einfach zu sichern sein. Und viele scheren sich um die Absicherung einen Dreck (Stichwort z.B. Eigenkapitalquote). Und dann auch das der Mitarbeiter. Das haben die als Ziel im Kopf. Und glaube mir, die Drohung mit Entlassung oder auch nur eine verweigerte Beförderung können genau so existenzbedrohend empfunden werden, wie ein knurrender Löwe im Gebüsch. Siehe den Beitrag von Wolfgang oben.
Außerdem: Schau' Dir, wenn Du Gelegenheit hast, mal eine Runde Manager in Diskussionen an. Achte nicht auf das, was gesagt wird, sondern darauf, wie es gesagt wird. Tonfall, Mimik, Gestik, Körpersprache. Na?
Ich habe in meinem Aquarium Buntbarsche. Die werden gerade so langsam geschlechtsreif. Das ganze Gehabe, die Imponiergesten, die Prahlerei, die Scheinangriffe: Teenager auf dem Schulhof. Kein Unterschied!
Schöne Grüße
Frank
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- Frank Hergt
- Topic Author
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#6815
by Frank Hergt
Replied by Frank Hergt on topic Erkenntnis aus Modewellen
Hallo Uwe
: Ich habe bisher auch schon Probleme bei meinen Tätigkeiten gehabt, als ein derartiges Gruselszenario habe ich es nicht empfunden.
Ich denke, die offensichtlichen Gruselszenarien sind auch eher selten. Vieles bekommt man aber auch erst mit, wenn man eine Zeit lang in einer Firma arbeitet. Und auch in guten Firmen gibt es faule Stellen. Aber vergißt nicht, daß die Botschaft auch lautet: Es gibt gute Firmen!
: Klingt nach einer Herausforderung der ich mich gern stellen würde. LEider braucht man dafür immer erst 20 Jahre Erfahrung, 10 Jahre Ausbildung und das im Alter von 22 Jahren.
Nein, braucht man nicht. Ein bischen Berufserfahrung ist kein Schaden. Mir gruselt etwas vor Leuten, die noch nie eine Firma von innen gesehen haben und sie dann gleich führen wollen. Aber der Rest ist ein bischen gesunder Menschenverstand und vor allem Einfühlungsvermögen. Wenn Du Deinen Mitarbeitern wirklich zuhörst (und das gesagte auch aufnimmst!), wenn Du mehr Fragen stellst als Befehle erteilst, wenn Du klare, erreichbare Ziele setzt und beim Erreichen mit Lob nicht sparst, wenn Du Fehler tolerierst, weil sie nun mal zur Selbstständigkeit dazugehören, wirst Du finden, daß Führung nicht so schwierig ist. Wenn Du als Vorgesetzter nicht mit der Peitsche hinterher, sondern mit der Fackel vorneweg läufst, werden die meisten willig folgen. Aber all' das hast Du entweder nach ein paar Jahren raus (Anfängerfehler macht auch jeder), oder nie.
Viel Glück und viel Spaß (kann es wirklich machen)
Frank
: Ich habe bisher auch schon Probleme bei meinen Tätigkeiten gehabt, als ein derartiges Gruselszenario habe ich es nicht empfunden.
Ich denke, die offensichtlichen Gruselszenarien sind auch eher selten. Vieles bekommt man aber auch erst mit, wenn man eine Zeit lang in einer Firma arbeitet. Und auch in guten Firmen gibt es faule Stellen. Aber vergißt nicht, daß die Botschaft auch lautet: Es gibt gute Firmen!
: Klingt nach einer Herausforderung der ich mich gern stellen würde. LEider braucht man dafür immer erst 20 Jahre Erfahrung, 10 Jahre Ausbildung und das im Alter von 22 Jahren.
Nein, braucht man nicht. Ein bischen Berufserfahrung ist kein Schaden. Mir gruselt etwas vor Leuten, die noch nie eine Firma von innen gesehen haben und sie dann gleich führen wollen. Aber der Rest ist ein bischen gesunder Menschenverstand und vor allem Einfühlungsvermögen. Wenn Du Deinen Mitarbeitern wirklich zuhörst (und das gesagte auch aufnimmst!), wenn Du mehr Fragen stellst als Befehle erteilst, wenn Du klare, erreichbare Ziele setzt und beim Erreichen mit Lob nicht sparst, wenn Du Fehler tolerierst, weil sie nun mal zur Selbstständigkeit dazugehören, wirst Du finden, daß Führung nicht so schwierig ist. Wenn Du als Vorgesetzter nicht mit der Peitsche hinterher, sondern mit der Fackel vorneweg läufst, werden die meisten willig folgen. Aber all' das hast Du entweder nach ein paar Jahren raus (Anfängerfehler macht auch jeder), oder nie.
Viel Glück und viel Spaß (kann es wirklich machen)
Frank
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- Florian
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#6818
by Florian
Replied by Florian on topic Eine Firma ist keine Maschine, sondern ein soziales System
Hallo Uwe
die separate Maximierung des Einzelnen führt zum Disaster und nicht zum Optimum. Dies ist die Erkenntniss der Systemtheoretiker. Es darf nicht nur die Analyse, sondern es muss auch die Synthese als Lösungsweg berücksichtigt werden.
Jeder Mensch sieht zuerst seinen eigenen Nutzen, nicht nur die Mitarbeiter. Glaube mmir es kostet weniger Geld sich von den Wenigen ausnutzen zu lassen als alles gegen das Ausnutzen zu tun. Vieles was gegen dieses Ausnutzen getan wird, führt gerade zu der Angst beim Mitarbeiter.
Es wäre schon interessant, was ihr in der Schule für Wege aufgezeichnet bekommt, dieses Problem zu lösen. Gesagt ist ja bekanntlich noch lange nicht getan!
Es Grüessli
Florian
qm-online.ch
die separate Maximierung des Einzelnen führt zum Disaster und nicht zum Optimum. Dies ist die Erkenntniss der Systemtheoretiker. Es darf nicht nur die Analyse, sondern es muss auch die Synthese als Lösungsweg berücksichtigt werden.
Jeder Mensch sieht zuerst seinen eigenen Nutzen, nicht nur die Mitarbeiter. Glaube mmir es kostet weniger Geld sich von den Wenigen ausnutzen zu lassen als alles gegen das Ausnutzen zu tun. Vieles was gegen dieses Ausnutzen getan wird, führt gerade zu der Angst beim Mitarbeiter.
Es wäre schon interessant, was ihr in der Schule für Wege aufgezeichnet bekommt, dieses Problem zu lösen. Gesagt ist ja bekanntlich noch lange nicht getan!
Es Grüessli
Florian
qm-online.ch
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- Wolfgang Horn
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#6823
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Die Kunst des Miteinander
Hallo Uwe,
: Man muß also ein Umfeld schaffen, indem der höchste Nutzen für die Mitarbeiter den höchsten Nutzen für die Firma bedeutet. Wie sowas zu schaffen ist, weiss ich nicht
Der "Trick" ist seit biblischen Zeiten bekannt.
Und wenn Du nicht gerade eine Fußballphobie hast, werden Dir auf Anhieb ein paar Trainer einfallen, die diesen Trick mehr oder weniger intuitiv beherrschen und ein paar andere, deren zornige Schuldvorwürfe an ihre Mannschaft das Frühwarnzeichen sind für "wir mußten unseren hervorragenden Trainer ablösen, der Draht zur Mannschaft war einfach nicht mehr da."
Dieser "Trick" hat auch in heutigen Tagen noch Unternehmen vor dem Konkurs gerettet.
Das Schreckliche am Trick: Er ist unvereinbar mit den Motiven, aus denen wohl dioe Mehrheit der jungen Leute zum Studium der BWL flutet. Er ist unvereinbar mit dem Bild vom großen Manager, der in der Hängematte auf seiner Yacht liegend, von wunderschönen Nymphen bedient, seine schuftenden Leute per Handy fernsteuert.
Das Schreckliche am Trick: Sachlich analysiert zeigt sich: Wer mit seinem Team überdurchschnittliche Produktivität erreichen will, der muß sich für die gemeinsame Sache härter einsetzen, als er es von seinen Leuten nur erwartet, geschweige denn fordert.
Begründung: Unser Chef ist unser Vorbild in 100\% Einsatz. Und kein vernünftiger Mitarbeiter setzt sich für die gemeinsame Sache härter ein als sein Chef. Selbst als gute Mitarbeiter arbeiten wir, wie wir auf dem Münchner Mittleren Ring fahren, nur etwas umgekehrt: Auf dem Mittleren Ring fahren wir eher 10\% über Soll, in der Arbeit eher 10\% unter Soll.
Diese Erkenntnis ist so banal, daß sie verblaßt gegenüber der neuesten Managementtheorie.
Wie nützlich Physik und BWL auch immer sind, mit der falschen Einstellung läßt sich alles mißbrauchen.
Schick mir Deine Email-Adresse, und ich schick Dir eine kurze Studie, wie Werner von Siemens einst Vertrauen seiner Arbeitnehmer gewann, Miteinander schuf und hohe Produktivität erreichte.
Durch puren Egoismus. Aber konsequenten Egoismus, und weitblickenden Egoismus.
: Irgendwie entliehen von Sir Adam Smith: Die separate Maximierung der Einzelnutzen führt zur Maximierung der Gesamtwohlfahrt.
Oh? Textstelle? Da muß ich schauen, denn das scheint mir grundfalsch zu sein.
Sondern: Viel mehr erreicht, wer sich und seinen Mitstreitern ein gemeinsames Ziel gibt, das zu erreichen den Zielen eines jeden dient, und das im Miteinander für alle gemeinsam weit leichter zu erreichen ist, als wenn jeder einzeln geht oder alle gegeneinander kämpfen.
Ciao
Wolfgang Horn
: Man muß also ein Umfeld schaffen, indem der höchste Nutzen für die Mitarbeiter den höchsten Nutzen für die Firma bedeutet. Wie sowas zu schaffen ist, weiss ich nicht
Der "Trick" ist seit biblischen Zeiten bekannt.
Und wenn Du nicht gerade eine Fußballphobie hast, werden Dir auf Anhieb ein paar Trainer einfallen, die diesen Trick mehr oder weniger intuitiv beherrschen und ein paar andere, deren zornige Schuldvorwürfe an ihre Mannschaft das Frühwarnzeichen sind für "wir mußten unseren hervorragenden Trainer ablösen, der Draht zur Mannschaft war einfach nicht mehr da."
Dieser "Trick" hat auch in heutigen Tagen noch Unternehmen vor dem Konkurs gerettet.
Das Schreckliche am Trick: Er ist unvereinbar mit den Motiven, aus denen wohl dioe Mehrheit der jungen Leute zum Studium der BWL flutet. Er ist unvereinbar mit dem Bild vom großen Manager, der in der Hängematte auf seiner Yacht liegend, von wunderschönen Nymphen bedient, seine schuftenden Leute per Handy fernsteuert.
Das Schreckliche am Trick: Sachlich analysiert zeigt sich: Wer mit seinem Team überdurchschnittliche Produktivität erreichen will, der muß sich für die gemeinsame Sache härter einsetzen, als er es von seinen Leuten nur erwartet, geschweige denn fordert.
Begründung: Unser Chef ist unser Vorbild in 100\% Einsatz. Und kein vernünftiger Mitarbeiter setzt sich für die gemeinsame Sache härter ein als sein Chef. Selbst als gute Mitarbeiter arbeiten wir, wie wir auf dem Münchner Mittleren Ring fahren, nur etwas umgekehrt: Auf dem Mittleren Ring fahren wir eher 10\% über Soll, in der Arbeit eher 10\% unter Soll.
Diese Erkenntnis ist so banal, daß sie verblaßt gegenüber der neuesten Managementtheorie.
Wie nützlich Physik und BWL auch immer sind, mit der falschen Einstellung läßt sich alles mißbrauchen.
Schick mir Deine Email-Adresse, und ich schick Dir eine kurze Studie, wie Werner von Siemens einst Vertrauen seiner Arbeitnehmer gewann, Miteinander schuf und hohe Produktivität erreichte.
Durch puren Egoismus. Aber konsequenten Egoismus, und weitblickenden Egoismus.
: Irgendwie entliehen von Sir Adam Smith: Die separate Maximierung der Einzelnutzen führt zur Maximierung der Gesamtwohlfahrt.
Oh? Textstelle? Da muß ich schauen, denn das scheint mir grundfalsch zu sein.
Sondern: Viel mehr erreicht, wer sich und seinen Mitstreitern ein gemeinsames Ziel gibt, das zu erreichen den Zielen eines jeden dient, und das im Miteinander für alle gemeinsam weit leichter zu erreichen ist, als wenn jeder einzeln geht oder alle gegeneinander kämpfen.
Ciao
Wolfgang Horn
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- Wolfgang Horn
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#6824
by Wolfgang Horn
Replied by Wolfgang Horn on topic Primär- und Sekundärkonflikte
Hi, Florian,
das Problem mit der Farbe der Schraubenzieher klingt nach Sekundärkonflikt.
Sekundärkonflikte sind Folgekonflikte, ausgelöst von Primärkonflikten.
Beispiel: Der Kalte Krieg führte zu Stellvertreterkonflikten von Korea bis Angola.
Mancher Leidgeplagte kennt die Diskussion mit seiner Herzallerliebsten um die richtige Behandlung der Zahnpastatube.
Und, und, und.
Da muß man die konkrete Situation als Einzelfall analysieren. Denn nicht jeder Streit um Zahnpastatuben muß dieselbe Ursache haben.
Das Schöne an Primär- und Sekundärkonflikten: Kaum fällt der eiserne Vorhang, verlöschen die Stellvertreiterkonflikte fast von selbst.
Die Lösung des Primärkonflikts löst dessen viele Sekundärkonflikte ebenfalls fast von selbst.
Problematisch an Primär- und Sekundärkonflikten: Sekundärkonflikte sind besonders dann laut und heftig, wenn der Primärkonflikt tabuisiert ist.
Gerade Dünnbrettbohrer und oberflächliche Beobachter konzentrieren sich dann auf das, was ihnen als das Wichtigste erscheint - und verzetteln sich in der Bekämpfung immer neu aufflammender Sekundärkonflikte.
Ciao
Wolfgang Horn
das Problem mit der Farbe der Schraubenzieher klingt nach Sekundärkonflikt.
Sekundärkonflikte sind Folgekonflikte, ausgelöst von Primärkonflikten.
Beispiel: Der Kalte Krieg führte zu Stellvertreterkonflikten von Korea bis Angola.
Mancher Leidgeplagte kennt die Diskussion mit seiner Herzallerliebsten um die richtige Behandlung der Zahnpastatube.
Und, und, und.
Da muß man die konkrete Situation als Einzelfall analysieren. Denn nicht jeder Streit um Zahnpastatuben muß dieselbe Ursache haben.
Das Schöne an Primär- und Sekundärkonflikten: Kaum fällt der eiserne Vorhang, verlöschen die Stellvertreiterkonflikte fast von selbst.
Die Lösung des Primärkonflikts löst dessen viele Sekundärkonflikte ebenfalls fast von selbst.
Problematisch an Primär- und Sekundärkonflikten: Sekundärkonflikte sind besonders dann laut und heftig, wenn der Primärkonflikt tabuisiert ist.
Gerade Dünnbrettbohrer und oberflächliche Beobachter konzentrieren sich dann auf das, was ihnen als das Wichtigste erscheint - und verzetteln sich in der Bekämpfung immer neu aufflammender Sekundärkonflikte.
Ciao
Wolfgang Horn
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